Krise fördert die Akzeptanz von eLearning
Eppingen, November 2009 - In der nebenberuflichen Weiterbildung sind Blended Learning, eLearning und Fernlernen längst Usus. Insgesamt bildeten sich im Jahr 2008 knapp 348.000 Menschen in Deutschland per Fernunterricht bzw. Fernstudium fort. Dies ist die offizielle Zahl, die das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ermittelt hat.
Im europäischen Vergleich nehmen deutsche Unternehmen die internetgestützten Trainingsprogramme jedoch nur langsam an.
Konrad Fassnacht, Geschäftsführer des Coaching- und Blended-Learning-Spezialisten FCT Akademie nennt Gründe: "Vor allem größere Unternehmen in Deutschland pflegen traditionell dauerhafte Lieferantenbeziehungen zu ihren Trainingsanbietern - vielfach großen, etablierten Trainingshäuser mit breitem Angebot an Präsenzkursen. Diese Trainingsanbieter tun sich mit neuen Lernmethoden und -modellen oft schwer. Es fehlt an Know-how und vor allem an Erfahrung."
Das schwierige konjunkturelle Umfeld zwang viele Kunden jedoch zu drastischen Sparmaßnahmen im Weiterbildungsbereich. Gleichzeitig förderte dieser Kostendruck eine neue Offenheit gegenüber innovativen und maßgeschneiderten Lernkonzepten kleinerer Anbieter, die durch den gezielten Einsatz von eLearning und Blended Learning einen hohen Nutzen für das Unternehmen generieren.
"Mit Sicherheit hat die Krise dazu beigetragen, dass unser Leistungsangebot maßgeschneiderter, computer- und vor allem webbasierter Lehr- und Lernmodule inzwischen auf so große Resonanz trifft", erläutert Konrad Fassnacht, dessen Unternehmen innovative Lernmethoden bei so unterschiedlichen Organisationen wie der Studiengemeinschaft Darmstadt, dann wieder bei Media Saturn implementiert.
So bietet die FCT Akademie beispielsweise Lehrgänge an, in denen konkrete Probleme aufgegriffen werden, die sich im Unternehmen aus der Zusammenarbeit über Distanzen ergeben. Diese Probleme werden in Form eines virtuellen Action-Learning-Projekts einer Lösung zugeführt. Dabei erwerben die Teilnehmer alle Kompetenzen, die sie für das erfolgreiche Management der standortübergreifenden Zusammenarbeit benötigen. Es überrascht nicht, dass ein großer Teil dieses Lehrgangs am Computer mittels Webkonferenz stattfindet.
Im Kontext eLearning, dem Hauptelement des Blended Learnings, wird zuweilen darauf hingewiesen, dass die neuen Lehrmethoden ältere Mitarbeiter ausgrenzen könnten. Konrad Fassnacht widerspricht: "Wir halten das für ein Vorurteil. Didaktisch gut vorbereitete eLearning-Kurse bieten älteren Mitarbeitern den gleichen Nutzen wie jüngeren Kollegen und werden entsprechend angenommen. Übrigens sind 21 Prozent aller Deutschen, die sich mittels Fernkursen weiterbilden, bereits über 40 Jahre alt, nur vier Prozent sind jünger als 20 Jahre."