Lebenslanges Lernen

Bildung bis ins hohe Alter? Neue Fakten jetzt online

Bonn, Januar 2010 - Die Studien zeigen: Die Weiterbildungsbeteiligung lässt im höheren Alter nach. Dabei geraten Anspruch und Wirklichkeit einer "Bildung Älterer" in Widerspruch. In den "DIE FAKTEN" stellt Jens Friebe vom Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) das Bildungsverhalten älterer Menschen, aktuelle Daten und die notwendigen Handlungserfordernisse für die Weiterbildung vor.




Die Bildung älterer Menschen wird besonders dann ein Thema in Politik und Gesellschaft, wenn es um die Bewältigung der Auswirkungen des demografischen Wandels geht. Die im aktuellen Koalitionsvertrag geäußerten Absicht, die Erwerbs- und Weiterbildungsbeteiligung Älterer zu erhöhen sowie neue Bildungschancen und -anreize für Ältere zu schaffen, weist deutlich auf die Problemlage hin. Wer ist jedoch zu der Gruppe der Älteren zu zählen und welche Bildungsbedarfe entstehen in diesen Gruppen?


Bereits in der Altersgruppe der über 45-Jährigen macht sich eine geringere Weiterbildungsbeteiligung von 44 Prozent bemerkbar; diese sinkt in der Gruppe der 65 bis 80-Jährigen noch weiter bis auf gerade mal 13 Prozent. Zudem ist anhand der Studien zu erkennen, dass die Bildungsbeteiligung im Zusammenhang mit anderen Faktoren steht, insbesondere dem Bildungshintergrund. Die Weiterbildungsbeteiligung liegt bei Personen mit einem höherem Bildungs- und /oder Berufsabschluss doppelt so hoch wie bei Personen mit geringem Bildungsabschluss.


Für erfolgreiche Strategien zum "aktiven Altern" wird jedoch eine Bildungsbeteiligung in allen Bevölkerungsgruppen benötigt. So fördert die Weiterbildung die Teilhabe Älterer an der Arbeitswelt sowie deren soziale und politische Teilhabe, d.h. sie trägt zur Kommunikation in sozialen Kontakten und zum Wissens- und Erfahrungsaustausch bei. Ein finanzpolitischer Rahmen, barrierefreie Bildungsangebote und eine altersrelevante Forschung können die Grundlage für eine Strategie zur Steigerung der Lernaktivität Älterer bilden.