Kommentar

"Change" auf der LEARNTEC erntet viel Applaus

Karlsruhe/Berlin, Februar 2011 - Die LEARNTEC 2011 war ein Erfolg. Nicht nur weil die Bildungsbranche boomt und sich Messe und Kongress eine Scheibe davon abschneiden konnten. Sondern vor allem, weil die Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft (KMK) gemeinsam mit den neuen Kongressleitern Sünne Eichler und Prof. Peter Henning ihr neues Konzept konsequent verfolgten. Ein Konzept, das eine engere Verzahnung von Kongress und Messe vorsieht (und einlöst), das kleinere Zusatzveranstaltungen anbindet und deren Teilnehmer auch auf die LEARNTEC lotst und das bei der Kongressgestaltung auch nicht davor zurückschreckt, "alte Zöpfe" abzuschneiden.




Britta Wirtz, Sprecherin der KMK, erklärte auf der Eröffnungs-Pressekonferenz, für die LEARNTEC gelte künftig "Transparenz statt Klüngel" und "Breite statt Eifelturm". Angewendet auf den Kongress, dessen Beiträge nun aus einem Call for Papers hervorgehen, bedeutet dies in der Konsequenz, dass manch etablierter Redner nicht mehr auf dem Plan stand. Die "Newcomer" hingegen taten sich stellenweise schwer mit den Erwartungen des Publikums.


"Jetzt weiß ich ebensoviel wie vorher", war als enttäuschte Äußerung von manchem Besucher besonders der Trendthemen-Veranstaltungen im LEARNTEC-Kongress zu hören. Was die Programm-Verantwortlichen jedoch keinesfalls daran hindern sollte, weiterhin auf frischen Wind zu setzen, sondern allenfalls als Ansporn für betroffene Referenten dienen könnte, dem Fachveranstaltungscharakter stärker Rechnung zu tragen.


Apropos Fachveranstaltung: Deutlich gespalten ist die Meinung des geneigten Publikums angesichts von Keynotes, in denen das Wort "eLearning" überhaupt nicht mehr vorkommt. Auch hier wird in Zukunft viel Fingerspitzengefühl gefragt sein, um eine Balance zwischen großen Namen und begabten Rhetorikern einerseits und den Fachinteressen und Anbieterthemen andererseits auszutarieren.


Doch sollten sich Aussteller und Fachpublikum nicht allzu große Sorgen darum machen, die KMK könnte die technische Basis der LEARNTEC aus den Augen verlieren. Allein der Umstand, dass die KMK u.a. durch ihre neue IT-Messe "CLOUDZONE" (7./8. April 2011) weiter auf Trendthemen der IKT-Branche setzt und damit zum "Schaufenster geballter IT-Kraft" werden will, sollte auch künftig für die Ausrichtung der LEARNTEC als technikbasierte Bildungsmesse sorgen.

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Thea Payome

Chefredakteurin