Island ist Spitze, Deutschland fällt zurück
Berlin, Juli 2012 - Deutschland ist bei Computer-Kenntnissen im internationalen Vergleich zurückgefallen. 2008 lag Deutschland auf Platz vier der EU-Rangliste. Damals verfügten 60 Prozent der Bundesbürger über mittlere bis gute Computer-Kenntnisse. Diese Quote ist nun leicht auf 58 Prozent gefallen. Das reicht derzeit nur noch für Rang zehn in der EU, viele Länder sind vorbeibezogen. Das teilte der Hightech-Verband BITKOM unter Bezug auf eine Erhebung der EU mit.
An der Spitze liegen Island mit 77 Prozent und Luxemburg mit 75 Prozent. Im Durchschnitt der 27 Mitgliedsländer verfügt gut die Hälfte (52 Prozent) der EU-Bürger über mittlere bis gute PC-Kenntnisse. Das ist eine Steigerung im Vergleich zu 2008 um fünf Prozentpunkte.
Der Fachkräftemangel bleibt das größte Wachstumshemmnis der Branche. Mehr als jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) will in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen. Zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) leiden nach eigenen Angaben aber darunter, für offene Stellen nicht das geeignete Personal zu finden. Das ergab eine aktuelle Umfrage des BITKOM unter seinen Mitgliedsunternehmen. Laut BITKOM gibt es in Deutschland derzeit rund 38.000 offene Stellen für IT-Spezialisten, die nicht oder nur sehr schwierig zu besetzen sind.
Aus BITKOM-Sicht müssen mehr junge Menschen für die technische Themen, Ausbildungen und Studiengänge begeistert werden. Außerdem solle Informatik als Pflichtfach in der Sekundarstufe II eingeführt werden. Ziel des BITKOM ist, die Zahl der Studienabgänger und Auszubildenden im Technologiesektor zu steigern. Zudem will BITKOM mehr Frauen für die Hightech-Branche gewinnen.