PELIT: Flatrate für digitale Schulungen
Bordesholm, Februar 2012 - (von Prem Lata Gupta) eLearning für KMU? Kein Ding der Unmöglichkeit - das zeigt das Projekt PELIT. PELIT steht für "Projekt eLearning für die IT in Schleswig-Holstein". Dem Kooperationsverbund gehören zehn Partner an: Den Anstoß gab der Vorstandsvorsitzende der Netuse AG in Kiel, ebenfalls im Boot ist Oncampus, virtueller Zweig der Universität Lübeck. Aber auch der erfahrene eLearning-Experte Tim Schlotfeldt. Er erklärt, warum Gemeinsamkeit stark macht und wie sich kostengünstige Lösungen auch für kleine und mittlere Unternehmen realisieren lassen.
Was war die Ausgangssituation, bevor es mit PELIT losging?
Tim Schlotfeldt: IT ist eine schnelllebige Branche, in der Mitarbeiter eigentlich ständig geschult werden müssen. Das ist die eine Sache. Andererseits ist es für einen Mittelständler schwierig, selbst eLearning-Instrumente zu erstellen. Und standardisierte Produkte treffen oftmals die konkreten Bedürfnisse nicht. Dazu kommt, das Präsenzschulungen teuer sind.
Und wie steuern Sie nun mit diesem Projekt gegen?
Tim Schlotfeldt: Den Anstoß gab Andreas Seeger von der NetUSE AG, die zum Start auch gleich drei Themen beisteuerte, zum Beispiel Wissen zu IPv6, der neuen Internet-Sprache. Sich damit auszukennen ist für Administratoren sehr wichtig. Jeder der Partner im PELIT-Projekt hat bestimmte Kompetenzen oder Spezialisten auf einem Gebiet.
Dieses Wissen soll nun geteilt werden? Wie funktioniert das?
Tim Schlotfeldt: In Zusammenarbeit mit Didaktikern wie Gabriela Seyer von Seyer Consulting, der oncamus und mir kann man zu diesem Thema ein WBT entwickeln. Wichtig ist uns übrigens die Bandbreite des Angebots: Ein Kooperationspartner hat Schulungsideen für ein Content Mangement System für Redakteure beigesteuert, ein anderes Unternehmen aus unserem Verbund wiederum Einführungsmaterial in Linux. Wir haben diese Fachleute in den Unternehmen besucht und sie dabei unterstützt, Inhalte aufzubereiten und ein Drehbuch zu schreiben. Oncampus hat daraus anschließend ein WBT gemacht, auf deren Servern liegen dann auch die Inhalte.
PELIT startet demnächst und Sie haben nicht nur IT-Themen, sondern auch Schulungen zu Softskills im Angebot...
Tim Schlotfeldt: Ja, wir hatten großes Glück, mit solch einem Umfang starten zu können. Hintergrund ist, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt gefördert wurden, und zwar durch das Zukunftsprogramm Arbeit des Landes Schleswig-Holstein und vom Europäischen Sozialfonds. So standen genügend Mittel bereit, um die Inhalte fachlich kompetent didaktisch aufzubereiten und in webbasierte Kurse umsetzen zu lassen. Ein zusätzlicher Vorteil ist auch, dass deshalb die Nutzer dafür im Jahr 2012 noch keine Gebühren zahlen müssen.
Und danach?
Tim Schlotfeldt: Dann werden die Kosten - und das ist eben für kleine und mittlere Unternehmen sehr wichtig - äußerst niedrig liegen. Die Gebühren betragen ab 2013 für Unternehmen, die bis zu zehn Mitarbeiter haben, nur 240 Euro. Betriebe, die von der Beschäftigtenzahl darüber liegen, zahlen 240 Jahresgebühr und zwei Euro pro weiteren Mitarbeiter und Monat. Das ist eine Flatrate, die kaum zu schlagen ist. Wahrscheinlich liegen sogar die Reinigungskosten der Büros höher.
Wie könnte die Zukunft aussehen?
Tim Schlotfeldt: Wir wollen uns nicht auf IT-Themen beschränken. Wer Fachwissen beisteuern will oder für seine Branche Schulungsthemen als eLearning realisiert haben möchte, soll uns ansprechen. Die IT war der Anfang, aber wir sind für alles offen. Fest steht, dass es bei niedrigen Preisen bleiben wird, denn hinter dem Projekt steht ein Verein (DiWiSH e.V.), wir sind also nicht gewinnorientiert. Auch wird nach dem ersten Jahr eine Evaluation stattfinden: Wir wollen wissen, wie die Teilnehmer das Angebot bewerten und wie man es weiter optimieren kann.