Bildungsexport: Steigende Auslandsumsätze erwartet
Bonn, Dezember 2008 - Die Wachstumschancen für deutsche Bildungsanbieter liegen vor allem im Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Trendbarometer 2008 Exportbranche Aus- und Weiterbildung" des F.A.Z.-Instituts im Auftrag von iMOVE, einer Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Internationalisierung deutscher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen. Grundlage der jährlich erscheinenden Studie ist jeweils eine Topentscheiderbefragung unter 100 Managern deutscher Aus- und Weiterbildungsunternehmen, die im Ausland aktiv sind.
Gegenüber der Befragung 2007 weisen die teilnehmenden Unternehmen 2008 einen höheren Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz auf. Er erreicht im Durchschnitt der Befragten 24 Prozent, 2007 lag er nur bei 12,1 Prozent. Die Befragten erwarten, dass ihr Umsatzanteil, der auf den Bildungsexport zurückzuführen ist, in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.
Für 2011 prognostizieren sie bereits einen Anteil von 27 Prozent. Damit sind die befragten Bildungsanbieter hinsichtlich der Entwicklung ihres Auslandsgeschäfts optimistischer gestimmt als die im Vorjahr befragten. Außerdem erwartet mehr als die Hälfte der Befragten, dass sich das Auslandsgeschäft besser entwickeln wird als das Inlandsgeschäft.
Derzeit sind nach Ansicht der Befragten rund zehn Prozent der 25.000 deutschen Anbieter von Aus- und Weiterbildung im Ausland aktiv. Weitere Anbieter werden in den nächsten Jahren den Weg ins Ausland finden: Die Befragten erwarten für 2011 bereits einen Anteil der auslandsaktiven Bildungsanbieter von 15 Prozent.
Mit Abstand am chancenreichsten im Exportbereich schätzen die Befragten 2008 die technische Berufsausbildung ein, gefolgt von einer Kombination aus Berufs- und Managerausbildung sowie der akademischen Weiterbildung. Regional betrachtet, sehen die deutschen Bildungsexporteure Wachstumschancen vor allem in den aufstrebenden Ländern Asiens und Osteuropas. Eine neue Trendregion ist der Nahe Osten.
Der Grund für das branchenweit immer noch relativ geringe Auslandsengagement sind vor allem Lücken in den kulturellen und fremdsprachlichen Kompetenzen der Anbieter sowie die oft schwierige Finanzierungsfrage und Probleme bei der Kontaktanbahnung. Mit Kontaktvermittlungen und Anschubfinanzierungen kann der Staat die Bildungsanbieter effektiv unterstützen.
Um im Ausland tatsächlich erfolgreich Fuß zu fassen, ist es wichtig, dass sich die deutschen Bildungsanbieter stärker zu unternehmerischen und kundenorientierten Dienstleistern wandeln. Eine gute Vorbereitung und aktives Networking sind nach Ansicht der Befragten unumgänglich.
Wer sich mit Marktanalysen und Gesprächen vor Ort ein genaues Bild macht, hat deshalb gute Chancen, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Kooperationen mit lokalen Anbietern bieten hier viele Vorteile: Marktkenntnisse, Kontakte oder die gemeinsamen Nutzung von Räumen.
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