CLT Live

"Neue Formen des kollaborativen Lernens wachsen heran"

München, November 2010 - Die digital publishing AG hat mit "CLT Live" ein eigenes Videokonferenzsystem entwickelt, das die im Unternehmen hochgesteckten technischen, methodischen und administrativen Anforderungen an Live-Fremdsprachen-Unterricht im Internet erfüllt. Denn "der virtuelle Klassenraum ist die ideale Umgebung für aktives, kommunikatives und standardisiertes Training," meint dp-Vorstand Armin Hopp.




Welchen besonderen Zusatznutzen haben virtuelle Klassenzimmer für das Erlernen von Sprachen?


Armin Hopp:
Ganz klar: Wir bringen unseren Lernern den Lehrer direkt ins Haus, an den Arbeitsplatz und an jeden beliebigen Ort auf der Welt - mobil und über das Internet, wann und wo unsere Kunden das möchten. Und das Ganze ohne zeitintensive Anreise, mit herausragender Übertragungsqualität, ohne Reisekosten und auch ohne Ausfallzeiten im Job.


Und ganz wichtig: Mit dem VC bieten wir unseren Kunden Sprachunterricht mit qualifizierten Muttersprachlern und authentischen Gesprächssituationen auch in Regionen, in denen ein solcher Service ansonsten undenkbar wäre. Bei einer Firma wie Ericsson AB mit mehr als 80.000 Mitarbeitern auf der ganzen Welt können wir damit dieselbe Qualität für homogene Lernergruppen auch in die entferntesten Winkel der Welt liefern.


Zum anderen profitieren natürlich auch wir als Anbieter von der Möglichkeit der ständigen und aktiven Rückkopplung, Filterung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen durch unsere Kursteilnehmer. Die kollaborative Lernumgebung eröffnet uns neue Wege für die Erstellung und Erfassung von relevanten Inhalten - Stichwort "Learner generated content", den unsere Nutzer in den Sessions im virtuellen Klassenraum generieren.


Diese Inhalte - ein großer Firmenkunde hat beispielsweise mehr als 30 englische Bezeichnungen für die Art und Weise, Löcher in Metall zu bohren, ein anderer 42 verschiedene für Motorkolben - werden in unserem LCMS erfasst, von Sprachexperten ausgewertet und fließen in neue Kursinhalte ein. Das Ergebnis ist ein perfekt auf die Lerner bzw. die Unternehmensbranche zugeschnittenes Sprachentraining und fließt in einem ständigen Kreislauf direkt wieder in die Lernumgebung ein.

Ließen sich diese Vorteile auch durch den Einsatz anderer technischer Mittel erreichen?


Armin Hopp: Das glaube ich nicht. Wenn es darum geht, Lehrer dorthin zu bringen, wo sie bisher nicht vor Ort arbeiten konnten, ist der webbasierte VC schon das Mittel der Wahl. Aber der VC ist natürlich nur ein Teil der gesamten Palette an technischen Lösungen, wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung unserer Lernumgebung. Und dabei lassen wir uns vom ständigen Dialog mit unseren Kunden leiten.


Unser Spracherkennungssystem IntelliSpeech haben wir beispielsweise im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung weiterentwickelt - u.a. haben wir dabei eine Art Sprachlernkaraoke eingeführt, die unseren Lerner online jederzeit zur Verfügung steht: Hier kann man beispielsweise mit Facebook-Gründer Marck Zuckerberg Englisch lernen.


Man muss zudem wissen, dass bei digital publishing viel Arbeit und Zeit in die ständige Verbesserung und den Ausbau unseres Learning Content Management Systems fließt. Wir sind davon überzeugt, dass weniger die Lernprogramme an der Oberfläche als vielmehr robuste und flexible Verwaltungs- und Buchungssysteme den entscheidenden Unterschied ausmachen.


Welchen Anteil erreicht das Training im virtuellen Klassenzimmer derzeit unter Ihren Lernern?


Armin Hopp:
Das hängt ein wenig von der Struktur unserer Kunden ab. Bei kleineren Unternehmen mit einem einzigen Standort setzt man auch noch auf Präsenztraining in Kombination mit Online-Lernen und LMS. Bei größeren, multinational agierenden Unternehmen geht es schon aus logistischen Gründen gar nicht mehr ohne Videokonferenzsysteme. Im Neugeschäft buchen mehr als 80 Prozent unserer Kunden mittlerweile Kursoptionen mit Virtual Classroom.


Erwarten Sie einen Anstieg der Nachfrage?


