Open-Source

Anwenderkonferenz in Budapest: Premiere für ILIAS 4

Budapest/Köln, November 2009 - Der Zeitpunkt für die diesjährige Internationale ILIAS-Konferenz am 12. und 13. November in Budapest war gut gewählt. Die renommierte ungarische Privathochschule Dennis Gabor hatte als Gastgeber gerade ihr neues Hörsaalgebäude bezogen und das Entwicklerteam der Open-Source-Lernplattform kurz vor der Konferenz die neue Version ILIAS 4.0 veröffentlicht. Zum Konferenzauftakt präsentierte Projektkoordinator Matthias Kunkel dann auch einige der neuen Features und Erweiterungen.




Besonders augenscheinlich beim neuen ILIAS 4 ist die überarbeitete und nun erheblich frischere und klarere Benutzeroberfläche. Gemeinsam mit Usability-Experten der Universität Bern wurden Seitenaufbau und Benutzerführung ausgiebig überprüft und verbessert. Herausgekommen ist ein klar strukturierter aber luftiger "Look and Feel".


Auch der integrierte Editor für SCORM2004-Module wurde von den Anwesenden mit großem Interesse aufgenommen. Als erste Open-Source-Lernplattform überhaupt ermöglicht ILIAS jetzt die Erstellung von SCORM 2004-Lernmodulen. Verschiedene Exportformate garantieren die Weiterverwendung auch außerhalb von ILIAS.


Regen Zulauf bei der ILIAS-Konferenz fanden erneut die zahlreichen Workshops. Für Contentersteller interessant waren die Einführungen in die Nutzung des neuen SCORM-Editors und der neuesten Version von eLAIX, mit dem ILIAS-Lernmodule im Textverarbeitungsprogramm erstellt werden können. Favorit bei den anwesenden Systemadministratoren war der Workshop "Power and Performance", der das Optimieren großer ILIAS-Installationen thematisierte. Workshopleiter Ralf Schenk ließ dabei seine Erfahrungen bei der Einführung von ILIAS in der Bundesagentur für Arbeit einfließen.


Große Anwenderzahlen waren überhaupt ein Thema in Budapest. Dass selbst 100.000 Nutzer auf einer Lernplattform in Zukunft keine Seltenheit mehr sein werden, wurde nach der internationalen Keynote deutlich. ICDE-Generalsekretär Carl Holmberg berichtete aus globaler Perspektive über die verschiedenen Tendenzen im Bereich des eLearnings. Hierzu gehört zum Beispiel das Entstehen riesiger Hochschulen in den aufstrebenden Wirtschaftsregionen Südostasiens und Lateinamerikas, an denen zum Teil mehrere hunderttausend Studierende eingeschrieben sind.


Dass schon bei wesentlich geringeren Nutzerzahlen eine strategische Institutionalisierung von eLearning entscheidend ist, zeigten die Gastgeber aus Budapest. ELearning-Kompetenz ist mittlerweile integraler Bestandteil der Stellenprofile und Personalauswahlverfahren an der Dennis Gabor Hochschule.


Viele Anwendungsbeispiele aus Wirtschaft und Verwaltung belegte den breiten Einsatz von ILIAS auch außerhalb des Hochschulbereichs. Das Technische Hilfswerk zeigte mit einer Live-Schaltung nach Deutschland, wie die Lernplattform gemeinsam mit virtuellen Klassenzimmern in das alltägliche Weiterbildungsprogramm integriert wurde. In Best-Practice-Beispielen italienischer Industrieunternehmen wird ILIAS dagegen erfolgreich als Knowledgemanagementsystem genutzt. Und die ungarischen Zöllner wurden mit ILIAS zielgerichtet auf den Beitritt Ungarn zum Schengen-Bund vorbereitet.


Wer den Weg nach Budapest nicht antreten konnte, kann einen Großteil der Präsentationen auch nachträglich auf der Konferenzwebseite einsehen. Zudem bieten zwei ILIAS-Workshops auf der LEARNTEC im Februar die Gelegenheit, verschiedene Einsatzszenarien von ILIAS kennenzulernen.


Am 23. und 24. September 2010 treffen sich Anwender und Interessenten an der Fachhochschule Dortmund. Die 9. ILIAS-Konferenz wird dabei Teil des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 sein.