Partizipation und Kollaboration in eLearning-Szenarien
Hamburg, Juni 2007 - (von Dr. Marianne Merkt und Oline Marxen, Universität Hamburg) Fügt man die Ideen, Konzepte und Ansätze der zum Call der GMW eingereichten Poster, Tagungsbeiträge und Preconference-Workshops zu einem fiktiven Szenario des Studierens zusammen, dann löst sich das Bild der dozentInnenzentrierten universitären Präsenzlehre im 1 1/2stündigen Takt schnell auf. Es entsteht ein Zukunftsszenario, in dem die Studierenden über kollaborative und partizipative Strukturen mit technologischer Unterstützung ihr Studium aktiver selbst gestalten können. Selbstmanagement, Kreativität, Community-Building und Problemlösefähigkeiten rücken als wichtige Ziele einer akademischen Ausbildung mehr in den Fokus.
Die neuen Studienszenarien lassen einen Wechsel von mediengestützten Selbststudienphasen mit kollaborativen Erarbeitungsphasen und selbstorganisierten Praxisprojekten in studentischen Teams entstehen. Lernplattformen, mit den unterschiedlichsten Tools ausgestattet, bilden den strukturellen "back bone", der die Studierenden und Hochschullehrenden in den unterschiedlichen Studienphasen verbindet.
Mediengestütze Selbststudienphasen zeichnen sich aus durch qualitativ hochwertigen eContent, zum Teil auch als Podcasts für unterwegs, und gute Aufgabengestaltungen. Sie werden in enger Verzahnung mit elektronisch gestützten Prüfungsphasen entwickelt und dienen beispielsweise der Erarbeitung theoretischer Modelle und Konzepte.
In Szenarien des kollaborativen Schreibens, beispielsweise mit Wikis, Blogs und Hypertextstrukturen, erlernen die Studierenden die Funktionen wissenschaftlicher Kommunikation in Scientific Communities. Die Lernprozesse beruhen auf dem Einnehmen unterschiedlicher Perspektiven auf einen Gegenstand oder auf der theoriegeleiteten Erweiterung der Perspektiven im wissenschaftlichen Diskurs.
Ihre Kreativität, Teamfähigkeit und Problemlösekompetenzen können die Studierenden in selbstorganisierten Studienprojekten in inner- und außeruniversitären Praxisfeldern erproben. In begleitendenen ePortfolios dokumentieren und reflektieren sie ihre Praxiserfahrungen. Teilbereiche der ePortfolios können für Feedbacks von Mitstudierenden oder Bewertungen von Hochschullehrenden geöffnet werden. Der Kompetenzerwerb in Projekten, Praktika oder Auslandsaufenthalten kann schon während des Studiums gut dokumentiert und für einen zukünftigen Einstieg ins Berufsleben ausgearbeitet werden.
Auch die neuen akademischen Studienszenarien behalten den engen Austausch zwischen Studierenden und Hochschullehrenden in Präsenzsituationen als wesentliches Element akademischer Lehre bei.
Die GMW-Tagung und Campus Innovation 2007 findet vom 12.bis 14. September an der Universität Hamburg statt.
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