Standardisierung von Kompetenzmodellen
Essen/Berlin, Mai 2007 - Auftakt für eine neue Workshop-Reihe im DIN zum Thema "Kompetenz für die Personalentwicklung": Am 11. Juli 2007 treffen sich Verantwortliche und Experten der Personalentwicklung, um in Berlin die Zukunft von Kompetenzmodellen zu diskutieren. Zentrales Thema ist die zukünftige Entwicklung von internationalen Standards für Kompetenzmodelle, die jetzt bei ISO und anderen Standardisierungsorganisationen begonnen wurde.
Unternehmen erkennen im weltweiten Wettbewerb immer stärker die Bedeutung von Kompetenzen. "International anerkannte Kompetenzmodelle werden dadurch zum zukünftigen Erfolgsfaktor für die strategische Personalentwicklung", betont Projektleiter Christian Stracke von der Universität Duisburg-Essen, der auch als gewählter Convener die internationale Arbeitsgruppe "Quality Assurance and Descriptive Frameworks" für die Aus- und Weiterbildung bei der ISO leitet.
Zur Unterstützung von standardisierten Kompetenzmodellen wurde das neue Projekt "Kompetenz für die Personalentwicklung" initiiert. Es wird im Rahmen der Initiative "Innovation mit Normen und Standards (INS)" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert und ist Ausrichter der gleichnamigen Veranstaltung im DIN.
Am Vormittag der Auftaktveranstaltung mit dem Untertitel "Zur zukünftigen Entwicklung eines internationalen Kompetenzmodells" stellen Impulsvorträge den aktuellen Stand in der internationalen Standardisierung zu Kompetenz in der Personalentwicklung und einen Entwurf zu möglichen Ebenen und Dimensionen als Diskussionsgrundlage vor. Nach der Mittagspause werden dann mit allen Teilnehmern offen die Potentiale von Kompetenzmodellen in der Personalentwicklung und möglichen Wege zu einem Standard erörtert. Als Ergebnis streben die Organisatoren von DIN und der Universität Duisburg-Essen erste Absprachen und Übereinkünfte für die weiteren Standardisierungsaktivitäten an.
Im nachfolgenden DIN-Workshop "Kompetenz für die Personalentwicklung" wird nach dem Konsensprinzip an der Entwicklung eines standardisierten Referenzmodells für Kompetenzen gearbeitet. Ambitioniertes Ziel ist dessen Veröffentlichung als frei verfügbare Spezifikation (PAS: "Publicly Available Specification") noch in diesem Jahr.
Wichtig ist dabei insbesondere der Einbezug von Experten und Anwendern aus der Praxis der Personalentwicklung, die als primäre Zielgruppe aufgefordert sind, ihre Interessen und Bedarfe anzumelden und einzubringen. Anschließend wird das von allen verabschiedete Kompetenzmodell als nationale Spezifikation veröffentlicht und in die internationale Standardisierung eingebracht. Somit bietet sich hier die große Chance für deutsche Unternehmen, die zukünftigen Kompetenzstandards in der Personalentwicklung mitzugestalten.
Kompetenzen sind für Unternehmen wie auch für die einzelnen Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg ihrer angestrebten Ziele. Dabei müssen verschiedene Ebenen und Dimensionen unterschieden werden: kulturelle, gesellschaftspolitische, soziale, personale, allgemeine und bereichsspezifische Kompetenzen. Derzeit gibt es starke Bestrebungen in der Aus- und Weiterbildung und vor allem im E-Learning, den gesamten Kompetenzbereich auf Grund der Bedarfe und Nachfragen aus der Wirtschaft zu vielfältigen Anwendungsszenarien zu harmonisieren. Diese Anfragen und Ansätze müssen gebündelt werden, damit nicht viele interne Insellösungen entstehen, sondern im Konsensprozess eine einheitliche Branchenlösung zur Standardisierung des generischen Kompetenzmodells entsteht.
Hier setzt das Projekt "Kompetenz für die Personalentwicklung" an: Es arbeitet derzeit ein integratives Kompetenzmodell für die Personalentwicklung aus. Dies wird speziell die internationalen Aktivitäten bei den Standardisierungsorganisationen IEEE und SC36 berücksichtigen, bei denen Projektleiter Christian Stracke auch persönlich engagiert ist. Bei der Auftaktveranstaltung wird es als Diskussionsgrundlage und mögliche Basis für das angestrebte Referenzmodell vorgestellt.
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