Mehr Feedback, mehr Bewegung, mehr Kontrolle auch für die Eltern. Für die Jüngsten werden Vampire und Hexen animiert oder auch der beliebte Hase Felix (bekannt aus Büchern und durch tausenderlei Merchandising-Produkte). Die Verlage haben längst begriffen, dass Kinder sich magisch vom Computer angezogen fühlen. Eltern dagegen greifen gern zu Lernsoftware, weil sie ihrem Nachwuchs das Üben versüßen wollen.

Etablierte Anbieter wie Langenscheidt schließen sich zusammen mit Terzio. Das Ergebnis ist ein Abenteuer mit Ritter Rost: Lernsoftware, bei der die jungen Nutzer spielerisch Englisch lernen, dabei aber auch Karaoke singen und Filmszenen zusammenmontieren. Ein Dictionary ist ebenfalls integriert.


Der Münchner Hueber Verlag kooperiert mit dem bekannten Sprachlernanbieter Auralog. Bei "Tell me more Kids" werden zur Software außerdem ein Headset, Übungsheft und ein Kalender mitgeliefert. 140 Minuten Zeichentrickfilm machen das Paket noch attraktiver.


Ab der Sekundarstufe geht es nicht mehr ganz so niedlich zu. Der English Coach von Cornelsen ist eine Software mit Spracherkennung und -synthese, virtuellem Karteikasten und elektronisch hinterlegten Grammatikregeln. Die "Check up"-Reihe von Schroedel ist auf den ersten Blick ein Print-Produkt. Doch mit der dazugehörigen CD-ROM lässt sich ebenfalls üben und durch verschiedene Tests bereits vorhandenes Wissen hinterfragen.


Aber die Anbieter greifen endlich auch Trends auf, die längst keine mehr sind. Zum Beispiel dass Teenies ohne Knopf im Ohr inzwischen Seltenheitswert haben. Wohl nicht zuletzt deshalb setzt Duden auf MP3-Diktate. Auch hier werden wieder Buch und CD kombiniert. Deren Inhalte lassen sich überspielen, der Schüler kann basierend auf seinem individuellen Tempo üben.


"Klett mobil" bedeutet Vokabeln mit dem Handy zu lernen, über Multiple-Choice-Aufgaben, durch aktives Übersetzen oder einen virtuellen Karteikasten. Die Inhalte orientieren sich an aktuellen Klett-Schulbüchern. Derzeit sind die mobilen Vokabel-Trainer für Englisch, Französisch, Spanisch und Latein erhältlich. Der einmalige Download per SMS kostet 4,99 Euro. Voraussetzung ist, dass das eigene Mobiltelefon und die Software kompatibel sind. Mit 40 Handy-Modellen, darunter auch einige nicht sehr aktuelle Typen, ist dies möglich.


Mentor hat mit seinem "Sehr gut"-Portfolio eine Hybrid-Variante geschaffen: Zwar kauft der Schüler ein Buch, doch darin eingedruckt ist ein Passwort, mit dem er sich virtuelle Karteikästen aus dem Internet herunterladen kann. Je nach Fach übt er Formeln, Vokabeln oder Grammatikregeln, hinterlegt in der Phase-6-Software, die das Langzeitgedächtnis schult. Damit sich die Inhalte wirklich einprägen, gibt ein Zufallsgenerator die Fragen vor. Genau kann der Nutzer Fragen oder Schwachstellen hinterlegen, um gezielt zu lernen.


Noch weiter geht Duden mit seiner Reihe Prüfungstraining: Auch diese Printprodukte sind mit einem Code versehen. Damit können auf der Website verlagseigenen Website schuelerlexikon.de nicht nur Musterklausuren heruntergeladen werden, sondern auch die Lösungen.


Wer das Buch beziehungsweise den Code nicht besitzt, hat immerhin Zugriff auf die Tests und kann sich entsprechend vorzubereiten. Auch dann ist die Auswahl bei diesem Internet-Angebot ziemlich groß: 200 Musterklausuren aus verschiedenen Bundesländern für angehende Realschulabgänger und Abiturienten stehen zum Download bereit.


Basiswissen Abitur von Duden Paetec geht noch einen Schritt weiter: Hierbei ergänzen sich Buch, CD-ROM und Internet-Ressourcen, passwortgeschützt versteht sich.


Eine Internet-Offerte, die ziemlich einmalig ist, kommt vom Westermann Verlag. Unter finaleonline.de können Realschüler und Gymnasiasten in NRW sowie Hauptschüler in Bayern eine gezielte Stärken-Schwächen-Analyse in den Fächern Deutsch und Mathematik absolvieren. Und zwar kostenlos. Dieser Test wurde erst im vergangenen Jahr mit der GIGA-Maus 2008 ausgezeichnet und war nominiert für den digita 2009.