Neues WBT

Präsentieren lernen mit Witz und "Schmäh"

Wien, Januar 2010 - Zur LEARNTEC 2010 stellt die Webducation GmbH ihr neues Produkt "Erfolgreich Präsentieren" vor. Johannes Schneider, Geschäftsführer des Wiener Unternehmens, sprach mit CHECK.point eLearning über die Gemeinsamkeiten von eLearning und dem Wiener Kabarett der zwanziger Jahre. Und auch darüber, dass nach Schneiders Ansicht "Erfolgreich Präsentieren" nach dem WBT "Kommunikation am Telefon" erneut Testsieger werden kann.




Mit dem Webbased Training "Kommunikation am Telefon" wurden Sie mehrfach Testsieger. Worin lag dieser Erfolg begründet und wieso denken Sie, dass Ihr neues Produkt "Erfolgreich Präsentieren" ähnlich erfolgreich sein wird?


Johannes Schneider:
Wir haben in der Entwicklung unserer Lernprogramme den Begriff des "timebased learning" formuliert als Reaktion auf die zahlreichen bildschirmseitenorientierten, also screenbased Contents. Von Beginn an, also seit 2001, haben wir uns nicht an diesen Blättermaschinen orientiert, sondern sind immer von der Trainingssituation an die Sache herangegangen. Ich komme ja selbst nicht aus dem technischen Bereich, sondern aus der Erwachsenenbildung. Das Technische kam hinterher.


Das heißt, Sie haben von Anfang an nicht am Status Quo Maß genommen?


Johannes Schneider:
Was für ein Status Quo war das? Als wir 2001 oder 2002 auf der LEARNTEC waren, haben die das "TEC" noch fett geschrieben und es hat nur so von Lernplattformen und technischen Lösungen gewimmelt. Ich habe einen Anbieter befragt, wie es um Inhalte steht, und ob er auch zum Thema Soft Skills etwas hat auf seiner Lernplattform. Der antwortete, "was Sie da reintun ist uns eigentlich egal". Und das war der Zustand der Branche damals. Uns ist und war nie egal, was da hinein kommt.

Was meinten Sie mit timebased learning?


Johannes Schneider: Wir sind in der Konzeption unseres ersten eLearnings von Beginn an von einer Trainingssituation ausgegangen. Was macht ein gutes Training aus? Was macht es spannend? So sind wir auf die durchgehend animierte und vertonte Umsetzungsmethode gekommen, das, was wir auch das Webducation Lernsystem nennen. Mittlerweile sind schon viele auf dieser Linie unterwegs. Aber wir haben das schon gemacht, als das Wort Storytelling noch nicht mit eLearning in Verbindung gebracht wurde...


Bei Ihnen spielt Dramaturgie eine große Rolle. Wie haben Sie das neue Präsentationstraining diesbezüglich angelegt?


Johannes Schneider:
[lacht] Hintergründig. Nein. Spaße beiseite. Im Wien der Zwanziger Jahre gab es ein legendäres Kabarett-Duo, Karl Farkas und Fritz Grünbaum. Die haben die so genannte Doppelconférence erfunden. Der Begriff ist bei Ihnen in Deutschland nicht ganz so bekannt. Das wird sich hoffentlich bald ändern, denn ich behaupte, dass wir mit der Doppelconférence ein äußerst brauchbares didaktisches Mittel für Content-Produktionen gefunden haben.


Bei der klassischen Doppelconférence baut sich die Spannung auf durch das witzige Aufeinandertreffen von einem G'scheiten und einem Blöden. Farkas und Grünbaum, beide von den Nazis verfolgt, der eine umgebracht, der andere ins Exil getrieben, haben damit angefangen. Später wurde dieses -žFormat-œ ein Renner und wir kennen es ja heute auch von Dean Martin und Jerry Lewis, Gottschalk und Hunziker, oder Schmidt und Pocher, was immer man von jenen im einzelnen auch halten mag: Es geht immer darum, dass sich zwei in witziger Art ergänzen und sich gegenseitig die Bälle zuspielen.


