1.500 Besucher in Hamburg

Fernausbildungsperspektiven reichten bis ins Weltall

Hamburg, September 2008 - Die Organisatoren des fünften Fernausbildungskongresses der Bundeswehr ließen sich zum kleinen Jubiläum Besonderes einfallen: Thomas Reiter, Astronaut der europäischen Weltraumorganisation (ESA), beschrieb in einer Keynote seine Erfahrungen in der Raumfahrt als Synonym für Hightec und Faszination, die nur auf der Basis hochmoderner, anspruchsvoller Ausbildung möglich sind.




"Die Ausbildung von Soldaten ist vergleichbar mit jener der Astronauten," erklärte Reiter und verwies auf die hochkomplexen Systeme, die in beiden Bereichen betrieben und instand gehalten werden müssen. Dabei unterschied er jene Aktivitäten, wie etwa die Details eines Shuttle-Starts, bei dem jeder Handgriff sitzen muss und immer wieder geübt wird, von jenen Aktionen, für die langfristig erworbenes Wissen erforderlich ist.


"Am Anfang profitiert man stark von dem, was man in den letzten Monaten gelern und trainiert hat," erinnert sich Reiter an seinen sechsmonatigen Weltraumaufenthalt. "Später erfüllt die Verbindung zur Bodenkontrolle eine Art 'Hotline-Funktion', die die erforderliche Datenbasis liefert, um alle Aufgaben angemessen erfüllen zu können." Denn nicht jede Problemlage ist vorhersehbar und damit im Vorfeld zu schulen. "Lerning on demand" bzw. das situative Finden von Lösungsmöglichkeiten ist eine häufige Anforderung an einen Astronauten.


Wäre während des Vortrags von Thomas Reiter eine Stecknadel zu Boden gefallen, - man hätte sie in der konzentrierten Aufmerksamkeit des Publikums gehört. Lebhafter ging es hingegen im mit 61 Ausstellern voll besetzten Ausstellungsraum des Kongresses zu. Knapp 1.500 Besucher in diesem Jahr stehen für die Veranstalter dafür, dass sich der Fernausbildungskongress als Treffpunkt für Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Dienst mit den Vertretern der Bundeswehr etabliert und bewährt hat.