Happy Birthday zum Zehnten! Wie schaut die time4you auf das Jubiläum und die letzten Jahre im Bereich eLearning?

Beate Bruns: Danke, Geburtstage machen Spass, erst recht die runden Zahlen und das Wachstum sowieso. Manchmal schaue ich schon amüsiert und fasziniert zurück. Wie war das 1999 mit den ersten Gehversuchen im eLearning? Und wie viele Buzzwords kennzeichnen die verschiedenen Phasen. Vor zwei Jahren hielt ich dazu einen Vortrag in Berlin und danach schwirrten jede Menge neue Buzzwords durch die Hallen.


Zum zehnjährigen Jubiläum hatten wir jetzt eine Premiere, unsere erste Online-Konferenz, die Ende November zwei Tage lang von früh bis abends stattfand. Dort gab es einen intensiven Austausch mit Firmen und Experten. Wie orientieren sich die Unternehmen, wohin steuert die aktuelle Technologie? Ob Zeitenreisen, der Blick hinter die Kulissen oder ins Jahr 2010: im Rahmen der ersten Online-Konferenz konnten sich alle Geburtstagsgäste und Interessenten austauschen. Der Teilnehmerkreis bestand aus Wissenschaftlern, HR-Managern und Praktikern, Medienexperten und Beratern. Nachzulesen sind viele Eindrücke und Statements in unserem Blog timelines.


Was kam besonders gut an?


Beate Bruns: Reges Interesse gab es für die Rubriken: ELearning: Begriff, Markt, Trends im Experteninterview, WIKIS in Unternehmen, Einsteigermodelle, Best Practise etc. Am ersten Konferenztag waren vor allem die Sessions von Frau Prof. Dr. Back (Videobasiertes eLearning auf dem Siegeszug 2.0!), Christina Neuhoff (Good Practice in ELearning und Trainingsmanagement) sowie von Gudrun Porath/Jochen Robes (Experteninterview eLearning: Begriff, Markt, Trends) sehr gut besucht.


Laut Sarah Holstein, time4you, war insbesondere die Session von Frau Prof. Dr. Back geprägt von Enthusiasmus und Lebhaftigkeit. Elena Coroian, Consultant und Projektleiterin, zog folgendes Fazit zum ersten Konferenztag: "Alle Referenten haben viele inhaltlich wertvolle, interessante, gute und nützliche Informationen an die TeilnehmerInnen weitergegeben, die sich aktiv in die Diskussion eingeschaltet haben. Der parallel zu allen Sessions angebotene Chat-Raum und auch das offene Diskussionsforum wurden nicht so genutzt, wie erwartet, der Fokus lag ganz klar bei den Sessions. Zugleich waren bei den TeilnehmerInnen großes Interesse und Handlungsbereitschaft spürbar."

Der zweite Tag stand nicht nur im Zeichen von ELearning. Die Kommunikation in Konflikten (Paolo Seyfarth), Games, Genres, Immersion, Edu.Tainment (Swen Schakau) aber auch der Blick in die Zukunft des Lernens (Prof. Andreas König) waren Themen, die ebenfalls sehr gut von den TeilnehmerInnen angenommen wurden und sie rundeten somit das abwechslungsreiche Programm ab.

Insgesamt hat sich dieses Veranstaltungsformat als sehr erfolgreich erwiesen und findet sicherlich seine Fortsetzung im nächsten Jahr.

Was gibt es 2010 Neues von time4you?


Beate Bruns: Wir haben gerade das ELearning Starter Kit für Einsteiger und Pilotprojekte vorgestellt. Die Version 14 des IBT SERVER, unserer Produktfamilie für Personal-, Informations- und Trainingsmanagement werden wir im April 2010 anlässlich der Swiss Professional Learning (Zürich) und der Personal (Stuttgart) erstmals dem Markt präsentieren. Erweiterungen im Bereich Usability, Bildungscontrolling und Veranstaltungsmanagement stehen dabei klar im Fokus.