Bei uns sind das zwei Trainer: Unser mehrfach preisgekrönter Konrad Koach und seine nicht minder talentierte neue Kollegin Wilma Wissen. Bei uns ist die Betonung nicht so krass auf g'scheit und blöd, aber wir verwenden die Dynamik der Doppelconférence, um eine Spannung aufzubauen und Pointen unterzubringen, die dann im Gedächtnis hängen bleiben. Das erhöht den Lerneffekt. Und wenn dazwischen auch einmal gelacht wird, erhöht das den Lerneffekt noch einmal.


Überlegen Sie einmal, wie Kinder präsentieren. Die machen sich nicht in die Hose vor Angst, und langweilig ist es auch nicht. Warum wohl? Weil sie Freude und Spaß am Präsentieren haben. Nervosität, Schwitzen, Lampenfieber und Angst kommen erst viel später mit dem ganzen Konkurrenzdruck, Versagensangst und was die Schule sonst noch so mit den Menschen anrichten kann. Wir versuchen, diese Freude und den Spaß am Präsentieren wieder zu entfachen.


Spaß ist ja heute eine stark strapazierte Kategorie. Einerseits muss alles Spaß machen in der Spaßgesellschaft, vom Babywickeln bis zum Job. Andererseits macht man sich verdächtig, wenn man nicht besonders gestresst erscheint. Was das Präsentieren angeht, ist es allerdings in der Tat so, dass der Spaß an der Sache sich direkt proportional auf den Erfolg einer Präsentation auswirkt. Insofern ist Spaß hier keine leere Worthülse, sondern Mittel zum Erfolg. Das gehört zu den kritischen Erfolgskriterien für Lernprogramme gerade im Softskill Bereich.


Spielte die Gender Mainstream-Idee eine Rolle bei der Entscheidung, dem Konrad eine Wilma zur Seite zu stellen?


Johannes Schneider:
Sicher. Wir haben in den letzten Jahren bei einigen internationalen Projekten mitgemacht, wo das ein Thema war. Und da hab ich eines mitgenommen: Wenn man hier etwas bewegen will, vor allem bei der Männerwelt, dann nützt ein erhobener Zeigefinger gar nichts. Deswegen wollten wir das Thema auch durchaus humorvoll angehen. Also die Dialoge zwischen Wilma und Konrad thematisieren das durchaus, aber auf einer entspannten Ebene.


Uns ging es auch nicht darum, verkrampft eine Frauenquote mit paritätischen Sprechanteilen durchzusetzen, aber dass die Wilma eine gleichberechtigte Rolle spielt ist selbstverständlich. Allerdings hat man es gar nicht so leicht als Drehbuchschreiber, hier die Balance zu finden. Wenn der Konrad Blödsinn macht, dann ist das lustig, wenn es eine Frau macht, kann's gleich mal heißen, da werden die Frauen typischerweise wieder als blöd hingestellt. Richtige Gleichberichtung wird es erst geben, wenn auch die Feministinnen Frauenwitze reißen.


Ist der digitale Leitfaden für die werdenden Väter auch eine Gender Mainstream- Produktion?


Johannes Schneider:
Ja. Auch da haben wir uns bemüht, den werdenden Vätern einen positiven Anreiz zur vermehrten Übernahme von Verantwortung in der Säuglingsbetreuung zu geben und ihnen nicht eine moralinsaure Suppe vorzusetzen. Mit dem Konrad hatten wir da einen sogenannten peer-to-peer-Zugang gefunden, mit Hilfe dessen sich die Männer direkter angesprochen fühlen.


