München/Hannover, März 2008 - Von verhalten positiver Bilanz bis hin zu unverholenem Jubel reichten die Reaktionen der eLearning-Aussteller, die sich an der ersten "Learning & Knowledge Area" auf der CeBIT 2008 beteiligten. Sowohl von der Anzahl relevanter Kontakte, als auch von ihrer Qualität zeigten sich viele Anbieter beeindruckt.Selbst von jenen, die den diesjährigen Verlauf des "Experiments" vor einer einer eigenen Beteiligung abwarten wollten, gab es unverholenen Beifall.

Drei grundsätzliche Fragen zur CeBIT 2008 an Klaus H. Fehrlage, New-Learning Competence Center Oldenburg


Ist das Thema "Learning & Knowledge" Ihrer Ansicht nach auf der CeBIT richtig positioniert?


Klaus H. Fehrlage: Learning & Knowledge Solutions sind auf der CeBIT bestens positioniert. BITKOM zählt dieses Thema zu den sieben wichtigsten Themen auf der CeBIT. In seiner Keynote in dem gleichlautenden Forum werden vom Bitkom-Präsidenten Wissensmanagement und Lerntechnologien zu einem zentralen IT-Thema mit unternehmensstrategischer Bedeutung und zum Produktivpotenzial Nummer 1. Der vebn hat mit der Deutschen Messe AG diesen neuen Marktplatz vorbereitet. Wir haben nur positive Rückmeldungen von hochzufriedenen Ausstellern erhalten. Der Ausbau für 2009 ist bereits beschlossene Sache.


Sie arbeiten seit Jahren am "Tag des eLearning" auf der CeBIT mit. Konnten Sie Synergieeffekte zwischen dieser Veranstaltung und der "Learning & Knowledge Area" feststellen?


Klaus H. Fehrlage: Der "Tag des eLearning" hat als wichtiges Branchen-Event mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten über fünf Jahre dazu beigetragen, dass neben der LEARNTEC auch auf der größten internationalen IT-Messe über die Chancen der Lerntechnologie informiert und diskutiert wurde. Flankierend zum sehr erfolgreichen Messe-Marktplatz mit ca. 800 m² Ausstellungsfläche und einem Forum mit mehr als 2.000 Teilnehmern an über 60 Vorträgen und Präsentationen, hat der "Tag des eLearning" dieses Mal einen Schwerpunkt im Bereich eGovernment gesetzt.


Die ca. 300 Teilnehmer des Symposiums konnten erleben, wie weit die Entwicklung von eLearning und Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung der führenden Bundesländer vorangekommen ist. In mindestens vier Ländern ist der Durchbruch in systematische Nutzung von Lerntechnologien erfolgt.


Welche Erwartungen haben Sie bzgl. einer mittelfristigen Entwicklung des Themas auf der CeBIT?


Klaus H. Fehrlage: Die Verzahnung von Lösungs-Know-how im "Forum Learning & Knowledge Solutions" mit dem direkten Zugriff auf Angebote in der umgebenden Messefläche hat sich bewährt. Der Umfang, die Angebotsbreite und die Transparenz der Ausstellung kann noch gesteigert werden.


Nach einer Umfrage der CeBIT suchen täglich mehr als 10.000 Messebesucher nach eLearning- und Wissensmanagement-Lösungen, nach Lernplattformen, Autorensystemen, Blended-Learning- und Online-Kurs-Angeboten, nach Beratung und neuen Trends. Dieses Potenzial gilt es auszuschöpfen. Ein Anfang ist gemacht. Die Marktchancen für eLearning und Wissensmanagement wachsen.

Mehreren Ausstellern der "Learning & Knowledge Area" stellte CHECK.point eLearning die Frage, mit welchen Erwartungen sie angereist seien und ob diese erfüllt wurden.


Bernhard Karrasch, e/t/s didactic media: Ziel unserer CeBIT-Präsenz war in erster Line ein "Test" zum Thema
innovative Lehr- und Lernmethoden auf einer Technologiemesse mit dem Ziel, IT-Verantwortliche aus Unternehmen für das Thema eLearning etc. zu sensibilisieren. Dies ist angesichts der Messe-Leads gut gelungen.


