"Unser Herz schlägt für die Lernenden"
Wien, Februar 2013 - Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich beim eLearningCHECK 2013 die Anbieter im Bereich "Individuelle Content-Produktion". Der diesjährige "Anbieter des Jahres" dieser Kategorie kommt aus Österreich und heißt Webducation. Geschäftsführer Johannes Schneider jubelte angesichts des Ergebnisses: "Wir sind unseren Kunden für diese Bestätigung unserer Arbeit sehr dankbar."
Doch Sie machen ja noch viel mehr. Auf welchem Mix basiert Ihre ausgezeichnete Kundenbeziehung?
Johannes Schneider: Unser Herz schlägt für die Lernenden. Motivierende Lerninhalte herzustellen ist unser Anliegen und unsere Kompetenz. Viele Köpfe in unserem Team haben langjährige Erfahrung im Bereich der Erwachsenenbildung. Deshalb ist das Lernerlebnis für uns auch so wichtig für des Lernergebnis. Das Kundenvotum hat uns gezeigt, dass wir mit dieser Einstellung auf dem richtigen Weg sind. Wir sind unseren Kunden für diese Bestätigung sehr dankbar.
Der Mix, den Sie ansprechen, resultiert aus dem vorhin schon erwähnten "Lernerlebnis". Das beginnt nicht mit dem Starten eines Kurses, sondern schon viel früher: Wie eLearning vorgestellt wird, wie es sich in die Unternehmenskultur einfügt, wie es in ein Learning-Management eingebettet ist, sind wesentliche Punkte, zu denen wir unsere Kunden ebenfalls beraten.
Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste, um ein WBT oder eine mobile oder gamebased Content-Produktion zum Erfolg zu führen?
Johannes Schneider: In einer unserer letzten Produktionen haben sich Userinnen und User unaufgefordert bei der HR-Abteilung des Unternehmens gemeldet um ihrer Begeisterung kundzutun. Normalerweise passiert das eher aus entgegengesetzter Ursache, also wenn Leute ihren Unmut artikulieren wollen. So einen Erfolg zu verbuchen, gelingt nur, weil wir Projekte nicht stereotyp als Schablone anlegen.
Das widerspricht zwar möglicher Weise den Effizienzkriterien, die auch für die Contentproduktion "Standard Operating Procedures" u.ä. verlangen, aber Didaktik lässt sich halt nicht automatisieren. Deshalb stellen wir uns auf jeden Kunden neu ein. Damit erreichen wir, was die Lernenden wollen: Als Individuen in ihrer speziellen Lernsituation wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden. Wenn das ein Unternehmen begreift, dann hat es einen Schlüssel für erfolgreiches Training in der Hand.
Wollen Kunden eLearning im DIY ("Do it yourself")-Verfahren herstellen, dann bieten wir ein Instructional-Design-Setup an: Wir erstellen eine maßgeschneiderte Grundlage für Didaktik und Gestaltung sowie individuelle Templates, die in Autorentools sofort anwendbar sind. So "empowern" wir Kunden, selber hochwertige Lernerlebnisse zu schaffen. Unser Leitsatz für den Umgang mit Tools lautet: "Es kommt auf den Handwerker / die Handwerkerin an, nicht auf das Werkzeug".
Webducation ist ein österreichisches Unternehmen mit Stammsitz in Wien. Doch Sie sind über Österreichs Grenzen hinaus aktiv. Was unterscheidet die Aufgaben und Ansprüche in den verschiedenen deutschsprachigen Ländern?
Johannes Schneider: Gar nichts seitens der Lernenden. Ob sich Unterschiede hinsichtlich der Projektabwicklung an der Zugehörigkeit zu einem Land festmachen lassen, wage ich nicht zu beurteilen… Wir konnten viel von unseren Kunden aus Deutschland und der Schweiz lernen und ich denke, es hat ihnen wiederum Spaß gemacht, mit uns zu arbeiten. Die herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen, die wir aufgebaut haben, geben mir Anlass zur Hoffnung, dass ich damit nicht falsch liege.
Was bringt die Zukunft für Webducation? Sie haben sich kürzlich mit dem LMS-Anbieter Saba zusammengetan und weiten Ihr Dienstleistungsangebot kontinuierlich aus. Worauf wollen Sie 2013 Ihre Aufmerksamkeit konzentrieren?
Joahnnes Schneider: Stichwort LMS: Hier sehen wir uns besonders im Bereich des Social Learning. Auch hier geht es um das Lernerlebnis. Beim Social Learning wird Lernen zu einem sozialen Akt, in dem sich das Individuum selbst entwickeln kann, Anerkennung, Bestätigung und Wertschätzung erfährt: Das sind wichtige Lern-Erlebnisse, die mit einer klassischen Lernplattform nicht so leicht zu haben sind.
Intelligente und ansprechende Lerninhalte zu erzeugen und diese dann in einen sozialen Kontext zu bringen - dahin soll die Reise gehen. Die Saba People Cloud ist hierfür eines der besten Tools am Markt, mit Sicherheit das mit dem integriertesten Funktionsumfang.
Selbstverständlich soll das Lernerlebnis auch unabhängig vom Endgerät sein. BYOD (Bring your own device) ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern bestätigt auch auf dieser Ebene, dass ein Wende zum "people-zentrierten" Ansatz im Gange ist. Nicht die Leute müssen sich an die Technik anpassen, sondern umgekehrt.
Social Learning in Verbindung mit gutem Learning-Management ist für mich mehr als ein neuer Hype. Es reflektiert den Umgang "des modernen Menschen" mit seiner Umwelt. Der kommuniziert mit seinesgleichen sowas von selbstverständlich mit Hilfe von sozialen Tools, dass es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis auch das Lernen im Unternehmen davon bestimmt sein wird.
Auch wenn es noch diverse Bremsen gibt, werden in nicht allzu weiter Zukunft diejenigen Userinnen und User in Entscheidungspositionen aufrücken, die statt "Outlook" "Facebook" sagen. Sich heute bereits darauf einzustellen, zeugt von Weitblick. Wir wollen Unternehmen dabei unterstützen, mit Social Learning heute so zu beginnen, dass sie für das Morgen gut vorbereitet ist.
Wir werden auch verstärkt im Bereich Medical Training aktiv werden. Unser Motto: Webducation goes Meducation! Dazu sind wir eine Partnerschaft mit einem US-amerikanischen Trainingsanbieter eingegangen. Die ersten Veranstaltungen in Übersee sind diesbezüglich sehr vielversprechend verlaufen. Es hat mich positiv überrascht, wie gut unsere Art, eLearning zu gestalten hier, im Mutterland des eLearning, ankommt. Wir denken dabei sowohl an individuelle Contentproduktion als auch an die Erstellung von Standardtrainings.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!