Als ich das Projekt unter dem Titel "eLearning for real men" auf einer Gender Mainstream- Tagung präsentiert habe, gab's aber schon recht ernste Gesichter unter den anwesenden Damen und sogar eine Meldung, dass hier wieder mal die Männer als die Kompetenten hingestellt werden. Das fand ich dann schon ein wenig unentspannt. Den digitalen Leitfaden gibt es übrigens schon in zehn Sprachen.


Wie gehen Sie mittlerweile mit dem österreichischen Idiom um?


Johannes Schneider:
Ich weiß, auf was Sie anspielen: Als Sie unser Telefontraining getestet haben, war es noch auf österreichisch und das hat uns eine kleine Rüge eingebracht. Keine Sorge, mittlerweile werden unsere Lernprogramme von original deutschen Eingeborenen gesprochen. Toll ist, dass der Schmäh darunter gar nicht leidet.


Gibt es eine Hauptregel für das erfolgreiche Präsentieren?

Johannes Schneider: Sicher, die Hauptregel lautet: Brechen Sie die Regeln! Aber dafür muss man sie erst einmal kennen. Das ideale Lernziel unseres Präsentationstrainings ist daher: Die User kennen die Regeln, halten sich aber nicht stur dran, sondern finden ihren eigenen Stil.



Das Präsentationstraining von Webducation ist erst seit kurzem erhältlich, war aber von Beginn an gefragt. Zu den ersten Kunden zählt Baylern, das gemeinsame Bildungsportal Bayerischer Behörden. Baylern hat bereits das Testsieger-WBT "Kommunikation am Telefon" von Webducation im Einsatz. Jürgen Mayer, Projektleiter eLearning, begründet, wieso die Entscheidung erneut auf Webducation gefallen ist.

Jürgen Mayer, BayLern: "Das BayLern Projektteam hat sich für die Lösung der Firma Webducation entschieden, da die methodisch didaktische Qualität überzeugt hat und sich der Kurs durch seine interaktive und graphisch ansprechende Gestaltung von den üblichen 'Blättermaschinen' unterscheidet. Nach einer intensiven Markterforschung hat sich das BayLern Projektteam mittlerweile aus den vorgenannten Gründen auch für die Anschaffung des WBTs 'Präsentationstraining' der Firma Webducation entschlossen."

Auch bei der Bundesagentur für Arbeit wird das Präsentationstraining einsetzen. Die BA hat bereits "Kommunikation am Telefon" im Einsatz.

Birgit Eiber, Bundesagentur für Arbeit: "Für Bewerbungen gilt: Der erste Eindruck ist der wichtigste. Kompetenz im Bereich Kommunikation am Telefon spielt dafür eine immer wichtigere Rolle. Aber es geht noch um mehr.

Auch für Arbeitgeber ist das professionelle Agieren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon ein entscheidendes Erfolgskriterium: Für eine zeitgemäße Kundenbetreuung ist der gute Ton am Telefon und effektive Fragetechnik von höchster Bedeutung. Mit dem Training 'Kommunikation am Telefon' von Webducation können wir so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir steigern die Bewerbungskompetenz unserer Kundinnen und Kunden und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen, die sie einstellen.

Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist die erste Einstellungshürde erfolgreich genommen. Nun gilt es, sich selbst wirkungsvoll zu präsentieren. Präsentieren gehört eben zu den grundlegenden Soft Skills am Arbeitsplatz. Bei der Auswahl des Lernprogramms wurde besonderer Augenmerk auf eine motivierende und verständliche Vermittlung gelegt. Die Darstellung der für das Präsentieren relevanten Lerninhalte im Rahmen einer Doppelconference zwischen virtuellen Trainern ist dabei sehr anschaulich. Alle Kundinnen und Kunden, die bei einer Agentur für Arbeit oder einer Grundsicherungsstelle zur Ausbildungsplatz- oder Stellenvermittlung gemeldet sind, können dieses Lernprogramm kostenlos bearbeiten."



Webducation präsentiert seine Produkte während der LEARNTEC an Stand C16 in Halle 1.