Offener Austausch löst traditionelle Verhältnisse ab
München, April 2010 - Auf der "Sprachen & Beruf" in Düsseldorf präsentiert digital publishing (dp) sein brandneues Portal für Sprachschulen: Das Language Academy Resource Center ist die umfangreichste Online-Bibliothek mit insgesamt mehr als 30.000 interaktiven Übungen, 4.000 Lernstunden und 40 Übungstypen für die Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch - passgenau für alle Lehrpläne von Stufe A1 bis C1. Armin Hopp, Vorstand der dp AG, sprach mit CHECK.point eLearning über Neuheiten am Markt und die Innovationskraft von dp.
Welche Neuheiten wird digital publishing auf der -žSprachen & Beruf-œ präsentieren?
Armin Hopp: Über das Language Academy Resource Center können Sprachschulen erstmals neben dem exakt passend zu ihren bestehenden Kurzkonzepten einen ganz individuellen Medienmix zusammenstellen und vermarketen. Und die Kunden der Sprachschulen können das erweiterte Online-Angebot komfortabel immer und überall nutzen. Eine Integration des Portals in den Webauftritt der Sprachschule ist natürlich auch möglich. Das Resultat ist ein Rundum-Sorglos-Paket, das in garantiert jeden Kursverlauf passt.
Ein wichtiger Punkt für Sprachschulen ist neben dem umfangreichen Angebot vor allem das unkomplizierte und risikofreie Abrechnungsmodell: Wir berechnen die Lizenzgebühr erst nach dem Einlösen des Vouchers durch einen Kursteilnehmer unserer jeweiligen Partnerschule.
Und natürlich zeigen wir in Düsseldorf die neuesten Entwicklungen für das neue Kursformat CLT live mit Sprachlernsoftware, Online Tutoring und Gruppenunterricht in unserem eigenen virtuellen Klassenraum der Online-Sprachschule CLT.
Für unseren virtual classroom haben wir nach intensiven Tests der Angebote am Markt schlussendlich ein eigenes Video-Konferenzsystem entwickelt, das den besonderen Anforderungen von Sprachlernern gerecht wird: Wichtig war uns neben einfacher Bedienung und hervorragender Qualtität bei der Ton- und Bildübertragung die Einbindung in ein komfortables Buchungssystem mit einem einzigen Login. Außerdem stellen wir mit unserem eigenen System natürlich auch die Bandbreite selber zur Verfügung und können so die für Sprachschüler sehr frustrierenden Verzögerungen bei der Tonübertragung verhindern.
Wie hat sich das Erlernen von Fremdsprachen in den letzten Jahren verändert?
Armin Hopp: Inhaltlich vor allem immer stärker hin zu beruflich bedingter Weiterbildung - der Druck aus dem globalisierten Arbeitsmarkt wird schlicht immer größer. In den westlichen Industrienationen haben wir es dabei vor allem mit älteren Lernern zu tun, die bereits länger im Berufsleben stehen - in aufstrebenden Märkten und Schwellenländern wie China, Brasilien, Russland oder Indien ist es genau andersherum: Hier nutzen vor allem junge Menschen unsere Systeme.
Und natürlich haben traditionelle Strukturen der Wissensvermittlung und des Wissenserwerbs in den letzten Jahren angesichts der im Internet weltweit verfügbaren Vielfalt an Informationen und Inhalten vor allem in der Erwachsenenbildung zusehends an Bedeutung verloren.
Die Möglichkeit zur ständigen aktiven Rückkopplung, Einwirkung, Filterung, Anreicherung, Aneignung und Weitergabe von Informationen durch die Lerner selbst öffnet auch uns in einer kollaborativen Lernumgebung ganz neue Wege der Erstellung und Erfassung von inhaltlich und kulturell relevanten Lerninhalten. Beim Ausbau unserer Lerninhalte lernen wir zunehmend von unseren Lernern.
In der Erwachsenenbildung und im Sprachenunterricht wandelt sich das Bild der klassischen Lernsituation mit einem allwissenden Lehrer als einziger Informationsquelle mehr und mehr hin zu einem integrierten Lernsystem. Forciert durch neue Technologien wird das traditionelle Lehrer-Schüler-Verhältnis zunehmend zu einem offenen Austausch, in dem Lerner und Kursleiter gleichermaßen Inhalte beisteuern. Wir beobachten, dass die Lerner heute sehr genau wissen, was sie lernen möchten, sich untereinander vernetzen und eigene Schwerpunkte setzen, Stichwort "Informelles Lernen". Lernen muss mobil sein und in den persönlichen Alltag passen.
Und mit innovativer Lerntechnologie erschließen wir ganz neue Wege des Sprachenlernens. Beispielsweise können wir heute in China oder Russland über unseren virtuellen Klassenraum CLT Live Sprachunterricht mit Muttersprachlern anbieten - in Regionen, in denen ein solcher Service vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.
Lassen sich daraus Trends ableiten?
