Erstaunliche Ergebnisse
Frankfurt/Bad Homburg/Königstein, September 2004 - "ELearning verursacht in Schulen Kosten von durchschnittlich einem Euro pro Unterrichtsstunde und pro Schüler", behauptet die Studie "eLearning in Deutschland 2004". Von der Forschungsprojektgruppe "educational media research" (emr) vorgelegt und vom Arbeitskreis eLearning des Bundesverbands der Digitalen Wirtschaft (BVDW) unterstützt, zählte die Untersuchung fast 17 Millionen eLearning-Anwender in Deutschland. 9,5 Millionen davon sind Schüler.
"Wenn das Lernen mit Neuen Medien bei jungen Zielgruppen bereits solch ein großes Ausmaß angenommen hat, ist es unerlässlich, betriebswirtschaftliche Methoden einzusetzen, welche die Effizienz neuer Lerntechnologien nachweisen, Standards setzen und den Return on Investment belegen", so der Autor der Studie Helmut Poppe. Seiner Ansicht nach bietet eLearning die Chance, bei dem einzigen nachwachsenden Rohstoff in Deutschland, dem Wissen, wie ein Treibhaus zu wirken und unser Land aus der Bildungskrise zu holen.
Experten aus Lehre, Design, eCommerce und Internetwirtschaft stellten im Frankfurter Presseclub verschiedene Aspekte des Lernens mit Neuen Medien vor. Nach Einschätzung von Wolfgang Henseler, Geschäftsführer der Internetmarketing-Firma syzygy GmbH und Professor an der Universität Pforzheim für Design, wird das Lernen mit Neuen Medien in den nächsten Jahren dem klassischen Lernen deutlich Terrain abnehmen und es mittelfristig überholen.
Im Rahmen der Studie wurde ermittelt, dass es sich beim Lernen im Internet und mit dem Computer bei insgesamt 17 Millionen Nutzern um ein weitgehend unbemerktes Massenphänomen handelt.
Robert Hanke, Co-Autor der Studie, berichtete von Feldstudien mit verschiedenen Lernangeboten bei denen über 27.000 Nutzer - diese hohe Fallzahl ist seinen Angaben nach einmalig in Deutschland - in ihrem Lernverhalten analysiert wurden. Seiner Erkenntnis nach erfüllt jedes eLearning-Angebot nur dann seinen Zweck, wenn das Nutzerverhalten durch stetige Optimierung den Erfordernissen und dem Lernziel angepasst wird.
Poppes Empfehlung an Anbieter in Universitäten und in Betrieben, die Neue Medien einsetzen, lautete, sich an den eLearning-Auftritten der Massenmedien zu orientieren. Darunter zählt er die Onlinetöchter der Wirtschaftstitel, große TV-Sender und Spezialanbieter aus dem Wissensbereich. Seiner Ansicht nach sind sie tonangebend bei der richtigen Ansprache der Lernenden und setzen die Trends bei Design und Funktionalitäten der Lernplattformen.
Es gibt in Deutschland eine hohe Zahl von Menschen, die zum reinen Spaß lernen, dazu zählen 8 Mio. eLearner. Ein gutes Beispiel hierfür seien die Zugriffzahlen auf den Internetseiten der TV-Sender mit Intelligenztests und Spielen wie z. B. dem "PISA-Ländertest".