Trend-Erwartung

Was erwartet uns 2018 in der eLearning-Branche?

Lea BauerSan Francisco, Dezember 2017 - (von Lea Bauer, Head of German Markets Udemy) Schon längst hat das digitale Lernen Einzug in den Bildungssektor gehalten. MicroLearning, Video-Based-Learning und Mobile Learning sind keine futuristischen Didaktik-Utopien mehr, sondern Lernmethoden, die 2018 das Bildungswesen und den eLearning-Sektor grundlegend verändern werden. Ausgehend von 2017 und den gesetzten Zielen der digitalen Agenda ist zu erwarten, dass eLearning 2018 weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Insbesondere Unternehmen können von den Entwicklungen der eLearning Branche profitieren.  Zeit- und kostenintensive Fortbildungen im klassischen Sinne können durch digitale Medien rationalisiert werden. Aber auch die Lernenden profitieren von der Digitalisierung des Bildungswesens, da Lerninhalte individuell angepasst sind und didaktisch wertvoll vermittelt werden. So wird ein lebenslanges Lernen unabhängig von Zeit und Raum ermöglicht.

 

Mobile Learning

Laut Statista geben 85% der Befragten an, dass sie Mobile Learning als kommerziell erfolgreichstes Medium innerhalb der eLearning-Branche betrachten. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie logisch. Durch das ständige Mitführen von Mobilfunkgeräten kann jederzeit auf eLearning-Angebote zugegriffen werden.  Damit wird den Nutzern die Möglichkeit gegeben, an Orten zu lernen, die bisher nicht in Frage kamen.  

Ein weiterer Vorzug des Mobile Learning ist der einfache Austausch mit Mitlernenden, der ein kooperatives Lernen ermöglicht und fördert. Die Vertrautheit und der fundierte Umgang mit den Endgeräten ist der entscheidende Punkt, warum Mobile Learning so wichtig für die eLearning-Branche ist. Beispielhaft kann die neue, jedoch bereits stark etablierte Technik des "Wischens" angeführt werden. Bereits Kleinkinder können durch das "Wischen" digitale Medien entsperren und lernen frühzeitig einen selbstverständlichen und intuitiven Umgang mit technischen Geräten.

Nach Schätzungen wird es bis 2020 2,87 Milliarden Smartphone-Nutzer weltweit geben und in den Industrienationen ist die Omnipräsenz des Mobilfunkgeräts bereits im Alltag fest etabliert. Es ist also nicht verwunderlich, dass mobile Endgeräte und der damit verbundene Zugang zum World Wide Web nicht nur für das Surfen auf Webseiten und in Sozialen Netzwerken genutzt wird, sondern auch für den Wissenstransfer und die persönliche Weiterbildung.

 

MicroLearning

MicroLearning bezeichnet formal nur eine didaktische Methodik, die sich durch aufbereitetes Lernmaterial in kurzen Einheiten auszeichnet. Gekoppelt mit dem Medium Smartphone hat MicroLearning enormes Potenzial, Lernprozesse effizienter zu gestalten. Bei MicroLearning kann sich der Nutzer selbständig in kurzen Lernsequenzen diverse Handlungskompetenzen aneignen. Der große Vorteil dieser didaktischen Methode ist es, dass das Gehirn nicht mit einer Fülle von Informationen konfrontiert wird, sondern dass Informationssegmente in einer Art und Weise bereitgestellt werden, auf welche der Verstand sie effektiver verarbeiten kann. In Kombination mit der Nutzung eines Smartphones können dann die kurzen Lerneinheiten an beliebigen Orten abgerufen werden.

Dies steht im starken Kontrast zum traditionellen Bildungsverständnis: Früher wurden an einem festen Ort zu einer fixen Uhrzeit lange Lerneinheiten an eine breite Masse an Lernende vermittelt. Diese starren Strukturen werden durch Technologien durchbrochen und disruptiert. MicroLearning in Kombination mit Mobilfunkgeräten konzentriert sich auf eine individuell angepasste Aufgabenstellung, die zeit- und ortsabhängig von dem Nutzer bearbeitet werden kann. Dadurch werden nicht nur Lernprozesse effizienter gestaltet, sondern auch greifbarer für den Lernenden konzipiert.

 

Video-Based-Learning

Bereits 2017 nutzen mehr als 70% der Deutschen Online-Videoanwendungen. Die Tendenz ist steigend. Videoeinheiten gewinnen auch immer mehr an Beliebtheit, um Lerninhalte zu vermitteln. Online-Kurse können von den Kursteilnehmern unabhängig von Zeit und Ort besucht werden. Die Dozenten nehmen ein Video auf und laden es auf einen Online-Marktplatz hoch, wo es jederzeit für interessierte Studenten zugänglich ist. Ein weiterer Vorteil von Onlinekursen, zusätzlich zur örtlichen und zeitlichen Flexibilität, sind die perfektionierten Lerneinheiten. Im Gegensatz zum traditionellen Unterricht können Online-Dozenten Videoaufnahmen beliebig oft wiederholen, bevor sie den Lerninhalt mit ihren Schülern im World Wide Web teilen.

Diese Trends zeigen, dass die Digitalisierung das Bildungswesen grundlegend verändert. Innovationen wie eLearning öffnen neue Möglichkeit und ermöglichen ein innovatives und individuelles Lernen. ELearning gestaltet Lernprozesse effizienter und personalisiert Lerninhalte. Durch digitale Medien können Grenzen und Hindernisse wie Ort und Zeit aufgelöst werden. Dozenten können ihr Wissen weltweit teilen und Lernende können ihr Wissen jederzeit Vertiefen und voneinander profitieren. So entsteht eine globale Lerngemeinschaft, von der man vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt hätte.