Digitaler Unterricht auf dem nächsten Level
Hamburg, Januar 2021 - Durch die unerwartete COVID-19-Pandemie fiel besonders eines auf: Die Deutschen haben in Sachen Digitalisierung großen Nachholbedarf. Durch die erzwungene Schließung der Schulen Anfang 2020, standen Bildungsinstitute vor der Frage, wie Unterricht digital und dennoch effizient gestaltet werden kann. Der Austausch von Daten verschiedener Art und Größe spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle. Die Stadtteilschule am Hafen in Hamburg ist ein Beispiel dafür, wie die Umstellung auf digitalen Unterricht gelingen kann und welche Rolle die Wahl der richtigen Software dabei spielt.
Herausforderungen bei der Umsetzung von digitalem Unterricht
Der Großteil der Schulen in Deutschland arbeitet im Alltag immer noch sehr analog, Präsenzunterricht und die Nutzung von Papier sind die Regel. Geräte für den digitalen Unterricht, Lernplattformen oder ausgereifte pädagogische Konzepte sind aufgrund des bisher nicht akuten Bedarfs und fehlender finanzieller und zeitlicher Ressourcen kaum ein Thema gewesen. Vielen Schülern und Eltern fehlte es darüber hinaus bislang auch zu Hause an der technischen Ausstattung oder an Wissen, um Homeschooling erfolgreich umzusetzen.
Der Umstand, dass ausgereiftes und strukturiertes Homeschooling wesentlich mehr Aspekte hat, als lediglich Unterricht via Videoformat, wurde lange unterschätzt. Bestehende digitale Lösungen, die nicht in großem Umfang genutzt werden mussten, scheitern an der Masse der sich zu Hause befindenden Schüler und den dadurch entstehenden Anforderungen. Das Versenden von Video-Formaten, wie zum Beispiel Unterrichtsaufnahmen oder Erklärvideos, oder anderen großen Dateien ist per Mail nicht möglich und auch der Austausch und die Zusammenarbeit mit Dateien ist über diesen Kommunikationskanal begrenzt. Auch viele Software-Angebote und Lernportale sind auf Dateien dieser Größe nicht ausgelegt. Probleme, mit denen sich auch die Stadtteilschule am Hafen in Hamburg konfrontiert sah.
Gerade im Falle von Grund- und Mittelschulen steht zusätzlich die Usability im Vordergrund. Die Lösung muss sowohl für jüngere und ältere Schüler als auch für Lehrer und Eltern einfach zu nutzen sein, auch in Haushalten mit einer geringen digitalen Bildung. Häufig ist für manche Schüler bereits das Anlegen von Ordnern zum Verwalten von Dateien eine Herausforderung. Zusätzlich scheitert es an der einfachen Nutzung auf mobilen Endgeräten. Ein Problem, da zahlreiche Schüler lediglich über Smartphones oder Tablets verfügt und so die Motivation die Lösung zu nutzen erheblich sinkt.
Neben einer einfachen Benutzerführung ist besonders die IT-Sicherheit ein wichtiger Aspekt bei dem Einsatz von Software in Schulen, insbesondere durch die steigende Anzahl von Hacker-Angriffen während der Corona-Pandemie. So hat erst vor Kurzem eine Hacker-Gruppe aus Nürnberg Sicherheitslücken in der Schulplattform Mebis entdeckt. Schulen gehen tagtäglich mit sensiblen und personenbezogenen Daten, wie Adressen und Noten, um, die geschützt werden müssen. Die Herausforderung liegt dabei oft auch in fehlenden Fachkenntnissen zum Thema. Weder Schüler, Eltern noch Lehrer verfügen zumeist über umfangreiche Kenntnisse im Bereich IT-Security – oder über die Zeit, sich damit vertieft auseinanderzusetzen.
Kollaboration mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Einfache Lösungen, die dennoch den nötigen Schutz garantieren, sind unabdingbar und führten an der Stadtteilschule am Hafen dazu, dass eine neue Anwendung vonnöten war. Bei der Recherche nach einem Anbieter stießen die Verantwortlichen auf Tresorit, Anbieter einer Ende-zu-Ende verschlüsselten Content Collaboration Plattform. Eine solche, Ende-zu-Ende-verschlüsselte Umgebung gewährleistet, dass die ausgetauschten Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Jede Datei wird auf dem jeweiligen Gerät verschlüsselt.
Das bedeutet, dass, selbst wenn ein Angreifer Zugriff auf die Server erlangen könnte,wären die Daten trotzdem für ihn wertlos. Zusätzlich wird durch das Zero-Knowledge-Prinzip sichergestellt, dass das Passwort niemals das eigene Gerät verlässt. Viele andere Cloud-Anwendungen erlauben es den Mitarbeitern des Cloud-Anbieters Zugriff auf die jeweiligen Passwörter und Dateien zu behalten, was ein großes Problem darstellen kann.
Diese Art der Verschlüsselung ermöglicht den sicheren und einfachen Datenaustausch auch bei großen Dateien, was die Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern deutlich verbessert. Lehrer können Dateien über Links auf sichere Art und Weise teilen, die Benachrichtigungen, die daraufhin bei den Schülern eingehen, fordern sie auf, die Datei zu öffnen und sich der Aufgabe anzunehmen. Links erlauben es außerdem, nachzuvollziehen, ob Schüler Dokumente bereits abgerufen haben und geben Lehrern einen besseren Überblick über den Lernfortschritt ihrer Schüler.
Auch das Einstellen eines Ablaufdatums für den Abruf von Arbeitsblättern kann Schüler zusätzlich motivieren, die Aufgabe bis zur festgelegten Frist zu erledigen. Durch die erleichterte Arbeitssituation sind auch Lehrer deutlich motivierter und die leichte Anbindung erfordert auch auf ihrer Seite keine Fachkenntnisse. Durch den Umstieg auf digitale Strukturen ist zusätzlich das Verwalten und das Bereitstellen von Materialien erheblich leichter, denn der Versand von Arbeitsblättern entfällt dadurch komplett. Auch in Anbetracht der Bemühungen, die Papiernutzung generell zu verringern, um die Umwelt zu schonen, ist das ein sehr positiver Aspekt.
Doch nicht nur für Lehrer und Schüler hat eine solche Lösung Vorteile. Da es den Schülern erleichtert wird, ihre Arbeit zu strukturieren und sich verstärkt auf Lernaufgaben zu konzentrieren, werden auch die Eltern beim Heimunterricht entlastet. Da auch Eltern aus den eigenen vier Wänden arbeiten müssen, hat leicht umsetzbarer digitaler Unterricht einen erheblichen Mehrwert.
Weitere Nutzung in Planung
Der Einsatz einer Ende-zu-ende-verschlüsselten digitalen Plattform zur Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern hat die Stadtteilschule am Hafen überzeugt. Der Digitalisierungsbeauftragte, der damals Tresorit eingeführt hat, ist mittlerweile an eine andere Schule gewechselt und plant auch dort die Einführung von Tresorit. Unabhängig von Präsenz- und Fernunterricht ist eine solche Lösung eine Erleichterung bei den täglichen Arbeitsabläufen im Schulalltag, insbesondere für einen sicheren Umgang mit Schülerdaten. So werden beste Voraussetzungen für den Lernerfolg aller Schüler, aber auch für die Arbeit von Lehrern und Eltern geschaffen – damit Bildung auch in Zeiten der Pandemie nicht zu kurz kommt.
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