Erwartungen rund um die digitale Weiterbildung
Wiesbaden, April 2014 - Arbeitnehmer stellen drei Bedingungen an die Weiterbildung: Das Lernen muss in einen belegbaren Nutzen resultieren, die Inhalte müssen qualitativ hochwertig sein, und das Lernen muss jederzeit und überall erfolgen können. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage der eLearning AG unter HR-und Weiterbildungsexperten in Deutschland. Jeweils etwa die Hälfte der Befragten sprach sich für diese Punkte aus.
"Etwas überrascht hat uns, wie stark sich die Arbeitnehmer laut Meinung der befragten Experten nach kombinierbaren Lernmodulen erkundigten. Mehr als die Hälfte wünschen sich, alle möglichen Lernmittel von Audiobooks, über Video bis hin zu Web Based Trainings einsetzen zu können", so Bernd Wiest, Auftraggeber der Studie und Vorstand der eLearning AG. Große Namen ziehen bei eLearning anscheinend weniger. Die Person des Kursleiters ist nur laut zehn Prozent der Befragten ein Anreiz.
Steigende Investitionen erwartet
ELearning ist jedenfalls im Aufwind. Während nur etwas weniger als die Hälfte der HR-Manager meinen, dass digitale Weiterbildung bereits in mittelständischen Unternehmen angekommen ist, erwartet die überwiegende Mehrzahl der Befragten (71 Prozent) für die Zukunft ein Wachstum dieses Bereichs. Dass die Investitionen der Unternehmen in eLearning sinken werden, glauben hingegen nur zehn Prozent.
Als Hauptvorteil wird vom Gros der Experten die Senkung der Weiterbildungsbarriere gesehen, da sich eLearning flexibel an den individuellen Arbeitsalltag anpassen lässt. Insgesamt rund 70 Prozent stimmen auch damit überein, dass die Kosten im Vergleich zu anderen Weiterbildungsmaßnahmen geringer sind, vor allem aufgrund des Wegfalls von Freistellungen und Reisekosten. Die Hauptgründe, warum viele Unternehmen dennoch zögern, eLearning-Angebote zu nutzen, sind laut Umfrage vor allem die schwierige Implementierung des Systems (58Prozent), gefolgt von fehlender Betreuung und zu hohen Kosten beziehungsweise mangelndem Vertrauen in die Qualität der Lehrmittel (jeweils 42 Prozent).
"Neben Flexibilität ist die Strukturierung der Lernmittel also Trumpf", folgert Wiest. "Für Unternehmen ist es wichtig, klare Ziele zu setzen. Nur so kann Online-Weiterbildung ihr Potenzial voll ausschöpfen und damit auch die gewünschten Resultate erzielen", rät Wiest.
Bezüglich der Motivation der Lernenden ist für knapp zwei Drittel der Experten ein vorrangiges Ziel, sich in spezifische Themen genauer einarbeiten zu wollen. Fast die Hälfte der eLearning-Nutzer möchte sich beruflich neu orientieren. Etwas über ein Drittel nannte generellen Wissensdurst als Grund für die Weiterbildung neben dem Beruf. 23 Prozent wollen sich für eine Umorientierung im Beruf rüsten. Die Vorbereitung auf den beruflichen Einstieg ist laut der Umfrage für 13 Prozent ein Grund, sich weiterzubilden.
Die Befragten selbst setzen für ihre persönliche Weiterbildung vor allem auf Workshops (58 Prozent) sowie Seminare und interne Trainings durch Kollegen. Lernvideos und webbasierte Lehrinhalte folgen erst danach und werden von 35 beziehungsweise 28 Prozent genutzt.
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