Blended Learning

ELearning an Hochschulen ökonomisch betrachtet

Graz, Juni 2013 - Martin Ebner und Lukas Paa haben sich im Hochschul-Kontext der ökonomischen Perspektive von eLearning-Kursen gewidmet. Sie wollten herausfinden, ab wann sich Blended-Learning-Szenarien rechnen und wie viele Einsätze nötig sind, um die Investionskosten zu amortisieren.

Graz, Juni 2013 - Martin Ebner und Lukas Paa haben sich im Hochschul-Kontext der ökonomischen Perspektive von eLearning-Kursen gewidmet. Sie wollten herausfinden, ab wann sich Blended-Learning-Szenarien rechnen und wie viele Einsätze nötig sind, um die Investionskosten zu amortisieren.

Die Autoren fassten zusammen: "Der Einsatz von eLearning verspricht unter anderem Kosteneinsparungen für Bildungseinrichtungen. In der vorliegenden Untersuchung wird dargelegt, dass dies in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl und Konstanz der Inhalte einer Lehrveranstaltung der Realität entspricht. Als Ergebnis wird festgehalten, dass mit steigendem Erstellungsaufwand für eLearning Umgebungen und Inhalte, die Zahl der abgehaltenen Lehrveranstaltungen für die Erreichung des Break-Even entscheidend sind."

Die Zahl der Studierenden an Universitäten, Hochschulen und weiteren tertiären Bildungseinrichtungen stieg in den letzten Jahren in Europa kontinuierlich an. Zeitgleich hat auch eLearning in verschiedensten Verwendungsformen stark an Bedeutung gewonnen. Heute ist davon auszugehen, dass beinahe jede tertiäre Bildungseinrichtung über ein Lernmanagementsystem verfügt, auch wenn statistische Daten hierzu nicht flächendeckend existieren. Zumindest für den deutsch-sprachigen Raum kann für alle tertiären Bildungseinrichtungen von einer lückenlosen Verwendung von LMS ausgegangen werden. Es sind LMS verschiedenster Anbieter in Verwendung von Open-Source-Lösungen bis hin zu kommerziellen Angeboten oder auch Eigenentwicklunge.

Tertiäre Bildungseinrichtungen sehen sich vermehrt konfrontiert mit steigenden Studierendenzahlen, bei gleichem bzw. im Verhältnis zu den Studierendenzahlen weniger stark steigenden budgetären Mitteln für die Lehre. Dabei sollen bzw. dürfen keine Abstriche in der Bildungsqualität hingenommen werden. ELearning verspricht - neben anderen Aspekten - Kosteneinsparungen durch Skalierbarkeit.

Die Autoren entwickelten ein Kostenmodell, dass die Entwicklungs- und Durchführungskosten berücksichtigt ebenso wie die Infrastruktur- und Overheadkosten, - jeweils in Abhängigkeit von den Teilnehmerzahlen oder von einem einmaligen oder laufenden Aufwand.
Das Fazit der Untersuchung: Um steigende Studierendenzahlen mit, relativ gesehen, sinkendem Budget auszubilden ohne dabei Abstriche in der Qualität zu machen, lohnen sich Investitionen in eLearning, inAbhängigkeit der gehaltenen Seminare pro Semester und der Gesamtlaufzeit der Lehrveranstaltung. Eine pauschale Aussage, ab welcher Anzahl Kursteilnehmern und ab welcher Laufzeit der Break-Even erreicht wird, ist nicht möglich, da dies besonders von den Entwicklungskosten des eLearning sowie dem Anteil der durch eLearning ersetzen Präsenzeinheiten abhängt.