In Norwegen besteht der so genannte Anwärterkurs aus einem 3-jährigen Traineeprogramm für Studenten, die vorhaben, in den Auswärtigen Dienst zu gehen. 450 Kandidaten haben sich in diesem Jahr dafür beworben - nur zehn von ihnen wurden für das Programm ausgewählt.

Alle Bewerber mussten als Teil des Vorauswahlprozesses bereits von zu Hause aus drei cut-e Tests bearbeiten:

• scales verbal - misst die Fähigkeit, sprachliche Informationen zu verarbeiten
• scales cls - misst die Fähigkeit zum induktiv-logischen Schlussfolgern
• scales lt-e - misst die englischen Sprachkenntnisse

28 dieser Kandidaten kamen aufgrund ihres Lebenslaufs und ihrer Testergebnisse in die nächste Runde. Sie wurden zum Assessment Center eingeladen und sollten vorab den Persönlichkeitsfragebogen bearbeiten.

Vor Ort wurden die Kandidaten von einem Gremium, bestehend u.a. aus Mitglieder aus Akademien, Verbänden und Gewerkschaften, mit Fragen zum Thema Politik, dem norwegischen Sozialstaat oder auch höchst persönlichen Themen gelöchert. "Wir möchten einen Eindruck davon bekommen, wie die Kandidaten mit herausfordernden Situationen umgehen", sagt Aud Kolberg. Sie ist Generaldirektorin des Auswärtigen Amtes von Norwegen und Leiterin des Gremiums.

Darüber hinaus mussten die Kandidaten eine Gruppenübung in Teams von je sechs Personen bewältigen, in der die realistische Krisensituation einer Entführung gelöst werden musste. Die Simulation wurde von Psychologen beobachtet, die jeden Kandidaten einzeln unter die Lupe nahmen.

"Wir schauen die persönlichen Kompetenzen genau an. Wir prüfen die Interaktion, die Verhandlungsstärke, die Durchsetzungsstärke und die emotionale Belastbarkeit. Wir sehen auch, wie reif die Kandidaten sind. Gruppenübungen liefern vor allem einen Eindruck davon, inwieweit die Kandidaten in der Lage sind, zu interagieren und zu kommunizieren", sagt Espen Skorstad, Geschäftsführer von cut-e Norwegen, der einer der drei beobachtenden Psychologen war.

Selbstverständlich erhielten alle Kandidaten auch ein Feedback zu den Ergebnissen aus den drei cut-e Tests sowie dem Persönlichkeitsfragebogen shapes.

Norwegens Auswärtiges Amt war so zufrieden mit dem Auswahlprozess in diesem Jahr, dass es bereits entschieden hat, die Expertise von cut-e auch für den Auswahlprozess im nächsten Jahr in Anspruch zu nehmen.