Public Sector

Zukunft Personal: Themenreihe Personal & Verwaltung

Köln, Juli 2012 - Vorurteile halten sich bekanntlich hartnäckig: Immer noch vermuten und fürchten qualifizierte Berufseinsteiger das große Gähnen oder den sprichwörtlichen Amtsschimmel in den Verwaltungsstuben. Dabei ist die öffentliche Verwaltung als Arbeitgeber viel attraktiver als gemeinhin angenommen. In der Themenreihe Personal & Verwaltung am Dienstag, 25. September, auf der Zukunft Personal in Köln erhalten Personaler aus dem Public Sector dazu wertvolle Impulse.




Vielfältige Herausforderungen erfordern ebenso vielfältige Herangehensweisen, meint Angelika Schätzle. Die Referentin Personalpolitik bei der Bundesagentur für Arbeit setzt insofern auf Diversity Management und zeigt auf, wie Personalverantwortliche es erfolgreich in die Verwaltung einführen können. Angelika Schätzle benennt dabei nicht nur die Prämissen und Gestaltungsmerkmale für eine Implementierung, sondern verdeutlicht auch die Erfolgsbausteine dafür, dass Diversity Management in der Verwaltung tatsächlich gelebt wird.



Ob eine Verwaltung die gewünschte "bunte Belegschaft" in ihren Reihen versammelt, ist zuallererst eine Frage der Rekrutierung. Die anonymisierte Bewerbung kann dabei helfen, mögliche Scheuklappen vor persönlichen Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit und Herkunft der Bewerber zu überwinden. Diplompsychologe Gerhard Gros, Geschäftsführer des Instituts für Eignungsprüfung beim Personal- und Organisationsamt der Stadt Köln, gibt einen Überblick über die Vorteile anonymisierter Bewerbungen und seine Erfahrungen mit dieser "verkannten Innovation".

Trümpfe bei der Generation Y ausspielen

Mit den Möglichkeiten von Social Media und Employer Branding befasst sich Stefan Döring, Personalmanager der Landeshauptstadt München. Gerade das Internet mit seinen sozialen Netzwerken kann dabei helfen, die Trümpfe des Public Sectors als Arbeitgeber öffentlichkeitswirksam auszuspielen - ein wichtiger Punkt, um im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft um die Talente nicht ins Hintertreffen zu geraten. Generell ist die Begegnung mit der Generation Y unvermeidlich: Die ersten internetaffinen Vertreter füllen mit ihren veränderten Einstellungen und Erwartungen bereits die Lücken.


Wie sich das Personalmanagement "zwischen Demografie und Generation Y" strategisch aufstellen kann, erläutert Prof. Dr. Gottfried Richenhagen von der Hochschule für Oekonomie und Management Essen.

Identifikation statt Dienst nach Vorschrift

Zweifellos kontraproduktiv ist der berühmt-berüchtigte Dienst nach Vorschrift in manchen öffentlichen Einrichtungen - mangelnde Identifikation mit den übernommenen Aufgaben und dem Arbeitgeber sorgt nicht nur für ein schlechtes Image, sondern mindert auch die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Verwaltung. Wie Personaler Beschäftigte innerhalb der Begrenzungen des öffentlichen Dienst- und Tarifrechts emotional binden und motivieren können, verrät Berthold Krist, Hauptamtsleiter der Gemeinde Michelbach an der Bilz.