Beispiel Sparda-Bank

Damit der Jobstart gelingt ...

Düsseldorf, Mai 2013 - "Begeisterung für die Firma und echte Motivation wecken Chefs und Personaler mit kleinen Gesten, wenn sie etwa ihre Mitarbeiter via Testzugang und Anschreiben vorabbegrüßen", weiß Stefan Janssen. Der Europachef des eLearning-Anbieters Skillsoft stellt bei seinen Kunden fest, dass Onboarding zunehmend geplant wird und somit strukturiert stattfindet. "Meist handelt es sich bei den Vorabschulungen um Trainings, die Organisation und Arbeitsabläufe des Unternehmens betreffen."

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So kennen neue Mitarbeiter der Sparda-Bank Baden Württemberg das Unternehmen bereits seit sechs Wochen. "Zumindest virtuell", wie Arnd Schillinger erklärt. Der Sparda-Personalleiter begrüßt neue Kollegen rund eineinhalb Monate vor deren erstem Arbeitstag – schriftlich. Das Kreditinstitut, das seinen Ursprung als Eisenbahner-Bank im 19. Jahrhundert hat, schickt den künftigen Kollegen einen Begrüßungsbrief. "Wichtig ist, die Menschen emotional abzuholen", sagt der HR-Experte. Sie sollten sich willkommen fühlen und die Chance haben, sich auf den neuen Job vorzubereiten. Denn das gebe Sicherheit und steigere den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz, meint Schillinger. Dem Anschreiben bei, liegt ein Zugangscode für Webbased-Training. Geben die neuen Mitarbeiter die Kombination ins Internet ein, können sie sich durch zehn- bis 30-minütige Schulungsprogramme klicken.

Je nach Einsatzgebiet lernen sie wie sie einen Kontoeröffnungsantrag korrekt ausfüllen, was sie bei der Vergabe eines Baukredites beachten müssen oder einfach wie das E-Mailprogramm funktioniert. "Starten die Kollegen dann bei uns, sind sie schon mit einigen Softwareprogrammen und Hausregeln vertraut und können sich in der Bank und an ihrem Arbeitsplatz bewegen", erklärt Schillinger. Gewollter Nebeneffekt: Durch die frühzeitige Planung sind alle relevanten Daten und Berechtigungen für die neuen Kollegen lange vor deren Arbeitsbeginn angelegt: Vom Telefonanschluss über den Zugangscode der Eingangstüren bis zum PC-Passwort und dem personalisierten Mail-Account.

Steht bei der Sparda-Bank dann der Jobstart an, wird aus dem virtuellen ein reales Training. Am ersten Arbeitstag schult sie die neuen Kollegen. Bei der Gelegenheit können diese Fragen klären, die im Internettraining offen geblieben sind. Geht es am zweiten Tag an den Arbeitsplatz in einer der 42 Filialen oder in den Stammhäusern in Stuttgart und Karlsruhe, erwartet die Banker ein Pate. Das sei meist ein erfahrener Kollege, der helfen soll, sich einzugewöhnen und auf kurzem Weg Fragen klärt, sagt Schillinger. Genau dieses An-die-Hand-nehmen empfänden Jobstarter als angenehm, wie der Personalleiter aus Feedback-Gesprächen weiß.

Für Janssen sind elektronische Hilfen für Neuankömmlinge Teil eines unternehmensweiten Talentmanagements. Er weiß von vielen Firmen, die das Ziel verfolgen, Absolventen möglichst direkt von den Hochschulen abzugreifen. Speziell  künftige Fachkräfte aus der Informationstechnologie seien rar und erwarteten von ihren Arbeitgebern, dass diese den Jobstart professionell begleiten, erklärt Janssen. "Deshalb schließt sich nahtlos an den Start die Frage nach Fortbildungen an", sagt der Lernexperte. Unternehmen könnten dann bei Bewerbern punkten, wenn sie aufzeigen, welche Karrierechancen sie dem Nachwuchs bieten und mit welchen intermedialen Schulungskonzepten diese arbeiten können.

"Die jungen Leute erschrecken, wenn sie zur Begrüßung einen schweren Ordner mit Umgangsregeln oder Arbeitsanweisungen in die Hand gedrückt bekommen", sagt Janssen. Sie erwarten vielmehr Online-Plattformen, die ähnlich wie Facebook funktionieren Genauso wichtig sei den Jungen der Austausch mit Kollegen via Chat. Denn ähnlich wie beim Patenmodell der Sparda-Bank stünden dort Kollegen für schnelle und unkomplizierte Auskünfte bereit. Seien dann die Programme und Trainings noch auf Handys und Tablets einsetzbar, komme das den IT-Gewohnheiten des Nachwuchses sehr entgegen. Deshalb bietet Skillsoft Such-, Chat- und Kommentarfunktionen beim Learner-Management-System Skillport und Wissensmanagement-System InGenius an. "Die Rückmeldungen der Kunden sind großartig, wir treffen genau den Nerv der Zeit", sagt Janssen.