DistancE-Learning zeichnet herausragende Lernleistungen aus
Hamburg, November 2015 - Es war ein glanzvoller, spannender und emotionaler Abend, als in Berlin die Studienpreisgewinner 2016 bekanntgegeben wurden. Acht glückliche Preisträger zeichnet der Fachverband Forum DistancE-Learning für ihre besonderen Leistungen im Fernlernen aus. Mit seiner dreißigjährigen Geschichte ist der Studienpreis Deutschlands ältester Bildungs-Award.
"Das ist heute ganz allein Ihr Abend", betonte Mirco Fretter, Präsident des Forum DistancE-Learning, auf der Eröffnung der 30. Studienpreis-Gala in der Berliner Eventlocation "The Grand" und wandte sich damit an die diesjährigen Preisträger. Rund 100 Gäste waren dabei, als Laudatoren die Gewinner und ihre beeindruckenden Leistungen würdigten. Neben den Familien der Studienpreisträger, waren auch Vertreter zahlreicher Bildungsinstitute anwesend, um die Besten der Besten ihrer Branche zu feiern.
Hinter jedem abgeschlossenen Fernstudium steht eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte. Insgesamt 186 davon hat das Forum DistancE-Learning, der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien, in den vergangenen 30 Jahren ausgezeichnet. Weitere acht kamen am Montag hinzu. Jährlich wählt eine unabhängige Studienpreis-Jury Preisträger, deren Lernwege und Lernerfolge beispielhaft für viele Fernstudierende sind und die Bildungserfolgen ein Gesicht verleihen.
Doch als Wahlkriterium legt das Gremium nicht nur einen beeindruckenden Studienabschluss zu Grunde, sondern auch die positive Entwicklung im Beruf durch neue Lernerfahrungen und die erfolgreiche Bewältigung besonderer Herausforderungen im Lernumfeld. "Es ist uns wichtig, dass bei der Preisträgerwahl nicht Überflieger und Genies ausgezeichnet werden, sondern Menschen, die für andere Fernlernende eine Identifikations- und Vorbildfunktion besitzen", so Fretter. Sie sollen Fernlerner motivieren, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn das Lernen nicht immer leicht fällt.
Als Fernlernerin des Jahres wurde Kristina Dimitrioski-Veljanoska (32) geehrt. Die gebürtige Makedonierin kommt mit 19 Jahren nach Wuppertal und erlernt schnell die deutsche Sprache. Nach der Ausbildung arbeitet sie sieben Jahre als Kundenberaterin in einer Bank. Sie wünscht sich den Wechsel in den Controlling-Bereich, doch da ihr die Spezialisierung fehlt, ist dieser Wechsel für sie nahezu unmöglich. Erst der Fernlehrgang zur geprüften Betriebswirtin mit Schwerpunkt Controlling bei der Hamburger Akademie für Fernstudien vermittelt genau das Know-how, das ihr fehlt. Sichtlich gerührt, bedankte sich Kristina Dimitrioski-Veljanoska am Abend für die Ehrung: "Ein Sprichwort sagt: Das Lernen hat bittere Wurzeln, trägt aber süße Früchte. Ich bin sehr froh, meine mit dem heutigen Abend ernten zu dürfen!"
Zum Fernlerner des Jahres wählte die Studienpreisjury Timon Flemming aus Dautphetal in Hessen. Der 18-Jährige hat eine Autismus-Spektrum-Störung und damit einhergehend Schwierigkeiten, in einer Regelschule zu lernen. An einer Förderschule fühlt sich der Schüler schnell unterfordert und zieht sich zurück. Handschriftliches Schreiben fällt ihm schwer. Eine Lösung für den schlechten mentalen Zustand des Sohnes findet die Familie schließlich in dem Fernlehrgang zur Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss an der Flex Fernschule, den er am Ende mit sehr guten Noten abschließt.
Timon Flemming entdeckt schnell wieder die Lust am Lernen, arbeitet gern selbstständig und organisiert und steckt sich wieder eigene Ziele. Seine schwere Zeit verarbeitet Timon in einer bewegenden Kurzgeschichte, die seine Laudatorin Diana Bäuerle, Leiterin der Flex Fernschule, am Abend den Anwesenden vortragen durfte. Timons nächstes Ziel ist es, auch den Fernlehrgang zur Vorbereitung auf den Realschulabschluss erfolgreich zu absolvieren.
Für ihre außergewöhnlichen Leistungen erhält auch Jennifer Schroth (36) den Studienpreis in der Kategorie Fernstudentin des Jahres. Die Oldenburgerin hat bereits ein Präsenzstudium neben Job, Familie und der Pflege des kranken Vaters begonnen, als sie auf den Bachelor-Studiengang Gesundheitsökonomie der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft aufmerksam wird. Das bereits begonnene Studium zur Betriebswirtin abzubrechen, kommt nicht in Frage. Stattdessen nutzt Jennifer Schroth die Möglichkeit der Hochschule, sich auch ohne Abitur immatrikulieren zu können und legt neben guten Prüfungen im ersten Semester in beeindruckender Zeit auch ihre Eignungsprüfung an der Hochschule ab.
Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement im Socialweb hat sie darüber hinaus viele Fernstudierende geprägt und gezeigt, wie eine Community im Fernstudium lebbar und erfahrbar wird. Fernstudent des Jahres ist Robert Baustel (39) aus München. Innerhalb nur von fünf Jahren schließt er gleich zwei Studiengänge (Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht und MBA-Studiengang General Management) an der Europäischen Fernhochschule Hamburg erfolgreich ab und ebnet sich somit den Weg in eine ganz neue berufliche Tätigkeit. Sein großes Engagement und seine Zielstrebigkeit verhelfen ihm zu einer Anstellung als Wirtschaftsjurist in einer der größten international tätigen Kanzleien und überzeugten auch die Jury.
Der Studienpreis Lebenslanges Lernen wird an Christine Fischer (58) aus Althegnenberg bei München verliehen. Mit 50 Jahren erfüllt sich Christine Fischer endlich ihren Lebenstraum und beginnt den Bachelorstudiengang Europäische Betriebswirtschaftslehre an der Europäischen Fernhochschule Hamburg, was ihr aufgrund familiärer Verpflichtungen lange nicht möglich war. Die flexible Lernmethode lässt sich für die zweifache, berufstätige Mutter perfekt in den Alltag integrieren. Erste berufliche Erfolge stellen sich schon während des Studiums ein. Dass sie heute mit 58 Jahren nun noch ihren Masterabschluss in Angriff nimmt, zeigt eindrucksvoll, welchen hohen Wert sie dem vermittelten Wissen zumisst.
Ein Leben ohne Lernen kann sich auch Manfred Haas aus Schleiden-Dreiborn in der Eifel nicht vorstellen. Er wird ebenfalls in der Kategorie Lebenslanges Lernen ausgezeichnet. Schon als Schüler zeigt der heute 53-Jährige großes Interesse am Lernen. Doch die Eltern drängen das Arbeiterkind zu einer Ausbildung. Haas wird Straßenwärter und bleibt diesem Job viele Jahre lang treu. Das Interesse am Lernen aber bleibt. Zahlreiche VHS-Kurse folgen, ebenso die Fachhochschulreife im Fernstudium. Aufgrund einer drohenden Berufsunfähigkeit belegt Haas bald weitere Weiterbildungen in Präsenz und im Fernlernen, u.a. auch den Lehrgang "Technischer Betriebswirt".
Für seine Leistungen wird Haas bereits 2008 als "Fernlerner des Jahres" ausgezeichnet. Ausgeruht hat er sich auf dieser Ehrung aber nicht. Es folgen die akademischen Fernstudiengänge Technische Betriebswirtschaft (Bachelor of Science) sowie Innovations- und Technologiemanagement (Master of Science) an der Wilhelm Büchner Hochschule. Den Master-Abschluss in der Tasche, strebt er nun die Promotion an.
Mit dem Studienpreis zeichnet der Verband aber nicht nur Personen aus, die ungewöhnliche Leistungen in der Weiterbildung vollbracht haben, sondern seit 2005 auch DistancE-Learning-Anbieter, die mit ihrer besonderen Service-Orientierung für verschiedene Zielgruppen einen deutlichen Schritt über die gesetzlichen Mindestvorgaben hinausgehen. Das sieht die Jury aktuell im "Perspektiven-Modul" des Instituts für Lernsysteme ILS gegeben und verleiht ihm den Titel Service des Jahres.
Hierbei handelt es sich um ein abteilungsübergreifendes Projekt von CRM und Pädagogik, das es sich zum Ziel gesetzt hat, einen umfassenden und facettenreichen Karriereberater zu kreieren. Dieser ist gezielt auf die individuelle Situation Fernlernender zugeschnitten – unabhängig von Fernlehrgang oder Branche. Der Kern des Angebotes besteht darin, Teilnehmer zu motivieren, sich bereits während des Fernlehrganges mit der Zeit nach dem Abschluss zu befassen und sich konkret mit ihren Zielen auseinanderzusetzen.
Die jüngste Kategorie in der 30-jährigen Studienpreisgeschichte ist der Tutor des Jahres. Vor vier Jahren rief der Verband diese Preiskategorie ins Leben, da der Erfolg Fernlernender nicht selten eng an die Einsatzbereitschaft von Tutoren geknüpft ist. Und weil niemand über die Leistungen von Tutoren besser entscheiden könnte als Teilnehmer selbst, wird der Preis als Publikumspreis vergeben und der Preisträger mittels eines großen Online-Votings ermittelt. Über 7.000 Stimmen wurden in einer zweiwöchigen Votingphase im Oktober für fünf nominierte Tutoren abgegeben und die meisten davon für Maren Koelen.
Die 27-Jährige betreut Fachkräfte aus Hotellerie und Gastronomie in berufsbegleitenden Fernlehrgängen an der Deutschen Hotelakademie in Köln und überzeugt durch fachliche Kompetenz und Erfahrung. Doch was Studierende ganz besonders an ihr schätzen, ist ihre Persönlichkeit. Durch ihre positive Ausstrahlung, schafft sie es, immer wieder zu motivieren, zu unterstützen und gute Laune zu verbreiten. Diese Eigenschaften wussten die Teilnehmer zu honorieren und haben Maren Koelen zu Studienpreisgewinnerin gewählt.
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