Mehr bewegen mit bewegten Bildern
Köln, Juni 2020 - (von Dr. Sandra Boggel, ILT Solutions) Eine Milliarde Stunden – so lang werden täglich insgesamt Videos auf YouTube abgespielt. Mal eben auf dem Smartphone, Tablet oder am PC geschaut, sind Clips auf dieser und ähnlichen Plattformen ein perfekter Zeitvertreib. Doch das Medium Video kann viel mehr als Make-up-Tutorials und Katzenclips: Im eLearning können bewegte Bilder komplexe Sachverhalte effektiv vermitteln.
Warum funktioniert das so gut? Erstens: Videos sind multimedial. Realfilm, Screencast (Aufnahme von Bildschirmaktivitäten), animierte Grafiken, Musik und gesprochene Texte können kombiniert werden und sprechen auf diese Weise den Lerner stärker an als andere Medien.
Denn Videos sind im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich. Im Gegensatz zu reinen Textwüsten, die schnell langweilig werden, knüpfen sie direkt audio-visuell an den Erfahrungsschatz des Lerners an. Außerdem: Videos können Emotionen wecken und vermitteln. Gerade Realfilm-Sequenzen in Kombination mit Musik können im Lerner affektive Reaktionen hervorrufen. Die helfen beim Lernen und festigen eine bestimmte Einstellung zu einem Thema. Interaktive Elemente im und um das Video herum machen das Lernen noch effektiver.
Wann eignen sich Videos? Wann welches Format?
Für die Vermittlung von Grundlagenwissen vor Präsenzschulungen eignet sich Video Learning hervorragend. Mit der so auf einen gemeinsamen Grundwissensstand gebrachten Zielgruppe kann man in den Präsenz-Trainings dann praktische Übungen durchführen und individuelle Fragen klären. Für den Einstieg in Lernprogramme bieten sich Trailer an, die Lust aufs Thema machen und motivieren.
Erklärvideos mit animierten Grafiken können genutzt werden, um komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären. Professionell umgesetzte Realfilm-Sequenzen sind gut, um werblich motivierte Videos oder z.B. Lehrfilme zur Schulung von Verkaufs- oder Arbeitssicherheitsthemen zu erstellen. Darüber hinaus eignet sich das Format Video sehr gut für den Einsatz in Microlearning Einheiten.
Wie erstellt man gute Lernvideos?
Das Wichtigste ist eine Story, die den Lerner fesselt. Ein roter Faden, der durch das Video führt. Lernvideos sollten außerdem in kurze, prägnante, in sich abgeschlossene Sequenzen unterteilt werden. Eine kurze Zusammenfassung am Ende hilft dem Lerner, das Gesehene und Gehörte zu behalten. Auf der technischen Seite ist es wichtig, visuell ansprechende Bilder und einwandfreien Ton zu produzieren. Dabei ist professionelles Equipment und Know-How hilfreich.
Auch für den Bereich Film gibt es allgemeine Gestaltungsregeln, an die man sich halten sollte. So haben unterschiedliche Kamera-Einstellungen auch unterschiedliche Wirkungen. Verschiedene Farben, Formen und Beleuchtungen können eine Situation ganz unterschiedlich erscheinen lassen.
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