Grundsatzpapier

Zum aktuellen Kompendium des AK Learning Solutions

Dr. Lutz P. MichelBerlin, Juni 2013 - "Elektronische Lern-Angebote werden immer mobiler, persönlicher und zugleich vernetzter", erklärte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Positionspapiers "Vom eLearning zu Learning Solutions". Verfasser ist der Arbeitskreis Learning Solutions im BITKOM, der sich aus zahlreichen Unternehmen der deutschen eLearning-Branche zusammensetzt. Mit Dr. Lutz P. Michel als Vorstandsmitglied des AK sprach CHECK.point eLearning über die Intention dieser Veröffentlichung.

Dr. Lutz P. Michel: In erster Linie wollen wir mit diesem Papier Antworten auf die Frage nach dem Leistungspotenzial und den Zukunftsperspektiven des computergestützten und vernetzten Lernens geben. Wir wissen aus vielen Gesprächen, dass die schnellen Entwicklungszyklen im digitalen Lernen der letzten Jahre für viele Akteure eine echte Herausforderung darstellen. Was ist wichtig, welche Lerntrends zeichnen sich ab – und nicht zuletzt auch: was bedeuten die vielen neuen Fachbegriffe, mit denen der Diskurs über eLearning oder Learning Solutions gespickt ist? Auf diese Fragen liefern wir umfassende Antworten. Insofern kann unser Papier auch als ein aktuelles Kompendium des computergestützten Lernens verstanden werden.

Wie kam es zu der Themenauswahl? Wer hat daran mitgewirkt?

Dr. Lutz P. Michel: Die Themen haben wir gemeinsam im Vorstand ausgewählt und mit allen Mitgliedern unseres Arbeitskreises abgestimmt  – wobei sich die heterogene Zusammensetzung des Arbeitskreises Learning Solutions als großer Vorteil erwiesen hat. Dadurch werden die spezifischen Perspektiven von eLearning-Dienstleistern, Experten aus großen Anwenderunternehmen, Beratern und Bildungsforschern berücksichtigt. An der Erarbeitung des Papiers, das zum Ende ihres ersten "Amtsjahres" veröffentlicht wurde, waren alle sechs Vorstandsmitglieder beteiligt.

Wie haben sich die Beteiligten auf die Trends geeinigt und welche sind als die wichtigsten nachlesbar?

Dr. Lutz P. Michel: Wir haben uns bei der Auswahl der Trends auf ein sehr breites Spektrum der Formate, Prozesse und Konzepte des eLearning bzw. von Learning Solutions verständigt, um die große Vielfalt der aktuell verfügbaren Lernlösungen und ihrer Nutzungsmöglichkeiten nicht willkürlich zu beschränken. Unser Ausgangspunkt ist dabei nicht die Technik, sondern der Nutzen für die Lernenden.

Deshalb spielen die didaktischen Anforderungen eine zentrale Rolle, die sich aus der zunehmenden Vernetzung und Interaktivität der Arbeitsplätze ergeben. Wenn ich einen Trend herausheben soll, dann ist es die zunehmende Bedeutung des informellen Lernens am Arbeitsplatz oder unterwegs, mit mobilen Kommunikationsmitteln. Wie sich die Anbieter von Learning Solutions dieser Herausforderung stellen, beschreibt das Positionspapier etwa am Beispiel von Lern-Apps oder kontextbasiertem Microlearning. Was mit diesen Beispielen konkret gemeint ist, wird in unserem Papier erläutert.

Wer sind die Adressaten dieses Papiers?

Dr. Lutz P. Michel: Unser Positionspapier ist vor allem als Informationsangebot für Entscheider in der Personalentwicklung und in den Bildungsabteilungen von Unternehmen gedacht. Aber auch alle anderen Interessenten, die sich mit Learning Solutions beruflich oder privat beschäftigen, zählen zu unseren Adressaten – also zum Beispiel Entscheider aus der Bildungspolitik oder Journalisten. Hier hat der BITKOM in der letzten Zeit immer wieder Anfragen bekommen, die mit diesem Papier gut beantwortet werden.

Spiegelt das Positionspapier die aktuelle Arbeit des Arbeitskreises und sind weitere Papiere dieser Art zu erwarten?

Dr. Lutz P. Michel: Der Arbeitskreis befasst sich mit dem gesamten Spektrum der Lernlösungen und hat mit diesem Papier eine erste grundlegende Veröffentlichung vorgelegt. In Zukunft werden unsere Papiere dann sicher kürzer und themenspezifischer sein. Als nächstes steht zum Beispiel eine Veröffentlichung zum Mobile Learning an, die wir gemeinsam mit Mitgliedern des Arbeitskreises entwickeln wollen.