Flipped Classroom

(Schul-)Unterricht auf den Kopf gestellt

Berlin, Januar 2012 - Wie kann man seinen Unterricht unkonventioneller, kreativer und effektiver gestalten? Diese Fragen haben sich zwei amerikanische Lehrer gestellt und revolutionieren nun mit der "Flipped Classroom"-Methode die Unterrichtswelt: Schüler sehen sich zuhause zur Vorbereitung auf den Unterricht Online-Videos an, die eigentliche Unterrichtseinheit wird stattdessen zum gemeinsamen Arbeiten, Problemlösen und Diskutieren genutzt.




So wird der Lehrer vom Moderator zum Mediator und Lernpartner des Schülers. In Deutschland ist Christian Spannagel, Professor für Mathematik und ihre Didaktik an der PH Heidelberg, Vorreiter dieser Methode und experimentiert damit in seinen eigenen Lehrveranstaltungen. "Neue Technologien werden den traditionellen Unterricht drastisch verändern. Das zeigt beispielsweise das Modell des umgedrehten Unterrichts, durch das im Klassenzimmer mehr Raum für Diskussionen und individuelle Betreuung geschaffen wird", so Spannagel.


Auch Stephan Bayer, Mitgründer und Geschäftsführer von sofatutor.com, der größten Online-Nachhilfeplattform im deutschsprachigen Raum, sieht großes Potenzial in dieser Lernmethode und erläutert, warum "Flipped Classroom" für Lehrer und Schüler gleichermaßen von Vorteil ist:

  1. Interaktion statt Einweg-Kommunikation


    Im Gegensatz zum Frontalunterricht bietet das umgedrehte Klassenzimmer die Möglichkeit zur ausgedehnten aktiven Diskussion von Fragen und Problemen. Wichtiges kann debattiert werden und Lehrer haben mehr Zeit, den Schülern zu helfen und schwere Konzepte in Rücksprache zu klären. Lern-Aktivitäten, die im traditionellen Unterricht oft zu kurz kommen oder wegen fehlender Zeit abgebrochen werden müssen, können verstärkt Platz im Unterricht finden.


    Die Entwicklung des eigenständigen Denkens der Schüler profitiert ebenso davon: Die Methode ermutigt Fragen zu stellen, um sie mit dem Lehrer gemeinsam zu beantworten. Zudem können Diskussionen nicht nur offline sondern auch online stattfinden, z.B. im Kommentarbereich der Videos.
  2. Individuelles Unterrichten und Lernen


    Lehrer können nicht verstandene Aspekte individuell aufgreifen und Schüler bekommen gezieltes Feedback auf ihre Fragen im Unterricht. Statt die Klasse zu unterrichten, werden einzelne Schüler und Problematiken herausgegriffen und bearbeitet. Der Lehrer bekommt so auch einen besseren und tieferen Einblick in das Verständnis und dem Wissenslevel der Schüler. Er wandelt sich so vom Referenten zum Lerncoach, der den Schülern individuell beratend zur Seite steht.
  3. Weniger Lernfrustration


    Viele Schüler brechen oft frustriert ihre Hausaufgaben vorzeitig ab, weil sie bestimmte Aufgaben nicht verstehen und ihre Motivation dabei abnimmt. Wenn Inhalte gemeinsam erarbeitet werden können und der Fokus auf Problemlösungen und dem Nichtverstandenem liegt, fühlen sich Schüler angesprochen und verstanden. Lernen ist dann nicht mehr frustrierend, sondern sinnvoll und effektiv. Direktes Feedback des Lehrers fördert die Aufnahme von Inhalten und damit ihr Verständnis.
  4. Wiederholung und Anpassung der Lerngeschwindigkeit


    Online-Videos bieten den Schülern den Vorteil, sie mehrmals anzusehen und wenn nötig zu pausieren. Lernen ist so an das Lerntempo des einzelnen Schülers angepasst. Auch können Inhalte für die Prüfungsvorbereitung einfach wiederholt werden und kranke Schüler erleben keinen unmittelbaren Unterrichtsausfall. Als Lehrer verliert man zudem die Unsicherheit, ob man zu schnell oder zu langsam voran schreitet und ob die Schüler mit ihren Notizen hinterherkommen.
  5. Umgekehrtes Lernen am Beispiel sofatutor.com


    Der Arbeitsaufwand für das umgedrehte Klassenzimmer muss dabei nicht steigen. Passende qualitativ wertvolle Lernvideos können oft schon online gefunden. sofatutor.com bietet mittlerweile über 6.000 Videos zu einem breiten Angebot an Schulfächern ab der 5. Jahrgangsstufe sowie Uni-Fachbereichen.


    In den Lernfilmen werden komplexe Sachverhalte in fünf bis zehn Minuten von erfahrenen Lehrern einfach und verständlich erklärt. Nach jedem Video gibt es passende Tests, die Nutzer können zudem im Live-Chat ihre Fragen stellen. Das Portal kooperiert außerdem mit dem Schulbuchverlag Klett, der viele seiner Lernhilfe-Bücher mit Links zu passenden sofatutor-Videos ergänzt - perfekt für das Verbinden von Online-Inhalten außerhalb des Unterrichts mit Aktivitäten im Klassenzimmer.