Aufbruch einer Schule ins Medienzeitalter
Einen besonderen Draht zur Technik vermutet man am Bertha-von-Suttner-Gymnasium zunächst nicht: Die bilinguale deutsch-französische Schule ist eher sprachlich-künstlerisch ausgerichtet. Aber auch in puncto Medientechnik hat die Schule die Nase vorn: Vier voll ausgestattete Computerräume, zwei "Computerinseln", PCs mit Internetanschluss in allen Klassenräumen, Videokameras, ein interaktives Board stehen den Lernenden zur Verfügung.
Das war nicht immer so. "2003 hatten wir nur ein paar ausgediente PCs mit uralten 386er- und 486er-Prozessoren", erinnert sich Christa Keßler, stellvertretende Schulleiterin mit Schwerpunkt Schulentwicklung. Sie hat die mediendidaktische Entwicklung der Schule von Anfang an begleitet. "Heute ist hier ein Unterricht ohne digitale Medien kaum noch vorstellbar."
Am Anfang stand der Plan, die Entwicklung der Medienkompetenz der Schule stärker zu fördern. Breit angelegt setzte die Schule dafür auf systematische Personal-, Organisations- und Unterrichtsentwicklung. Eng eingebunden waren auch die Eltern und Schüler. Mit ihrer Hilfe knüpfte die Schule Kontakte zu Unternehmen, die bereit waren, zur technischen Ausstattung beizusteuern. Um die Medienkompetenz im Kollegium zu stärken und Berührungsängste abzubauen, nahmen viele Lehrende in den vergangenen Jahren am Intel Aufbaukurs Online statt und nutzten die auf der Plattform angebotenen Lernpfade als Unterrichtsanregungen.
Zusätzlich bieten bis heute die versierteren Kollegen interne Fortbildungen für andere Lehrer an - im informell-schulinternen Rahmen, aber doch mit Termin und offizieller Bestätigung. Zurzeit entwickelt die Schule für alle Schulfächer mediendidaktische Konzepte. "Der Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen und wird es vielleicht auch nie sein", betont Keßler.
Schon heute nutzt die Schule viele Möglichkeiten der modernen Technik. So üben sich die Schüler beispielsweise in Videoschnitttechnik oder Entwickeln mit PC-Unterstützung Bühnenbilder. Ein schulübergreifendes Projekt im Religionsunterricht hat die Schüler mit Hilfe einer Lernplattform zum kreativen Schreiben anhand der Bibel angeregt.
Im Sportunterricht besteht die Möglichkeit, Bewegungen mit Videokamera aufzunehmen und hinterher am Computer gemeinsam zu analysieren. "Und es gibt noch viel mehr Ideen", berichtet Keßler. Ihr Traum für die nahe Zukunft: Gemeinsamer Unterricht per Videokonferenz mit den Partnerschulen in Frankreich und Kanada.
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