Wer etwas will sucht Wege, wer etwas nicht will sucht Gründe!
Hamburg, August 2008 - Von 25. März bis 11. Juni diesen Jahres wurde zum ersten Mal ein Seminar an der Führungsakademie der Bundeswehr im Rahmen von Fernausbildung durchgeführt.
Das Seminar vermittelt Grundlagen und Kenntnisse im Bereich der rechtlichen, konzeptionellen und institutionellen Rahmenbedingungen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit im Inland (ZMZ/I). Der Leiter des Pilotprojektes, Oberst i.G. Raddatz, nimmt zu den Erfahrungen Stellung.
Ziel ist es ein gegenseitiges Verständnis bei der Zusammenarbeit der Bundeswehr mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen der verschiedenen Ebenen zu fördern.
Wir haben dem Leiter des Pilotprojektes, Oberst i.G. Raddatz dazu einige Fragen gestellt.
Herr Oberst, können Sie uns etwas zum Ansatz sagen, den Sie für die Umsetzung gewählt haben?
Oberst i.G. Raddatz:
Der grundsätzliche Ansatz war, ein bewährtes Seminar in ein Fernausbildungsseminar umzuwandeln, um wo immer möglich vergleichbare Erkenntnisse in den Bereichen "Zielerreichung" und "Effizienz" zu gewinnen, wobei der Aspekt Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund stand. Darüber hinaus sollte sich das Seminar eng an bisherige Konzeptionen, Überlegungungen und Rahmenweisungen ausrichten, d.h. Präsenz- und Telekooperationsabschnitte enthalten, um im Kern Erkenntnisse für die Umsetzung an der Führungsakademie, also die Integration in das Modulsystem und die Lehrgangslandschaft zu gewinnen.
Welcher Idee folgte dabei der Telekooperationsabschnitt?
Oberst i.G. Raddatz:
Das Konzept des Telekooperationsabschnittes folgte der Idee, dass sich die Seminarteilnehmer durch intensive Kommunikation und Kooperation neue Wissensstände erschließen und zusätzlich durch den Erfahrungsaustausch mit den Ausbildern Lernziele umfassend erreichen. Dabei sollten Gruppenarbeit und Einzelarbeit sich abwechseln und alle angebotenen Medien genutzt werden.
Welche Medien wurden von Ihnen in der Umsetzung der Telekooperation genutzt und welche Erfahrung haben Sie gemacht?
Oberst i.G. Raddatz:
Ziel war, alle im Ausbildungsportal des Intranets Bw zur Verfügung stehenden Medien zu nutzen. Quickplace als Teamarbeitsplatz, in dem Dokumente, Termine verwaltetet und Aufgaben und Ergebnisse eingestellt wurden. Sametime im Schwerpunkt als "Chatroom", und Sumatra VC als Virtuelles Klassenzimmer, welches sich als der "Renner" im Seminar herausstellte. Die Technik hielt stand und die Seminarteilnehmer waren hochmotiviert.
Wenn Sie das Feedback der Semiarteilnehmer betrachten, wo sehen Sie den wesentlichen Vorteil von Fernausbildung?
Oberst i.G. Raddatz:
Es ist einerseits eine höhere Vielfalt an methodisch-didaktischen Möglichkeiten, die uns im Ausbildungsalltag mit Vortrag und Aussprache zum Teil verloren gegangen ist, andererseits auch der hohe Anspruch an die Seminarteilnehmer selbst in der Erweiterung der Befähigung, den eigenen Lernprozess selbstständig zu planen und in der Gruppe zu koordinieren.
Sollte Ihrer Meinung nach dieser Pilotlehrgang eine Fortsetzung erfahren?
Oberst i.G. Raddatz:
Das Modulsystem der Führungsakademie, in der Masse mit einwöchigen Seminaren ist nur zum Teil für die Integration der Fernausbildung geeignet, denn wir vermitteln in der Regel mehr grundsätzliche Lernziele. Der Seminarteilnehmer, der seinen Erkenntnisgewinn im täglichen Dienst am Arbeitsplatz spürt, wird Fernausbildung noch positiver als eine neue, zusätzliche Ausbildungsform annehmen.
Darüber hinaus ist das Überführen in das moderierte Wissensmanagement durch die Einrichtung eines Unterforums im Ausbildungsforum Bw ein ganz neuer Aspekt, der das lebenslange Lernen noch besser ermöglicht. Unser Pilotseminar stand unter dem Motto "Wer etwas will sucht Wege, wer etwas nicht will sucht Gründe". Ich habe als Dozent an der Akademie nicht häufig so motivierte Seminarteilnehmer erlebt, wie bei diesem Seminar. Dieses Momentum sollten wir nutzen.
Herzlichen Dank für das Gespräch Herr Oberst.
Sollten wir sie nun neugierig gemacht haben, so besuchen sie uns auf dem 5. Fernausbildungskongress im Sonderforum F3 "Mens agitat molem", Arena 2. Wir freuen uns auf ihren Besuch.
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