Studie

ELearning an Österreichs Schulen

Wien, Februar 2008 - Rund 90 Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer nutzen regelmäßig den PC zur Fortbildung, Recherche oder Unterrichtsvorbereitung - im Unterricht selbst wird der Computer aber deutlich seltener eingesetzt, obwohl die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sogar im Lehrplan verankert ist. Dies fand Mag. Rainer Hochhold im Rahmen einer Studie heraus.




Eine Evaluierung am BG/BRG Zell am See ergab, dass sich viele Schülerinnen und Schüler mehr eTeaching zur Bereicherung des Unterrichts wünschen. Mag. Rainer Hochhold, Direktor der eLSA Schule BG/BRG Zell am See, ist Autor einer Studie zu diesem Thema. Praktische Erfahrungen im Schulalltag sowie Vor- und Nachteile von eEducation werden darin vorgestellt.


Auch auf die Lehrpläne wird insofern Bezug genommen, als schon in deren didaktischen Grundsätzen eine Vielzahl von Verweisen auf die Verwendung neuer Informations- und Kommunikations- technologien (IKT) steht. Vor allem in den Lehrplänen für Deutsch und lebende Fremdsprachen finden sich konkrete Hinweise, wie die IKT in den Unterricht integriert werden können - in einem Ausmaß von bis zu 30%.

Zahlreiche Vorteile rechtfertigen diese Ansprüche: Der vielfach geforderte differenzierte Unterricht kann insofern gefördert werden, als etwa mit Hilfe von Lernplattformen interaktive Aufgaben in unterschiedlichen Niveaus angeboten werden können - damit ist sowohl eine Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler gegeben wie auch die Unterstützung leistungsschwächerer Lernender.

Ferner können Unterrichtsinhalte täglich aktuell zur Verfügung gestellt und beispielsweise auch Eltern zugänglich gemacht werden, sodass diese in den Lernalltag ihrer Kinder integriert werden können. Außerdem wird ein Wiederholen der Lerninhalte nach Bedarf und Interesse ermöglicht.

Auch beim computergestützten Lernen (Blended Learning) ergeben sich viele Vorteile. Durch die Verschränkung von traditionellen Methoden mit den vielfältigen Möglichkeiten neuer Medien entsteht eine schöne Methodenvielfalt, die viele verschiedene Arbeitsformen, von gemeinsamem Lernen in - auch virtuellen - Arbeitsgruppen bis hin zu Selbstlern- programmen mit Unterstützung von Tutoren und Tutorinnen, erlaubt.

Diese vielen Vorteile werfen die Frage auf, warum immer noch relativ wenige Unterrichtende den Computer als regelmäßiges Unterrichtsmedium für computergestütztes Lernen einsetzen oder auf Lernplattformen zur Lehr- und Lernunterstützung zurückgreifen. Auf der einen Seite geht natürlich ein gewisser Teil der Unterrichtszeit durch logistische Abläufe verloren, und andererseits lassen sich viele Lernende leicht ablenken.

Das Argument, dass viele Schüler den Computer noch nicht als Arbeitsgerät, sondern bis jetzt nur als Spielzeug kennengelernt haben, ist dabei durchaus berechtigt, und gerade deshalb muss der Umgang mit dem PC als Arbeitsgerät bewusst gemacht beziehungsweise müssen Verhaltensvereinbarungen mit den Lernenden getroffen werden.