Aktuelle Daten zu Lernzielen und Trainerhonoraren
Köln, April 2011 - Personaler wollen ihren Mitarbeitern effizientes Training zu möglichst geringen Kosten anbieten und die Organisation delegieren. Sprachtrainer konzentrieren sich darauf, ihre Kurse möglichst firmen- und teilnehmergerecht zu planen und erwarten ein faires Honorar. Doch wie greift die Arbeit beider Akteure beim Inhouse-Training ineinander? Die Unternehmensberatung SKYLIGHT befragte mit der Studie DICE III beide Gruppen von Juli bis November 2010.
Die Ergebnisse verdeutlichen wie Lernziele definiert, welche Honorare erwartet und gezahlt werden und wie die Trainerarbeit von Firmenseite unterstützt wird.
Insgesamt antworteten 189 Sprachtrainer und 48 Personalentwickler (PEler) auf die beiden Online-Fragebögen. Die Fragen bezogen sich auf die Anwesenheit in den Trainings (1.), die Trainingsziele und -Zeiten (2.), die Qualitätssicherung (3.) und auf das Honorar (4.). Daneben führte Projektmanagerin Nicola Schlöder Telefon-Interviews mit insgesamt neun Personalern und Trainern durch.
Über das Primärziel von Sprachtrainings besteht ein Konsens. Die Weiterentwicklung der fremdsprachlichen Kompetenzen steht laut 77,2% der Trainer und 73,2% der PEler im Mittelpunkt. Bindung ans Unternehmen, Erhalt der Sprachfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter wurde nur vereinzelt genannt.
Bei der Unterstützung der Trainer durch das Unternehmen gehen die Meinungen auseinander. 12,1% der Trainer gaben an, durch Fortbildungsmaßnahmen unterstützt zu werden. Aber 20,9% der PEler behaupten, dass dies in ihren Unternehmen der Fall sei. Ganze 25,6% der PEler behaupten auch, eine Informationsveranstaltung für Trainer anzubieten. Diese Form der Unterstützung nannten nur 10,9% der befragten Trainer.
Eine angemessene technische Ausrüstung der Kursräume scheint in den meisten Fällen Standard zu sein. Flip-Chart, White Board und weitere Ausstattung (72,1%), Beamer (62,8%) und Kopierer (62,8%) stehen laut PElern zur Verfügung. Trainer stimmen diesem Trend weitgehend zu. Um allerdings dem viel zitierten Anspruch maßgeschneiderter Trainings gerecht zu werden, ist der Informationsfluss deutlich zu verbessern. Laut eigener Auskunft haben die Trainer nur in 8,6% der Fälle Zugang zum Firmen-Intranet, zu 9,8% zu firmenspezifischen Lernplattformen. Immerhin gaben 44,7% der Trainer und 44,2% der Personaler an, dass die Trainer anderweitig Zugang zu firmenspezifischen Materialien hätten, wahrscheinlich ist damit die direkte Absprache mit Teilnehmern gemeint.
Laut Aussagen der PEler liegt die Mehrheit der Honorare für eine 45minütige Kurseinheit im Umkreis von 40 €. Trainer gaben an, dass sie eine solche Summe als angemessenes Honorar für eine optimale Trainingseinheit ansehen. 8,6% der Trainer sind der Meinung, man könne für ein Honorar, das unter 30 € pro Unterrichtsstunde liegt, eine optimale Trainingseinheit anbieten. Alle anderen verorten das Honorar für eine optimale Trainingseinheit höher. 24,5% erwarten ein Honorar, das zwischen 30 € und 40 € liegt, 27 % ein Honorar zwischen 40 € und 50 € pro Stunde. 40,3% der von uns befragten Trainer würden für eine optimale Trainingseinheit à 45 Minuten inklusive Vor- und Nachbereitung ein Honorar von über 50 € für angemessen halten.
An der Online-Umfrage nahmen mit 42,5% hauptsächlich PEler teil, an deren Standort 251-2500 Mitarbeiter angestellt sind. 27,5% arbeiten an einem Standort mit 50-250 Mitarbeitern, 15% an Standorten mit mehr als 10.000 Mitarbeitern. Von den befragten Sprachtrainern arbeiten 53,6% selbständig für verschiedene Firmen, 16,9% für mehrere Sprachschulen und 16,3% hauptsächlich für eine Sprachschule. 13,3% der befragten Trainer leiten eine Sprachschule.
Die Unternehmensberatung SKYLIGHT führte die Studie nach 2007 und 2008 zum dritten Mal durch. Business Spotlight und Wirtschaft + Weiterbildung unterstützten die Studie als Medienpartner.