Content verbreiten ohne Technikhürden
Weingarten, Juli 2009 - Lerninhalte können künftig mit einem einzigen Tool über unterschiedliche Kanäle verteilt werden - egal ob auf einer Lernplattform (LMS), in einem Content-Management-System (CMS) oder ganz einfach im Internet. Da die Software als Service angeboten wird (SaaS), läuft bestehender Content ohne weiteren Programmierungsaufwand auf unterschiedlichen Systemen.
Das macht das Modell nicht nur für Verlage und Contenthersteller interessant, die neue Inhalte erstellen wollen, sondern auch für diejenigen, die bereits viele Lernmodule entwickelt haben.
Über Metadaten wird ein besonders einfacher und schneller Zugang zu den Kursen ermöglicht: "Die Nutzer wollen nicht lange nach ihren Lernmodulen suchen", sagt Uwe Kohnle, der als Lehrer und Softwareentwickler zwei entscheidende Qualifikationen mitbringt. Deshalb hat er die Services so programmiert, dass die User mit wenigen Klicks zum Ziel gelangen.
Der Content wird mit Firmenlogo auf dem Unternehmensportal dargestellt. Das heißt: Die Lernenden merken nicht, dass sie bei einer Schulung auf ein externes Angebot zugreifen. Das bringt zwei Vorteile: Zum einen bleibt die Oberfläche gleich, was die Akzeptanz der User erhöht, zum anderen wird die Firmeninfrastruktur nur geringfügig belastet.
Die Software eignet sich für alle Arten der Online-Weiterbildung - in Schulen, Hochschulen, privaten Bildungseinrichtungen und in der betrieblichen Weiterbildung ebenso wie für Content- und LMS-Anbieter. Die Einsatzszenarien sind vielfältig und beliebig skalierbar: Wer erst einmal klein anfangen will, kann eine Handvoll von Lernmodulen über das Internet anbieten.
Wer komplexere Bildungsstrategien verfolgt, integriert die Services in sein Blended-Learning-Konzept. Die Tarife werden zeitabhängig erhoben - das macht die Lösung für alle Contentproduzenten und -abnehmer so interessant.
Ein Beispiel für mehr Effizienz
Die Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg wollte ihren jungen Leistungssportlern an allen Schulstandorten einen leichten Zugang zu einheitlichen Lernmodulen bieten. Auf der anderen Seite wollte jede Schule im Internet ihr individuelles Aussehen behalten. Zunächst versuchte die Stiftung, die Inhalte über eine Lernplattform zu verbreiten - doch die stieß wegen der schlechten Ergonomie auf wenig Akzeptanz bei Lehrern und Schülern.
Mit der SaaS-Lösung dagegen müssen die Schulen kein aufwändiges eigenes Portal erstellen oder parallel dieselben Inhalte erstellen und aktualisieren. Der Content liegt zentral auf einem Server: Änderungen, Ergänzungen und Aktualisierungen sind sofort für alle verfügbar. Das garantiert nicht nur eine gleichbleibende Qualität, sondern schont auch die Ressourcen.
Externer Content kann ohne Aufwand eingebunden werden. Zudem haben alle Schüler mit einem einzigen Passwort Zugang zu den Inhalten. Dazu mussten die Stützpunktschulen lediglich eine Scriptzeile in ihre Webseite einbauen.
Höchstmöglicher Datenschutz
Wenn die Services über eine Webseite eingebunden werden, entstehen keine identifizierbaren Personendaten. Lediglich ein anonymes Tracking kann vorgenommen werden. Zugang zu personenbezogenen Ergebnissen erhalten Vorgesetzte und andere Personen nur, wenn der Nutzer selbst sein Zertifikat ausdruckt und weiterreicht. Damit ist gewährleistet, dass der Betriebsrat keine Einwände einlegt. Wenn ein Unternehmen dagegen eine Lernplattform einsetzt, können Berechtigte jederzeit die Nutzerdaten einsehen.
In beiden Fällen befinden sich die Lerninhalte auf einem zentralen Server. Das ist vor allem für die Contentanbieter ein wichtiges Kriterium, denn sie müssen ihre Produkte nicht an Dritte herausgeben. Sie vermeiden damit das Risiko unerlaubter Kopien und können ihre Urheberrechte besser schützen. Für die Unternehmen ist entscheidend, dass die Inhalte zentral verwaltet und aktualisiert werden. Damit ist gewährleistet, dass weder Redundanzen noch unterschiedliche Versionen entstehen.
Die Technik dahinter
Da die Software als Service angeboten wird, lassen sich die Lernsequenzen mit ein bis zwei Javascript-Zeilen in Webseiten oder in ein CMS einbinden. LMS werden durch eine SCORM-Referenz unterstützt. Wurde der Content mit einem Autorentool erstellt, das dem Standard SCORM 1.2 genügt, kann er problemlos genutzt werden.
"Wir wollen den Lernplattformen keine Konkurrenz machen", betont Kohnle. Ganz im Gegenteil: Er sieht sein Tool eher als Ergänzung. "Wir schließen die Lücke zwischen Technik und Inhalt." Da die Software auf Basis offener Standards konstruiert wurde, läuft sie auf allen SCORM-fähigen Plattformen.
Weitere Kooperationspartner gesucht
Verlage und Anbieter von digitalen Lerninhalten können mit dem Tool die Verbreitung ihrer Produkte vergrößern, denn da es keinerlei technische Hürden mehr gibt, steigt die Akzeptanz sowohl bei den Usern als auch bei Content- und Infrastrukturanbietern.
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