Wir freuen uns auch auf den Kongress der LEARNTEC, wo wir verschiedene Themen begleiten. So zum Beispiel am ersten Tag das Einsteigerthema für eLearning-Neulinge oder an den weiteren Tagen Expertentreffs oder Technologiesektionen (Application Integration, Content Entwicklung u.a.). Außerdem werden Unternehmen wie die Gothaer oder EnBW einen interessanten Blick hinter die Kulissen gewähren. Zusammen mit Prof. König von der ZHAW aus Zürich gibt es dann noch die Zukunftswerkstatt Lernen: "Szenarien für die nächsten zehn Jahre".

Was stellen Sie auf der LEARNTEC aus?


Beate Bruns: 2010 werden wir nicht als Aussteller auf der LEARNTEC sein, da wir 2010 nutzen wollen, um neue interessante Messe- und Kongressangebote zu erproben. Wir freuen uns jedoch auf den Austausch beim Kongress und auf die Preisverleihung des D-ELINA, den wir sponsern.


Wer uns im nächsten Jahr auf weiteren Messen in D/A/CH besuchen möchte, kann sich vormerken: Personal Stuttgart 27.-28.4., Personal Swiss (Zürich) 13.-14.4., Personal Austria vom 22.-23.9. in Wien und Zukunft Personal 12.-14.10. in Köln. Zudem werden wir die Reihe unserer Workshops und Live Sessions fortsetzen, vier wissensnetworx-Community-Events in Berlin ausrichten und unsere 2. Online-Konferenz.

Der Ruf nach messbaren Bildungserfolg wird lauter. Ist seriöses Bildungscontrolling für eLearning ein Muss?


Beate Bruns: Unbedingt. Bildungscontrolling ist ein ganz wichtiger Faktor für HR-Manager und wird immer bedeutsamer. In der neuen Version vom IBT SERVER ist das Reporting-Modul noch einmal deutlich erweitert, so dass HR-Managern insgesamt die für sie wichtigen Kennzahlen "auf Knopfdruck" bzw. über Management-Cockpits tagesaktuell abrufen können.


Diese Kennzahlen geben Aufschluss über den Lernprozess selbst, die Lernerfolge und -ergebnisse sowie die betriebswirtschaftlich relevanten Informationen wie zum Beispiel die Auslastung von Trainern, Räumen oder Belegungs- und Buchungsstände,

In der Studie: "Zukunft des Lernens und der Arbeit", die Sie zusammen mit der ZHAW durchführen, geht der Blick ja auch in die nahe und ferne Zeitenrechnung. Wann kommt der nächste Bericht und was ist für Sie die größte Herausforderung in der eLearning und Weiterbildungsbranche?

Beate Bruns: Der Bericht 3 der Studie wird im Frühjahr 2010 vorgestellt. Eine Preview gibt es in unserer Sektion zur Zukunft des Lernens im LEARNTEC-Kongress (3. Februar 2010).

Zur zweiten Frage: Ist die grösste Herausforderung nicht immer die, die ich gerade bewältigen muss oder will? Für eLearning sehe ich zwei Themen: die Erweiterung des methodischen Spektrums im Bereich von Kommunikation, Kooperation, Interaktion und die weitere Integration in die Bildungsprozesse und das Bildungsmanagement.


Die Weiterbildungsbranche - und hier meine ich die Bildungsanbieter im Markt - braucht intelligentere Lösungen für eine sich verändernde Nachfrage (Stichworte: demografischer Wandel, Internet-Generation, ...), wie sie zum Beispiel technologiebasierte Trainingsangebote bieten. Auch im Bereich der Prozessoptimierung ist m.E. noch einiges zu tun.


Worauf sind Sie in zehn Jahren time4you besonders stolz?


Beate Bruns: Darauf, dass wir es geschafft haben, in einer kontinuierlichen Entwicklung zu den führenden Anbietern für Lern- und Trainingsmangement in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gehören. Dieser Erfolg ist die Grundlage dafür, dass wir weiter innovative und tragfähige Lösungen gemeinsam mit unseren Kunden bauen können.


Mindestens so entscheidend ist in einem Rückblick auf zehn Jahre time4you das Gefühl der Dankbarkeit unseren Kunden und Partnern und nicht zuletzt unseren MitarbeiterInnen gegenüber, die mit ihrer Energie und ihrem Ideenreichtum das Unternehmen time4you tragen.