Einsteigertipps für eLearning Projekte
Karlsruhe, August 2011 - Wir werden immer schneller, Zeit ist ein kostbares Gut und die Personalabteilungen schauen auf die Kosten bei der Weiterbildung. ELearning ist nicht mehr zu stoppen. Als Methode der Mitarbeiterentwicklung und Weiterbildung wird es in immer mehr Unternehmen und Organisationen eingesetzt. Da jedoch die Voraussetzungen in den Unternehmen sehr unterschiedlich sind, muss man vorab gut überlegen: Wie fange ich es an? Wer realisiert die eLearning Projekte?
Die Karlsruher time4you GmbH ist seit 1999 am Markt. Als eLearning-Pionier und Anbieter von Software und Dienstleistungen für Personal-, Informations- und Trainingsmanagement in der DACH-Region haben die time4you-Experten einige Einsteigerstrategien und die Gründe für den Einsatz von eLearning definiert.
Beate Bruns, Geschäftsführerin der time4you GmbH: "Die Verbreitung von eLearning hängt sehr stark von der Unternehmensgröße ab. Je weniger Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto seltener ist es, dass bereits Erfahrungen mit eLearning gesammelt wurden. Aber auch in großen Unternehmen kann die Erfahrung mit dem Thema eLearning innerhalb der Geschäftsbereiche stark variieren - vom Profi bis zum Einsteiger kommt alles vor.
Im Vergleich zu kleinen Unternehmen haben große Mittelständler oder Konzerne jedoch den Vorteil der 'großen Zahl', der sich direkt auf die Rentabilität einer eLearning-Investition auswirkt. So zum Beispiel wenn ein Unternehmen viele Mitarbeiter in kurzer Zeit schulen muss - wie für die Einführung einer neuen Arbeitsplatzsoftware oder zu Themen der Arbeitssicherheit.
Stand heute kann man allerdings sagen: eLearning wird auch für kleine Unternehmen immer interessanter. Dies gilt vor allem, wenn sie Wert auf informelles Lernen legen, denn dafür bieten Social Media-Tools wie Blogs, Wikis und Communities eine gute Basis."
Die 5-Punkte Checkliste für eLearning
Oftmals sind die Manager für Personalentwicklung und Weiterbildung auch für eLearning verantwortlich. In manchen Unternehmen treibt jedoch auch die IT-Abteilung das Thema voran. Da es beim eLearning im Kern immer um ein Softwareprojekt geht, ist die IT mindestens Sparringspartner der Personalabteilung. Oft gibt es deshalb eine Doppelprojektleitung aus Vertretern von IT und Personal oder zumindest eine Teilprojektleitung auf Seiten der IT.
Generell gilt: ohne Unterstützung des Managements auf allen Ebenen bis zum Vorstand bzw. der Geschäftsführung wird die Einführung von eLearning langfristig nicht erfolgreich sein. Internes Marketing sollte deshalb von Anfang an und auch nach der ersten Inbetriebnahme alle Schritte begleiten.
Am Anfang steht die Startphase mit der Erhebung der Anforderung ("requirements engineering", Ist-/Soll-Analyse), ersten konzeptionellen Überlegungen und vor allem der Beschreibung des Business-Cases (Ziele, Strategie, Budget, Termine, Ressourcen). In der folgenden Planungsphase wird das Fachkonzept erstellt, Software und Dienstleister ausgewählt und die Lösung spezifiziert. Auf dieser Grundlage erfolgt die Umsetzung mit der Anpassung oder Entwicklung der Softwarelösung, Test- und Reviewphasen.
In der Praxis sind Konzeption, Spezifikation und Umsetzung häufig eng verzahnt. Besonders bei Einsteigerprojekten erleichtert das allen Beteiligten den Abstimmungsprozess, denn es wird nicht so lange "am grünen Tisch" geplant. Stattdessen ist frühzeitig zu erkennen, in welche Richtung die Lösung sich entwickelt und was noch geändert werden muss. Kurz vor der Inbetriebnahme sorgen Einweisungen und Schulungen vor allem im administrativen Bereich dafür, dass die neue Softwarelösung akzeptiert und optimal genutzt wird. Controlling und Evaluation runden das Projekt ab.
Wichtig ist es, mit dem ABC des eLearnings vertraut zu sein. Es umfasst Begriffe wie WBT, LMS, virtueller Klassenraum, Schnittstelle, CMS und viele weitere. Einige Tools lassen sich als Einsteigervariante mieten und somit testen, bevor sie im großen Stil im Unternehmen eingeführt werden. Anforderungskataloge sind zum Teil im Internet einsehbar; Hilfestellungen geben außerdem Branchenverbände und Unternehmen, die bereits eLearning-Lösungen eingeführt haben.
Gerade für die Auswahl des richtigen Tools, der passenden Software ist es wichtig, die eigenen Anforderungen in Bezug auf alle Stakeholder zu erfassen, zu bündeln und in einem unternehmensspezifischen Anforderungskatalog zu formulieren. Dabei sollte der Blick nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf die Entwicklung der nächsten zwei bis fünf Jahre gerichtet sein.
Und etwas Mut gehört gerade in großen Unternehmen dazu, die Anforderungen auch zu priorisieren und schrittweise umzusetzen. Doch dieser Mut wird belohnt, denn es gilt: je kleiner ein Projekt in Sachen Budget, Zeit, beteiligte Personen, desto größer die Erfolgswahrscheinlichkeit!
Hier beginnt es mit der Einbindung der Nutzer, gefolgt durch die Unterstützung des Managements, klare Ziele und kleine Meilensteine, die realistisch abzuarbeiten sind. Erfahrene Projektleiter sind ebenso wichtig wie ein kompetentes Projektteam.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!