Grenzüberschreitend

ELearning-Pilot für Nordseeanrainer im maritimen Sektor

Lübeck, August 2010 - Staatenübergreifend einheitlich ausgebildete Studierende der Seeverkehrswirtschaft stärken nach Auffassung von Europa-Staatssekretär Heinz Maurus die Wettbewerbsfähigkeit der Nordseeanrainer im maritimen Sektor. Vor diesem Hintergrund kooperiert die Fachhochschule Lübeck im Verbund der "Northern Maritime University" und stellte nun die eLearning-Pilotversionen vor.




Die Northern Maritime University (NMU) ist ein Netzwerk von internationalen Hochschulen in der Nordsee Region (NSR). Initiiert wurde sie 2008 unter der Federführung der Edinburgh Napier University, Schottland. Aktuell umfasst die NMU acht Hochschulen und 21 Einrichtungen aus der Seewirtschaft, wie Logistikunternehmen oder Hafengesellschaften aus fünf Nordsee-Anrainerstaaten.


Das Land Schleswig-Holstein ist mit den Fachhochschulen aus Kiel und Lübeck dabei. Die Fachhochschule Lübeck wirft in diesem Verbund ihre europaweit anerkannte eLearning-Kompetenz in die Waagschale des Projekts. Sie hat dabei nach dem Blended Learning-Konzept sechs Online-Module in den Bereichen Management, Schiffsbau, Umwelt und Logistik produziert.

Seit dem Wintersemester 2008/09 haben bereits mehrere Kieler Studierende des Studienschwerpunkts Seeverkehrswirtschaft die Angebote der NMU-Partner im Rahmen ihrer Auslandsaufenthalte u.a. in Edinburgh, Göteborg und Molde nutzen können, ohne dass sich hierdurch ihre Studienzeit für das Bachelor-Studium verlängert. Der Student Alexander Kahn war einer davon, der sich von den Vorzügen des NMU-Netzwerkes überzeugen konnte. Beim Besuch des Europastaatssekretärs Maurus im August 2010 berichtete er über seine Erfahrungen.

Die Initiative zur NMU, gefördert mit Mitteln aus dem EU-INTERREG IVb-Programm (Nordsee), zielt auf die Einrichtung eines europäischen Netzwerkes für Qualifikationen und Innovationen in der maritime Wirtschaft, um Europa zu einem der wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsräume in der Welt zu entwickeln.

Der stetig wachsende Innovationsdruck hat einen enormen Qualifikationsbedarf in der maritimen Wirtschaft zur Folge. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen der Seewirtschaft eher auf die intellektuellen, nachhaltigen und wissensbasierten Anlagegüter setzen, als ausschließlich das Thema der reinen Infrastruktur groß zu schreiben.


Die Möglichkeit Wissen als strategisches Gut und Potenzial zu entwickeln, ist ein Schlüssel zur kurzfristigen Rückkehr in die Liga der Weltwirtschaft und sichert langfristig profitable Beteiligungen an den vorausgesagten Wachstumsraten in den Sektoren der Seewirtschaft, wie bspw. Seeverkehr, -transport, Logistik und dem umwelt- und klimagerechten Betrieb von Hafenanlagen.



Insofern werden im strategischen Ansatz des Projekts alle Bereiche der Seewirtschaft, angefangen von typisch maritimen Prozessen wie dem Schiffsbau, dem Verkehr und der Logistik bis hin zu energieeinsparenden und umweltverträglichen Verfahren in Hafenanlagen berücksichtigt.