ELearning als Chance für Handwerksbetriebe
Oldenburg, Oktober 2013 - Durch die im Zuge der Energiewende entstandenen immensen zusätzlichen Anforderungen sowie der Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik befindet sich sowohl die Struktur als auch der Markt für die Elektro- und Informationstechnischen Handwerksunternehmen im Umbruch. Dadurch kommt es zu weitgehenden Anpassungserfordernissen im Bereich der Qualifikation der Menschen, die diese Technologien planen, infrastrukturell aufbauen, produktseitig integrieren, warten und dem Endkunden Serviceleistungen anbieten.
Dabei zeichnen sich die genannten Entwicklungsprozesse durch eine starke Dynamik und eine hohe Prozessinnovationsgeschwindigkeit aus. In kurzer Zeit müssen Lösungsansätze, Inhalte und Vermittlungsformen für diese neuen Technologie- und Servicebereiche entwickelt werden, die breit zur Verfügung gestellt werden sollen, und gleichzeitig sollte von den bereits gemachten Erfahrungen aller Beteiligten wechselseitig möglichst rasch profitiert werden können. Aufgebaut werden müssen daher eine flexible Qualifikationsstruktur und eine Wissensbasis basierend auf dem Einsatz moderner Medien.
Die Herausforderungen sind dabei für Unternehmen des eHandwerks besonders groß, und zwar in Bezug auf die Erschließung der entstehenden neuen Märkte als auch in Bezug auf den Erwerb der notwendigen Qualifikationen. In den Entwicklungen rund um die IuK-Technologie formieren sich derzeit viele große Player mit neuen Geschäftsmodellen und Allianzen und bergen damit die Gefahr, kleinere Unternehmen (zu denen annähernd alle Handwerksunternehmen gehören) in sehr undankbare Zulieferer- und Werkbank-Rollen zu treiben. Um in diesen dynamisch entstehenden Märkten überhaupt eine Chance zu haben, müssen Handwerksunternehmen zunehmend gewerkeübergreifend in kooperierenden Netzwerken agieren, um die notwendige Leistungsbreite und Verhandlungsmacht aufbauen zu können.
Diese Entwicklung stellt auch an die Aus- und Weiterbildung in den Betrieben der elektro- und informationstechnischen Handwerke neue Anforderungen, auf die sie flexibel reagieren müssen. Sowohl die Ausbildung und besonders auch die berufliche Weiterbildung sowie der Prozess des lebenslangen Lernens müssen sich diesem Strukturwandel anpassen und sich innovativer Lernmethoden bedienen, um auch zukünftig einen effektiven Wissenstransfer zu gewährleisten und die Betriebe wettbewerbsfähig zu halten. Nur gut ausgebildete und qualifizierte Beschäftigte können innovativ tätig werden, neue und wirtschaftlich erfolgreiche Produkte entwickeln und damit Arbeitsplätze sichern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dem Prozess der beruflichen Weiterbildung kommt damit gerade in den Zukunftsbranchen des elektro- und informationstechnischen Handwerks eine enorme Bedeutung zu.
"ELearning ist ein wichtiger Baustein jeder offenen Unternehmenskultur geworden", so Dipl.-Ing. Andreas Eißner, Bereichsleiter von "bfe-media" beim BFE (Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik). Mitarbeiter und Azubis von Handwerksbetrieben der Elektro- und Informationstechnik können ab sofort auch solche neuen Lernmedien nutzen. Durch eine Kooperation zwischen BFE und LIV (Landesinnungsverband für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/ Bremen) steht eine online-Plattform zur Verfügung, auf der sich alle Betriebe beteiligen können. Nach der Anmeldung wird auf der Plattform ein eigener Bereich für jeden interessierten Betrieb angelegt. Azubis oder Mitarbeiter können die vorab gebuchte Lernsoftware online nutzen. Es stehen über 20 mehrfach ausgezeichnete BFE-Lernsoftware-Titel zur Verfügung:
- Grundlagen technische Mathematik
- Grundlagen der Elektrotechnik 1 bis 4
- Wechselstromtechnik, Drehstromtechnik
- Messtechnik, Regelungstechnik
- Steuerungstechnik, SPS-Einführung
- Elektronik; Leistungselektronik
- EIB/KNX, Beleuchtungstechnik
- Schutzmaßnahmen, Installationstechnik
- Kabel und Leitungen
- Brennstoffzellen
- Datennetzwerktechnik, IT-Sicherheit
- Soziale Netzwerke nutzen
Die Lernsoftware kann zur Unterstützung der Ausbildung oder zur Auffrischung von Fachwissen für Mitarbeiter dienen. Außerdem können weitere Möglichkeiten der online-Plattform wie Kommunikation über eigene Foren oder im chat, Ablage von Dokumenten oder Informationen genutzt werden.
Der Aufbau der Plattform wurde vom LIV veranlasst, die Betriebskosten übernehmen die Innungen. Die Betriebe tragen pro Nutzer und Anzahl der Lernsoftware-Titel einen einmaligen geringen Kostenbeitrag.
Anmeldung und weitere Informationen:
Andreas Eißner: a.eissner@bfe.de; Tel. 0441/34092-166
Erforderliche Angaben bei der Anmeldung:
Name des Betriebes, welche Lernsoftware-Titel, Namen der Nutzer (mit eMailadresse)