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Wer vertritt Bildungskompetenz?

Koblenz-Landau, August 2005 - Nach Meinung der Bevölkerung wird der SPD (52%) die größere Bildungskompetenz zugeschrieben. Die Bevölkerung glaubt, dass künftig anstehende Aufgaben im Bildungsbereich eher von den Sozialdemokraten angepackt werden können. Diese differenzierte Auswertung der Daten des 3. Bildungsbarometers wurde zusammen mit weiteren Auswertungen vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau vorgelegt.




Die Befragung, die nach Aussage von Professor Dr. Reinhold S. Jäger - dem geschäftsführenden Leiter des zepf - in der Zeit vom 3. bis zum 12. Juli bei 1.146 Frauen und Männer aus allen Bildungsschichten, Altersgruppen und Bundesländern durchgeführt wurde, erbrachte neben den bereits publizierten Ergebnissen doch eine Reihe von Überraschungen zu Tage.


Nach wie vor zeigt der Bildungsindex - eine aus mehreren Antworten berechnete Benotung des Bildungswesens -, dass Bildung in Deutschland nur als "gut ausreichend" eingestuft wird. In der Tendenz verschlechtert sich dieser Index: Lag er im November 2004 noch bei 3,64, so sank er bei dieser dritten Befragung erneut und liegt jetzt bei 3,69.


Nach Meinung der Forscher des zepf kann dahinter die fehlende Gewissheit stehen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Bildung wesentlich verändert haben. Die Schuld an der erlebten Misere im Bildungswesen wird sehr stabil über alle bisherigen Befragungen in erster Linie den Bildungspolitikern (54%), den Eltern (22%) und Lehrkräften (9%) zugewiesen.


Die von der Bevölkerung zugeschriebenen Bedingungen zur Verbesserung gehen mit Meinungen von Bildungsexperten konform: 93% wollen eine größere Praxis- und Lebensnähe von Bildung, 90% eine Verbesserung der Beratung für Lernende und 85% eine bessere Bildung für Benachteiligte. Bestimmte bildungspolitisch gängige Vorschläge finden keine Mehrheit: Einschulung bereits mit 5 Jahren (33%), Verkürzung der Ausbildungsdauer (43%), niedrigeres Alter beim Berufseintritt (43%).