Bestechungsgefahr durch Weihnachtsgaben geht zurück
Berlin, Dezember 2013 - Die Korruptionsgefahr in deutschen mittelständischen Unternehmen durch Geschenke in der Weihnachtszeit nimmt ab. Denn sowohl Anzahl als auch der Wert der Geschenke haben sich in den letzten Jahren aufgrund verstärkter Compliance-Aktivitäten reduziert. Dies ist ein Ergebnis einer Studie des Center for Business Compliance & Integrity (CBCI) zum Thema "Compliance im Mittelstand".
Das Thema Compliance gewinnt im Mittelstand weiter an Bedeutung. Um rechtlichen Konsequenzen und Reputationsverlusten aus dem Weg zu gehen, sind klare interne Vorgaben für den Umgang mit Geschenken und Zuwendungen aus Sicht der Unternehmen nötig. Über Dreiviertel aller Teilnehmer gab an, dass der korrekte Umgang durch eine entsprechende Richtlinie definiert ist, und deutlich mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen kommuniziert und trainiert diesen zusätzlich. Enge Vorgaben zu Annahme und Vergabe von Geschenken werden dabei immer häufiger, die Wertgrenzen liegen nicht selten bei mageren fünf bis 35 Euro.
Auch wenn die Vorgaben in den jeweiligen Richtlinien eindeutig sind, ist nicht sichergestellt, dass diese eingehalten werden. So finden Mitarbeiter immer wieder kreative Wege, die definierten Grenzen für Geschenke und Zuwendungen zu umgehen. Dieser Aussage stimmen immerhin fast ein Fünftel der befragten Unternehmen zu. Die Studie zeigt, dass vor allem bei langjährigen Mitarbeitern, die einen flexibleren Umgang mit dem Thema im Geschäftsalltag gewöhnt sind, neu eingeführte enge Wertgrenzen für Geschenke problematisch sind.
Die Ergebnisse sind Teil einer umfassenden Umfrage des CBCI in Kooperation mit dem DICO - Deutsches Institut für Compliance e. V. und COMFORMIS zum Thema "Compliance im Mittelstand", zu der knapp 2.000 Unternehmen in Deutschland eingeladen wurden. Sie beleuchtet aktuelle Motive, Themen, Herausforderungen und Maßnahmen mittelständischer Unternehmen im Rahmen von Compliance. Die Studie wird im Februar 2014 veröffentlicht und kann beim CBCI angefordert werden.