Armin Hopp:
Natürlich. Es gibt eine Unmenge von Gründen, Präsenztraining in den virtuellen Klassenraum zu verlagern: Von deutlicher Kostenreduzierung und räumlicher Unabhängigkeit, über die Möglichkeit der Bildung homogener Lerngruppen und der Standardisierung von Lerninhalten über Grenzen hinweg bis hin zur Schonung der Umwelt durch Vermeidung unnötiger Reisen.


Und für überregionales Sprachentraining ist der VC die Umgebung, auf die alle gewartet haben: Der virtuelle Klassenraum ist die ideale Umgebung für aktives, kommunikatives und standardisiertes Training. Egal, wo sich die Lerner gerade aufhalten, in unserem virtuellen Klassenraum treffen sich täglich Lerngruppen aus aller Welt, aus verschiedenen Zeitzonen und mit multikulturellem Background - Faktoren, die das Sprachentraining entscheidend bereichern! Dabei können wir das online betreute Lernen perfekt auf die Bedürfnisse der Lerngruppen zuschneiden und setzen individuelle Konzepte global mit echten Lehrern um. Und viele Lerner begeistert es, wenn sie online Arbeitskollegen treffen, die auf einem anderen Kontinent leben und arbeiten. Da wachsen ganz neue Formen des kollaborativen Lernens heran - wir sind erst am Anfang.


Sind virtuelle Klassenräume bestimmter Anbieter besser für den Sprachunterricht geeignet? Was setzt dp ein?


Armin Hopp:
Wir sehen uns klar als Premium-Anbieter und können schlicht keine unbefriedigenden technischen Lösungen in unser Gesamtangebot integrieren. Bevor wir uns dazu entschlossen haben, das Videokonferenzsystem CLT Live selber zu entwickeln, haben wir über geraume Zeit Videokonferenzsysteme von Drittanbietern getestet. Die meisten dieser Systeme sind für Telefonkonferenzen und Webpräsentationen konzipiert, an Sprachtraining hat da niemand gedacht.


Für uns war das ein Riesenproblem, denn Tonaussetzer, Echos und verschwommene Pixelhäufchen statt klarer Videoübertragung werden bei Sprachunterricht im Internet einfach nicht akzeptiert. Besonders hinsichtlich der Übertragungsqualität von Bild und Ton können wir aus naheliegenden Gründen keine Abstriche machen. Deshalb haben wir in rund zweijähriger Entwicklungszeit ein eigenes, komplett webbasiertes System entwickelt, das unsere hohen technischen, methodischen und administrativen Anforderungen an Live-Unterricht im Internet erfüllt.


Und der Erfolg gibt uns Recht: Die meisten unserer internationalen Auszeichnungen haben wir für technische Innovation, Inhalte und Methodik erhalten, und die jüngsten davon sämtlich für unsere virtuelle Lernumgebung. Erst vor wenigen Tagen haben wir in der Schweiz drei Worlddidac Innovation Awards verliehen bekommen - unter anderem für CLT live. Und im Frühjahr haben wir uns in England über die Auszeichnung "Learning Solution of the Year" gefreut.


Wie sieht ein Blended Learning Szenario mit virtuellem Klassenzimmer von dp aus?


Armin Hopp:
Gar nicht so anders als bei der Einbindung von Präsenztraining vor Ort: Die Teilnehmer treffen im virtuellen Klassenraum ihren Lehrer und andere Lerner. Es gibt ein interaktives Whiteboard, die Lerner nehmen aktiv per Chat, Webcam und Mikrofon am interaktiven Unterricht teil und setzen so ihre Sprachkenntnisse im Rahmen echter Gesprächssituationen ein. Der Fokus liegt dabei auf aktiver Kommunikation.


Aber im VC können wir wegen der wesentlich größeren Streuung deutlich spezifischere Angebote machen, weil der "Klassenraum" ja mit Lernern aus der ganzen Welt gefüllt wird: So bieten wir beispielsweise regelmäßige Lektionen für Mitarbeiter aus PE und HR, branchenspezifische Sessions und natürlich auch kundenspezifische Inhalte.


Im Detail gibt es natürlich große Unterschiede zu herkömmlichem Präsenztraining - der größte ist aus meiner Sicht der Trainer selber. Aus unserer Erfahrung muss nicht jeder gute Lehrer auch ein guter VC-Trainer sein - was selbstverständlich auch umgekehrt gilt. Deswegen stecken wir viel Arbeit in die Ausbildung unserer mittlerweile mehr als 700 über die ganze Welt verstreuten Trainer - und die findet natürlich auch im virtuellen Klassenraum statt.