Armin Hopp: Ja sicher! Unsere Kunden wollen mobil und flexibel genau da lernen, wo sie gerade sind und was sie in diesem Moment an Wissen benötigen - und das mit dem Endgerät ihrer Wahl. In Schwellenländern mit vornehmlich jüngeren Lernern ist webbasiertes Lernen komplett akzeptiert, in den alternden Industrienationen sollte für in tradierten Bildungssystemen geprägte Lerner auch ein Lehrer mit dabei sein. Aber generell gilt: Sprachunterricht ist mobiler geworden, auch persönlicher und natürlich global vernetzt.
In unserem virtuellen Klassenraum CLT live treffen sich täglich Lerner aus aller Welt - mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, aus unterschiedlichen Zeitzonen. Und unser auf die Bedürfnisse der Lerner perfekt zugeschnittenes, betreutes Lernen mit einem echten Lehrer und in einer multikulturellen Gruppe - vielleicht sogar mit Arbeitskollegen auf einem anderen Kontinent - macht Spaß!
Und es wachsen Welten zusammen, die sich bisher vielleicht eher in Konkurrenz zueinander gesehen haben: Beispielsweise tun sich zunehmend Spachschulen mit Anbietern wie digital publishing zusammen, um mit Online-Angeboten wie unserer Language Academy die Vorteile aller Lernangebote zum Nutzen der Kunden zu vereinen.
Wie setzt dp sich abzeichnende Marktveränderungen in Produktinnovationen um?
Armin Hopp: Erst mal ganz wichtig: Wir entwickeln alles selber und kaufen keine lizenzierte Software zu. Ein gutes Beispiel ist unser Videokonferenzsystem CLT live. Hier haben wir lange mit Systeme von Drittanbietern getestet und viel ausprobiert. Die meisten dieser Videokonferenzsysteme sind vorrangig für Telefonkonferenzen und Webpräsentationen ausgelegt und werden vor allem in der Tonqualität nicht unseren Ansprüchen an sinnvolles Sprachtraining im Internet gerecht. Deshalb haben wir in über 24 Monaten Entwicklungszeit ein eigenes System entwickelt, das alle technischen, methodischen und administrativen Anforderungen von Live-Unterricht im Internet erfüllt.
Unser Spracherkennungsystem IntelliSpeech entwickeln wir im Rahmen eines Forschungsprojekts des BmBFweiter - u.a. haben wir im Zuge der Verbesserung dieses Systems fast schon "nebenbei" erstmals eine Art Sprachlernkaraoke eingeführt, da können Sie beispielsweise mit Barack Obama Englisch lernen. Die Hybridlösung CLT Plug&Learn hat sich aus den Sicherheitsanforderungen eines Schweizer Großkunden entwickelt, Videodialoge für Smart Phones haben wir nach einer Kundenumfrage eingeführt. Mit anderen Worten, Innovation wird häufig von Markt und Kunden getrieben, ist aber oft auch Resultat aus dem Dialog mit unseren Kunden.
Und was man vielleicht an der Oberfläche gar nicht so sieht: Mit zunehmenden Nutzerzahlen, Kollaborationsmodellen, der Integration von immer neuen Elementen wie dem virtuellen Klassenraum fällt vor allem "unter der Haube" sehr viel Entwicklungsaufwand an. Bei digital publishing gehen weit mehr als die Hälfte der Entwicklungszeit in die ständige Verbesserung und den Ausbau des Learning Content Management Systems, das mittlerweile die Ausmaße eines ausgewachsenen LCMS angenommen hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass weniger die Lernprogramme an der Oberfläche als vielmehr robuste und flexible Verwaltungssysteme den Unterschied zwischen den Anbietern von Online-Kursen ausmachen werden.
digital publishing hat in jüngster Vergangenheit mehrere Awards gewonnen?
Armin Hopp: Ja, das freut uns natürlich. Die Sprachkurse von digital publishing wurden in den letzten Jahren vielfach international ausgezeichnet: Allein in den letzten Wochen auf der Computermesse CEBIT mit dem European Seal of E-Excellence, kurz davor mit dem Deutschen Weiterbildungspreis, dem von Branchenguru Jay Cross ausgerufenen Learn Trends Innovation Award in den USA und dem englischen IT Training Award. Im vergangenen Herbst haben wir in London mit dem Software Satisfaction Award einen wichtigen Publikumspreis erhalten: Für uns natürlich das schönste Kompliment und die Bestätigung, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen und in der Branche als Innovationsführer wahrgenommen werden.
Welche Aspekte der dp-Produkte wurden damit besonders hervorgehoben?
Armin Hopp: In unserer Branche gibt es ja keine Preise für die Lebensleistung - prämiert werden immer aktuell herausragende Leistungen. Und da ist bei den meisten Auszeichnungen, die wir in jüngster Zeit erhalten haben, eigentlich immer das Thema Innovation der Grundtenor. Innovation für Lerntechnologie, Inhalte und Methodik - wie beispielsweise jüngst in England für die "Learning Solution of the Year".
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