Frieder Tempel, KNOW HOW AG!: Um ehrlich zu sein, sind wir fast ohne Erwartungen nach Hannover gefahren. Die CeBIT mit der neu geschaffenen "Learning & Knowledge Solutions Area" war für uns ein Testballon, den wir ohne zu große Hoffnungen starten lassen wollten. Unsere bisherigen Kunden und Interessenten aus Norddeutschland luden wir auf unseren Stand ein, um bestehende Kontakte zu reaktivieren.


Gleichzeitig betrachteten wir die Messe natürlich als Chance für deutschlandweite Neukontakte und internationale Interessenten. Bereits innerhalb der ersten Messetage wurden unsere Erwartungen in punkto Interessenten aus Deutschland übertroffen. Nach diesem erfolgreichen Debüt planen wir für das nächste Jahr die CeBIT fest in unsere Messebeteiligungen ein.


Manfred Uhl, M.I.T.: Die Quantität der Kontakte war gegenüber anderen Fachmessen eher gering, die Qualität allerdings für uns überraschend hoch. Wir sind mit dem Messe-Ergebnis sehr zufrieden. Besonders freuen wir uns, dass unser Messe-Themenschwerpunkt "Game Based Training" in unterschiedlichen Branchen sehr interessiert aufgenommen wurde.


Frank Schwenk, Eedo: Eedo hat an der CeBIT teilgenommen, weil unser Partner datango bereits einen Stand gebucht hatte und wir es als einen Test betrachtet haben, uns schnell und unkompliziert zu integrieren. Dabei haben sich unsere Erwartungen mehr als erfüllt.


Haben Sie die Beteiligung Ihres Unternehmens als richtig dimensioniert empfunden?


Corinna Gartmann, engram: Wir waren richtig dimensioniert, wobei wir bei der nächsten Messe zwei Präsentationsplätze einrichten würden.


Volker Zimmermann, IMC AG:Die IMC war 2008 gut präsent, an den Haupttagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag hätte unser Stand größer sein können. Das wird in 2009 ausgebaut.


Sünne Eichler, WEBACAD: WEBACAD hat sich bei der Gestaltung des Forum-Programms im Programmbeirat aktiv eingebracht und auch als Platin-Sponsor das Forum unterstützt. Unser Messestand war für den ersten Auftritt auf der CeBIT
ausreichend. Schließlich war es für uns zunächst ein Test, den aus unserer Sicht die CeBIT bestanden hat.

Hans Gieringer, bit media: Auf jeden Fall. Wir haben dieses Jahr bereits "richtig Gas gegeben", in dem wir uns eine relativ große Standfläche direkt neben dem Forum gegönnt haben. Das hat sich hervorragend bewährt und das werden wir weiter ausbauen.

Sind Sie dort auf ein für Ihr Unternehmen relevantes Publikum gestoßen?


Urs Riser, Teachware AG: Die zahlreich hängen gebliebene Laufkundschaft suchte unsere Art von Dienstleistungen und
war freudig überrascht diese auf der CeBIT zu finden. Endlich wieder eine Messe mit Publikum, welches nicht durch Kongresse absorbiert wurde!


Volker Zimmermann, IMC AG:Die CeBIT ist eine "Katalogmesse", mit anderen Worten: der CeBIT Besucher ist sehr fokussiert auf seinen vorher schon definierten Bedarf und hat meist ein konkretes Interesse. Deshalb kommt es über den Tag hinweg zu vielen, meist sehr gezielten Präsentationen und Gesprächen. Das Publikum ist zudem sehr international.


Frieder Tempel, KNOW HOW AG!: Dienstag bis Freitag konnten wir uns auf dem Stand vor interessanten Anfragen kaum retten. Als B2B-Unternehmen erreichten wir in diesen Tagen unsere Zielgruppe sehr gut. An Interessenten gewannen wir sowohl große als auch mittelständische Unternehmen aus dem gesamtdeutschen Raum. Die erhofften internationalen Anfragen blieben jedoch aus und die Publikumskontakte am Wochenende stellen für uns keine relevante Zielgruppe dar.



