Abschluss der LiNe-Lernideen-Projekte
Essen/Berlin, April 2006 - Kompetenzvermittlung via Internet und Multimedia ist möglich - so lautet das Resümee der wissenschaftlichen Begleitung für die vier Gestaltungsprojekte im Programm "LiNe Lernideen". Die vier Projekte haben mit großem Erfolg neue Wege entwickelt und erprobt, wie das digitale Lernen nicht nur zur Vermittlung von Faktenwissen, sondern auch zum Erwerb von Kompetenzen genutzt werden kann.
Am Projektverbund "LiNe Lernideen" haben vier Projekte teilgenommen:
- "Toleranz-Lernen"
mit einem Informations - und Lernportal zur Vermittlung interkultureller Kommunikation und Kompetenz, - "Vereine Lernen Online"
- ein Web- und DVD-Angebot zur Kompetenzerweiterung von Akteuren in Vereinen und zur Stärkung des Ehrenamtes, - "EOSS"
- ein telekooperatives Beratungsnetzwerk zur Unterstützung gemeinsamen Lernens und Arbeitens nach der Methode "Erfolgsteam", - "GeLCom"
, das einen Methodenbaukasten für den Aufbau und die Betreuung von Learning Communities inklusive Geschäftsmodell erstellt hat.
Dass diese Projekte ihr Ziel erreicht haben, liegt vor allem an den innovativen didaktischen Konzepten, die sie für ihre Lernlösungen entwickelten. Sie bauen dabei vor allem auf eine Emotionalisierung des Lerninhalts. Hierdurch bewirken sie eine
"Labilisierung" bzw. "positive Verunsicherung" der Lernenden, die - vergleichbar einer Lernsituation im Präsenzunterricht - eine Vermittlung von Kompetenzen bewirken kann.
Folgende Wege haben sich dabei als besonders erfolgversprechend erwiesen:
- Alle Projekte bauen auf kollaboratives Lernen und Arbeiten der Teilnehmer, z.T. durch gemeinsame Arbeitsaufgaben, durch die Bildung von Communities oder durch die Organisation regelmäßiger Treffen von gleichgesinnten Teilnehmern im Chat-
Room. Kompetenzförderliches Lernen ist damit immer auch kollaboratives Lernen - und damit selbst organisiertes Lernen. - Auch die Anpassung an Medienrezeptionsgewohnheiten wird in den Projekten beachtet: "EOSS" nutzt mit dem Chat die bevorzugten Kommunikationskanäle Jugendlicher, "Vereine Lernen Online" setzt auf die DVD als Unterhaltungsmedium nach Feierabend für Ehrenamtliche.
- Neben gängigen Verfahren zur Projekt-Evaluation und dem Nachweis des Kompetenzerwerbs (wie z.B. der Teilnehmerbefragung) kamen bei LiNe-Lernideen auch neue Methoden zum Einsatz. Innovativ ist vor allem das Verfahren der
"Objektiven Hermeneutik" im Projekt "Toleranz-Lernen". Evaluiert wurden Forenbeiträge und Selbsteinschätzungen der Teilnehmer. Bei den Forenbeiträgen wurden für einzelne Textpassagen von einer Expertengruppe Strukturhypothesen
entwickelt und am weiteren Material verifiziert. Der Kompetenzerwerb wurde durch den Vergleich der Strukturhypothesen aus Beiträgen zu Beginn und zum Ende des
Kurses ermittelt. - Das Projekt "Vereine Lernen Online" hat gezeigt, dass für das Marketing eines Lernangebots nicht unbedingt ein großes Werbebudget notwendig ist, wenn man die Kanäle vorhandener Netzwerke (hier: Vereine rund um Leipzig) nutzt. Die
Lerninhalte wurden damit schon vor seinem Start zum Selbstläufer. Dieses regional begrenzte Angebot lässt sich auch auf Vereinsnetzwerke anderer Regionen übertragen.
Fest steht: Die zentrale Fragestellung des Ideenwettbewerbs "Lernen im Netz und mit Multimedia", in dessen Rahmen die vier Projekte ausgewählt wurden, kann in
positivem Sinne als beantwortet gelten. Doch damit ist die Existenz der Projekte nicht beendet. Alle vier Projekte "leben weiter" und ihre Ergebnisse können von der Öffentlichkeit genutzt werden.
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