Optimistische Aussichten für Corporate eLearning
München, Juni 2014 - Eine aktuelle Roland Berger-Studie zeigt: eLearning im Unternehmen ist stark auf dem Vormarsch, doch die Weiterbildungsinstrumente sollten zur Firmenkultur und -strategie passen. Der Online-Bildungsmarkt wächst rasant, bereits heute liegt das weltweite Marktvolumen für eLearning bei 91 Milliarden Dollar. Alleine in Europa sind 3.000 Dienstleister in diesem Bereich tätig - Tendenz steigend. So wird der gesamte eLearning-Markt bis 2017 voraussichtlich um mehr als 20 Prozent pro Jahr wachsen.
Auch der Bedarf der Firmen an Online-Weiterbildungsangeboten wird weiter zunehmen: Der Corporate eLearning-Markt soll bis 2017 voraussichtlich um ca. 13 Prozent pro Jahr wachsen. Denn Unternehmen suchen nach neuen Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter flexibel und individuell weiterzubilden. So analysiert die aktuelle Studie von Roland Berger Strategy Consultants "Unternehmen lernen online – Corporate Learning im Umbruch" das erhebliche Potenzial des eLearning.
"Die Vorteile des Online-Lernens haben viele Unternehmen bereits erkannt", erklärt Katrin Vernau, Bildungsexpertin und Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "So nutzen immer mehr Firmen eLearning-Angebote. Denn diese sind kostengünstiger und lassen sich in den Arbeitsalltag besser integrieren."
Die Unternehmenskultur ist entscheidend
Wurden früher im Internet nur Informationen bereitgestellt, so ermöglichen heute soziale Online-Technologien (Social Enterprise Solutions) innovatives, kreatives Lernen, das es so zuvor nicht gab. Besonders für Unternehmen, die global tätig sind und Mitarbeiter an weit verstreuten Standorten und mit unterschiedlicher Vorbildung auf den gleichen Wissensstand bringen möchten, eignet sich die digitale Form der Weiterbildung. So können Inhalte berufsbegleitend vermittelt und der Lernerfolg jederzeit individuell überprüft werden.
Der Markt für Online-Lernen ist noch stark fragmentiert und bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen und Konzepte. Für Unternehmen geht es daher vor allem darum, passende Instrumente zu finden. "Wichtig ist, dass das Format zur Unternehmenskultur und -strategie passt, um den gewünschten Erfolg zu erreichen", sagt Roland Berger-Partner Maren Hauptmann. "Lernen soll ja auch Spaß machen."
Firmen sollten daher zunächst die unternehmensspezifischen Anforderungen mit dem vorhandenen Wissensstand der Mitarbeiter abgleichen. Danach können Lernangebote entsprechend entwickelt und implementiert werden. Im Anschluss kann die Firma überprüfen, ob die neu gelernten Inhalte bereits im Arbeitsalltag erfolgreich umgesetzt werden können oder ob weitere Trainings nötig sind.
Integriertes Lernen bringt größten Erfolg
Um den größtmöglichen Lernerfolg bei Mitarbeitern zu erzielen, sollten Methoden angewendet werden, die individuelles Lernen und den Wissensaustausch mit anderen Kollegen ermöglichen. Die heute technologisch mögliche Mischung aus Online- und Präsenzlernen bietet die echte Umsetzung des "Blended-Learning".
Mit diesen integrierten Lernangeboten können sich Teilnehmer durch Online-Module orts- und zeitunabhängig gemäß ihrem eigenen Lerntempo selbst weiterbilden. Im Rahmen von Präsenzveranstaltungen können sie dann das Gelernte mit Trainern und Kollegen anwenden und offene Fragen persönlich besprechen.
"Heute ermöglichen moderne Online-Technologien informelles Lernen am Arbeitsplatz – spontan und eigeninitiativ", erklärt Maren Hauptmann. "Dabei müssen Unternehmensmitarbeiter auf den direkten Austausch mit anderen Kursteilnehmern nicht verzichten." Hierfür eignen sich etwa interaktive Blogs oder Diskussionsforen im Intranet.
Firmen müssen Rahmenbedingungen für Online-Bildung schaffen
Weiterbildung im Unternehmen zielt nicht nur auf die Vermittlung von Wissen und Inhalten, sondern soll auch das Verhalten der Mitarbeiter positiv beeinflussen, um die Leistungsfähigkeit der Firma insgesamt zu verbessern. Unternehmen sollten daher die nötigen Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, um die Akzeptanz neuer Lernmethoden bei ihren Mitarbeitern zu erhöhen.
"Online-Bildung hat das Potenzial, das Lernen stark zu verändern. Online-Technologien in Verbindung mit sozialen Medien beeinflussen Angebot und Nachfrage im Bildungssektor. Daraus entstehen neue Geschäftsmodelle und neue Chancen für das lebenslange Lernen im Unternehmen", fasst Katrin Vernau zusammen.