"Nicht alles was technisch geht ist auch sinnvoll"
Karlsruhe, September 2011 - Die birgin GmbH, Software und Beratung aus Karlsruhe, ist als Softwarehersteller und Dienstleister ein branchenunabhängiger Full-Service-Anbieter im Bereich eLearning. Mit dem Drehbuch- und Autorensystem IDA und als Dienstleister überzeugte die Birgin GmbH ihre Kunden derart, dass sie für das Unternehmen Bestnoten vergaben und es so im Rahmen des eLearningCHECK zum "Anbieter des Jahres 2011" in der Kategorie Autorentools machten. Doris Birgin, Geschäftsführerin der birgin GmbH, beantwortete CHECK.point eLearning-Fragen zu aktuellen Trends, Kundenanforderungen und Kundenzufriedenheit.
Das Jahr 2011 hat mit dem Mobile-Hype und dem Serious Games-Trend neue Akzente auch im eLearning gesetzt. Haben sich die Kundenanforderungen 2011 verändert und wie geht die birgin GmbH damit um?
Doris Birgin: Wir beschäftigen uns nicht erst seit 2011 mit dem Thema "mobiles eLearning". Gefühlsmäßig gering, häuft sich die Frage unserer Kunden, ob es mit [IDA technisch möglich ist, allerdings wurden an uns noch keine konkreten Umsetzungen herangetragen.
Tatsächlich konzentrieren wir uns - vor allem weil sich die Anfragen eher darauf beziehen - mehr in die Richtung der Tablets-Welt. Die Bildschirmansicht ist größer und das Lernen erscheint uns daran angenehmer. Ohne die kostenpflichtige Installation eines Apps, lassen sich unsere HTML-basierten Web-Exporte innerhalb eines Browsers problemlos abspielen. Auch sind wir nicht auf die Flash-Unterstützung angewiesen, es sei denn der Autor hat Audio-Dateien (MP3-Files) eingebunden.
Bisher hat es sich als richtig erwiesen, dass wir nicht jeden Hype verfolgen und uns weniger mit der Entwicklung für Smart-Phones beschäftigen. Hier sehen wir klar, nicht alles was technisch geht ist auch sinnvoll. Die Diskussion dazu steht noch aus!
Für uns ist der Trend zu Serious Games nicht erst heute ein Thema. Schon seit vielen Jahren versuchen wir immer wieder bei WBT-Entwicklungen die Storytelling-Methode einzusetzen. Bislang waren die Auftraggeber allerdings sehr verhalten bereit, die "spielerische" Wissensvermittlung für reine Fachaufgaben einzusetzen. Wir bedauern das sehr. Vielleicht bringt der aktuelle Trend hier eine positivere Haltung, die wir gerne und mit viel Phantasie realisieren würden.
Nach Ihren eigenen Worten hat die birgin GmbH bei ihren Software- und Beratungsleistungen vor allem den langfristigen Nutzen ihrer Kunden im Blick. Woran erkennt ein Kunde, ob er aus kurzfristiger oder langfristiger Perspektive beraten wird?
Doris Birgin: Bei unseren Beratungen steht die Zielorientierung im Vordergrund. Wir beantworten Fragen immer im Kontext der zugrundeliegenden Ziele. Deshalb fordern wir unsere Kunden oft selbst auf, Ihre Ziele klarer zu definieren, da nur dann ein langfristiger Nutzen entstehen kann. Wir verkaufen nicht einfach nur Software, wir möchten auch wissen, wofür sie eingesetzt werden soll. Schon in den vorab geführten Gesprächen soll der künftige Kunde erkennen, dass wir ihm beratend zur Seite stehen, um seine Ziele erfolgreich zu erreichen.
Speziell für Kunden, die sich erstmals mit eLearning beschäftigen, bieten wir individuelle Beratungen und persönliches Coaching für die Implementierung der neuen Lernmethode an. Sobald die betroffenen Mitarbeiter eventuelle Hemmschwellen überwunden haben und auch ihren eigenen Nutzen aus eLearning kennen, sind die Grundvoraussetzungen für langfristige Maßnahmen gelegt. Erkennbar ist diese langfristige Ausrichtung auch an unseren Beratungspaketen mit Erfolgsgarantie, welche wir für spezielle Ziele anbieten.
Wie vermitteln Sie Ihren Kunden die birgin-Philosophie?
Doris Birgin: Unsere Philosophie vermittelt schon alleine unser Drehbuch- und Autorensystem [IDA. Durch die sehr gute Bedienerfreundlichkeit erkennt der Anwender selbst, dass er ohne externe Unterstützung in der Lage ist, in kurzer Zeit eigenverantwortlich und professionell interaktive Wissensvermittlung im Web zu betreiben. Genau das war auch unser Ziel! Wir wollten schon immer jene Wissensträger erreichen, die mit [IDA als Werkzeug Ihr Wissen so aufbereiten, dass Andere davon profitieren und lernen können. Damit werden die Anforderung an das Können der Wissensträger, aufgrund von Themen wie "Mediendidaktik", oder "Technische Rahmenbedingungen" anspruchsvoller aber auch interessanter und wirtschaftlich effizienter.
Früher hatten Mitarbeiter Schreibbüros für ihre schriftlichen Arbeiten. Heute gestalten sie ihre Dokumentationen und Korrespondenzen selbst mit den modernen Medien. Diese veränderten Anforderungen haben sie sich angeeignet und damit neue, attraktive Abläufe möglich gemacht.
Das Gleiche gilt auch für den modernen Wissensvermittler, der nun in der Lage ist, sein Wissen in den modernen Medien didaktisch und optisch anspruchsvoll für den Lerneinsatz zu realisieren. Noch ist das keine Selbstverständlichkeit. Aber auch das könnte künftig ein Hype werden!
Mit welchen Attributen würden Sie Ihren Kundenumgang beschreiben?
Doris Birgin: Unsere Kunden stehen mit uns im Dialog. Das beginnt mit den aktuellen Blog-Informationen, die direkt in der [IDA-Lizenz angeboten sind und auch durch die Nutzer kommentiert werden. Auch unser Newsletter "Info-Brief" trägt zur offenen Kommunikation wesentlich bei. Die regen Kommentare unserer Kunden erfreuen uns immer wieder.
Ich bringe es hier mal wieder auf den Punkt: Bei uns rufen Kunden an, auch wenn sie keine Probleme haben!
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