Bernhard Karrasch, e/t/s didactic media: Gerade der IT-Bereich aber auch Verantwortliche aus dem HR-Umfeld
konnten erreicht werden.


Hans Gieringer, bit media: Richtig überrascht haben mich die vielen ausländischen Firmen und Organisationen, die Lieferanten und Kooperationspartner gesucht haben. Die kennen auch keine Bildungsmesse in Deutschland, sondern nur die CeBIT. Die suchen Tools und Content für digitales Lernen, den sie in ihren Ländern lokalisiert einsetzen wollen. Da gibt es viele spannende Projekte in nächster Zeit.

Wie war Ihr Gesamteindruck von der "Learning & Knowledge Area" auf der CeBIT 2008? Wie lautet Ihr Fazit?

Hans Gieringer, bit media: Ich finde, die Deutsche Messe AG, hat ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht. Als vebn-Vorstandsmitglied und auch als Beteiligter im Programmkomitee der Learning & Knowledge Solutions hatten wir eine Vielzahl von Vorschlägen erarbeitet. Es sollten zwei Voraussetzungen seitens der Deutschen Messe AG erfüllt werden: Die erste war eine große, reservierte Fläche für alle eLearning-Anbieter in Halle 6, die seit jeher als Treffpunkt der Personalentwickler gilt.


Zum zweiten wollten wir ein eigenes Forum haben, das von der Deutsche Messe AG aktiv organisiert und beworben wird und den Fach-Besucher anlockt. Beide Voraussetzungen hat man seitens der Deutschen Messe AG schnell und professionell umgesetzt, was jetzt für alle Beteiligten ein voller Erfolg war.

Uli Schweizer, netucate: Fazit: Die CeBIT ist kommendes Jahr ein Muß und so sehen dies - sofern mein Tinnitus nicht deren Worte in meinem Gehörgang verdreht hat - alle Aussteller des Forums Learning & Knowledge Management. Das CeBIT Konzept (Fachmesse + "See it all") scheint zumindest in unserem Bereich aufzugehen. Ist auch logisch. Die Mehrzahl der eLearning Interessenten muß sich ja auch mit anderen Fragen der Kulturtechnologie Computer und Netze auseinandersetzen und kann so viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Dr. Werner Kohn, VIWIS: Wie wohl die meisten anderen Aussteller in unserem Bereich wollten wir austesten, ob die CeBIT eine Messe ist auf der wir unsere Zielgruppe treffen. Darüber hinaus hatten wir keine speziellen Erwartungen. Und wir sind sehr positiv überrascht: Das Interesse war hoch, die Anfragen überraschend konkret - damit hatten wir nicht gerechnet. Es ist uns durch die CeBIT gelungen unser Standing in den Bereichen Handel und Health Care auszuweiten.

Die "Learning & Knowledge Area" auf der CeBIT hat auf jeden Fall ihren Test bestanden. Das Forum hat mit vielen sehr guten Beiträgen das Thema würdig unterstrichen und zahlreiche zusätzliche Kontakte an den Stand gespült. Für uns hat es sich sicher gelohnt und wir sind im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder dabei.

Sünne Eichler, WEBACAD: Gut war sicherlich die Verbindung von dem gut besuchtem Forum und der darum platzierten Aussteller. Das hat die notwendige Aufmerksamkeit
erweckt und dem Thema eLearning einen "Ankerpunkt" gegeben. Als gelungen habe ich auch die Verleihung des eLearning-Awards eureleA empfunden. Die CeBIT ist ein würdiger Rahmen für diesen wichtigen Preis.


Als verbesserungswürdig und -nötig ist sicher die Anzahl der qualifizierten Besucher. Auch wenn der erste Wurf gelungen war, muss sicherlich in das Besuchermarketing investiert werden. Für uns als reiner Anbieter im B-to-B-Markt hat sich natürlich das Wochenende - immerhin ein Drittel der
Messedauer - mit vorwiegend Endverbraucher-Besuchern als nutzlose Zeit dargestellt. Hier warten wir auf eine sinnvolle Lösung vom Veranstalter Deutsche Messe.