Große Nachfrage

Offene Lernressourcen in Sport und Sportwissenschaft

Karlsruhe/Saarbrücken, Dezember 2008 - Für rund 12.000 Sportstudenten sind die Grundlagen der Bewegungs- und Trainingswissenschaft elementarer Bestandteil ihres Studiums. Um dieses immer wiederkehrende Grundlagenwissen auch per eLearning vermitteln zu können, förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2001 bis 2004 ein Verbundprojekt von zehn deutschen Hochschulen, das diese Inhalte aufwendig in Videos, Simulationen und anderen multimedialen Einheiten zu Lernmodulen aufbereitete. Heute stehen diese Lernmodule im "Bildungsnetzwerk Bewegung und Training" frei zur Verfügung.




Als offene Lernressource versteht sich das "Bildungsnetzwerk Bewegung und Training", das heute von der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft unterstützt wird. Die kostenfreie Datenbank beinhaltet rund 600 Videos, Simulationen, Animationen und andere multimediale Elemente, die u.a. mit Hilfe der rund 1,75 Mio. Euro Fördergelder entwickelt wurden. Nicht zuletzt um die Nachhaltigkeit des Einsatzes der entstandenen Lernmodule sicher zu stellen, wurden die Arbeitsergebnisse am Ende der Projektlaufzeit in das Netzwerk überführt.


Dr. Roberta Sturm vom Competence Center VISU der Universität des Saarlandes, wirbt darum, dass auch andere Universitäten ihre Eigenentwicklungen in der Datenbank einstellen. "Bisher jedoch werden vor allem die Objekte aus dem Projektbestand abgerufen," erklärt sie bedauernd. Als Open Educational Resources (OER) stehen die qualitativ hochwertigen Learning Objects für alle (Sport-)Unterrichtszwecke zur Verfügung.


Neben der OER-Datenbank bietet das Bildungsnetzwerk "Bewegung und Training" zur Zeit 20 komplette Lehr-Lern-Module aus dem Bereich der Bewegungs- und Trainingswissenschaft. Die Module sind vorwiegend zur Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens konzipiert, stehen in deutscher und englischer Sprache und teilweise auch in französisch zur Verfügung. "Die Community nimmt dieses Angebot gerne wahr," bestätigt Roberta Sturm den weitgestreuten Nutzerkreis. "Nicht nur Studenten und Dozenten der Sportwissenschaft profitieren davon, sondern beispielsweise auch Aus- und Weiterbildungsteilnehmer in der Physiotherapie."


Die Kurse umfassen in der Regel zwölf Kapitel - für jede Semesterwoche eines. Eingebettet in das Faktenwissen sind multimediale Elemente und Übungsfragen. Außerdem stehen dem Lerner ein Glossar und ein Literaturverzeichnis, aus dem direkt digital verfügbare Beiträge aufgerufen werden können, zur Verfügung. Um auch die Lehre angemessen zu unterstützen stehen die Texte, multimedialen Elemente und Literaturverzeichnisse zusammen mit einem dreisprachigen Thesaurus wiederum im Knowledge-Management-System "Bewegung und Training" auch einzeln zum Download zur Verfügung.


Erfreulich aus Sicht der Netzwerkbetreiber ist in diesem speziellen Fall auch der überschaubare Pflegeaufwand der Inhalte. "Ein Muskel ändert sich in seinem Aufbau nicht. Da lässt sich wenig aktualisieren," schmunzelt Dr. Sturm. "Dafür ist es um so wichtiger eine konstante Verfügbarkeit zu gewährleisten."


"Offene Lernressourcen in Sport und Sportwissenschaft - Hochschulübergreifende eLearning-Angebote am Beispiel des Bildungsnetzwerkes 'Bewegung und Training'", Dr. Roberta Sturm, am 4. Februar 2009 ab 10 Uhr in der Sektion Didaktik des LEARNTEC Kongress.