Lernen to go - mehr Wunsch als Wirklichkeit!
Koblenz/Landau, September 2008 - Während man früher oft den Rat erhielt, das Schulbuch unterm Kopfkissen helfe, den Stoff zu begreifen und die nächste Klassenarbeit zu meistern, lautet der Rat heute: Lernen to go (analog zu: coffee to go!). Wer neben dem Pfund Kaffee auch noch ein wenig Lernen und Konzentrationsübungen einkauft - wie ab dem 23.9.2008 bei Tschibo angeboten -, wird, was das Lernpaket anbelangt, sicher enttäuscht sein, wenn sich die erhofften Erfolge nicht einstellen wollen.
"Erfolge können sich nur einstellen, wenn gezielt, strukturiert und kontinuierlich gelernt wird", erklärt Prof. Dr. Reinhold S. Jäger vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Der Bildungsexperte empfiehlt daher, zunächst einmal den Bedarf an Förderung zu diagnostizieren. Auf der Basis dieser Ergebnisse müsse dann ein differenziertes Programm zur Förderung gezielt entwickelt werden.
"Natürlich lässt sich in wenigen Stunden Formelwissen vermitteln und einüben. Damit diese sich aber im Langzeitgedächtnis verankert und auch zu einem späteren Zeitpunkt, also beispielsweise in der Klausur wieder abrufbar ist, ist er unerlässlich, kontinuierlich zu lernen."
Außerdem rät er Eltern, deren Kinder Konzentrationsdefizite haben, auch hier auf Kontinuität zu setzen. "Konzentrationsschwächen können durch gezielte Analyse und darauf aufbauenden Übungen sehr gut behoben werden. Allerdings müssen diese Übungen wiederholt angewendet und in ein Gesamtkonzept eingebunden werden, damit sie sich festigen. Wer auf den schnellen Erfolg hofft, wird seine Hoffnungen ebenso rasch verpufft sehen!"
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