Lehrentwicklungspreis

IDA-Award: Skizzen für gute Hochschuldidaktik

Vizerektor Prof. Dr. Heiner Schanz, links im Bild, mit den Preisträgern (Foto: Brigitte Sasse)Freiburg i.Br., Juli 2013 - Virtuelle Rundfahrten durch den menschlichen Körper unternehmen, Texte gemeinsam online verfassen, im Fitness- und Gesundheitszentrum lehren und forschen: Die Albert-Ludwigs-Universität hat in diesem Jahr drei Projekte mit dem Lehrentwicklungspreis "Instructional Development Award" (IDA) ausgezeichnet. Der Preis ist mit je 70.000 Euro dotiert. Die Projekte dauern bis zu einem Jahr. Für diese Zeit verfügen die ausgezeichneten Dozierenden über flexibel einsetzbare Mittel, die ihnen finanzielle und zeitliche Freiräume eröffnen, um das Projekt umzusetzen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des IDA 2013 sind:

Prof. Dr. Kerstin Krieglstein und Dr. Björn Spittau, Institut für Anatomie und Zellbiologie: "Radiologie im Präparierkurs – eLearning-basierte angewandte Anatomie für Klinik und Praxis".
Der Präparierkurs ist eine grundlegende Veranstaltung für Studierende der Human- und Zahnmedizin. Sie erhalten unter Anleitung praxisnahe Einblicke in den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers. Dennoch haben viele von ihnen Schwierigkeiten, eine räumliche Vorstellung des Körpers zu entwickeln. Kerstin Krieglstein und Björn Spittau wollen mit einer eLearning-Datenbank Abhilfe schaffen: Sie setzen Aufnahmen, die mittels der radiologischen Verfahren Computer- und Magnetresonanztomografie gewonnen wurden, zu Videos zusammen. Studierende können die Videos stufenlos vor- und zurücklaufen lassen und auf den Bildern einzelne Knochen und Organe farbig hervorheben. Ergänzend dazu bieten die Dozierenden die vertiefende Vorlesung "Radiologie im Präparierkurs" an.

Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét und Prof. Dr. Hans Hubert, Kunstgeschichtliches Institut, sowie Juniorprofessor Dr. Bent Gebert, Literaturwissenschaft/Universität Konstanz: "Wissen im Prozess: Kollaborativ erstellte Online-Publikationen von Studierenden an der Universität Freiburg".
Gemeinsam Texte verfassen, überarbeiten und in einem Wiki im Internet veröffentlichen: Dieses Vorgehen erhöht die Motivation der Studierenden ebenso wie die wissenschaftliche Qualität ihrer Seminararbeiten und Prüfungsleistungen – so die Erfahrungen von Anna Schreurs-Morét, Hans Hubert und Bent Gebert. In ihren Pilotprojekten haben Studierende mithilfe zweier Wikis zentrale Begriffe der Kunstliteratur sowie Studieninhalte zur Literatur und Kultur des Mittelalters zusammen erarbeitet. Mit dem neuen Projekt entwickeln die Dozierenden didaktische Methoden, um Studierende und Lehrende beim gemeinschaftlichen Schreiben zu unterstützen. Außerdem erarbeiten sie Strategien, um die wissenschaftliche Qualität der Texte, die aufgrund der wechselseitigen Kritik und Kontrolle der Studierenden in einem mehrstufigen Prozess entstehen, zu steigern.

Dr. Dominic Gehring, Dr. Katrin Röttger, Dr. Gabriela Reuss und Prof. Dr. Albert Gollhofer, Institut für Sport und Sportwissenschaft: "PREX-Lab. Practise Research in Exercise Laboratory".
Die Universität Freiburg hat zum Sommersemester 2013 ein neues Fitness- und Gesundheitszentrum für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eröffnet, das dem Institut für Sport und Sportwissenschaft gleichzeitig als Labor dient. Studierende können dort neue Ideen zur betrieblichen Gesundheitsförderung entwickeln, umsetzen und testen – zum Beispiel ein effektives Trainingsprogramm gegen Rückenschmerzen. In den Kursen und Übungseinheiten gilt es, Fragen der Motorik, Psychologie, Pädagogik und Ernährung gleichermaßen zu berücksichtigen. Auf diese Weise erreichen die Studierenden, angeleitet von Dominic Gehring, Katrin Röttger, Gabriela Reuss und Albert Gollhofer, den Transfer von der Theorie in die praktische Arbeit mit der Zielgruppe.