Goethe-Universität

200.000 Euro für zehn neue eLearning-Projekte

Frankfurt, Dezember 2009 - Die Akzeptanz mediengestützter Lehrangebote erfreut sich nicht nur unter den Lehrenden einer zunehmenden Beliebtheit. Auch Studierende bewerten Veranstaltungen, in denen Elemente des eLearning eingesetzt wird, im Durchschnitt besser. Prof. Detlef Krömker, Vorstandssprecher von studiumdigitale, führt die hohe Akzeptanz der mediengestützten Angebote auch darauf zurück, dass Lehrende dafür ihre Lehre neu konzipieren müssen und sie dabei häufig optimieren. Das Präsidium der Goethe-Universität hat nun zum dritten Mal Mittel für den eLearning-Förderfonds bereitgestellt: in diesem Jahr in Höhe von 200.000 Euro.




Ein universitätsinternes Gutachtergremium aus Lehrenden, wissenschaftlichem Mittelbau und Studierenden wählte zehn Förderprojekte aus. "Auffällig bei den ausgewählten Projekten ist die Vielfalt der Kombinationen der Präsenzlehre mit Internet, Lernplattformen, Lernprogrammen und Simulationen", beurteilt Claudia Bremer, Geschäftsführerin der zentralen eLearning-Einrichtung studiumdigitale, das Ergebnis.


Eine zehnprozentige Steigerung des Kursangebotes auf der Lernplattform der Universität pro Semester ist für die Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums schon fast normal. Für Vizepräsident Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz ist diese Steigerung eine folgerichtige Entwicklung eines langjährigen Organisationsentwicklungsprozesses, der 2005 mit dem vom BMBF-geförderten Projekt megadigitale in Gang gesetzt wurde. "Der Einsatz der Doppelstrategie von Top-Down-Förderungen und Bottom-Up-Initiativen, der durch megadigitale nachhaltig implementiert wurde, ermöglicht eine fachbereichsspezifische Entwicklung moderner Lehrszenarien, mit denen sich Lernende und Lehrende identifizieren können und nicht als starr vorgegebene Strukturen ablehnen."


Das Projekt "Social Research Skills" wird Studierende der Gesellschaftswissenschaften künftig besser auf die Gestaltung und Durchführung wissenschaftlicher Forschungsprojekte vorbereiten. "Aufbauend auf einem Selbsttest, in dem die Studierenden ihren Kenntnisstand im Bereich der Methoden der empirischen Sozialforschung ermitteln, entwickeln wir mehrere interaktive Selbstlernmodule zur Vertiefung der Methodenkenntnisse." erläutert Prof. Birgit Blättel-Mink ihr Vorhaben.


Die Wirtschaftswissenschaften reagieren auf die aktuelle Finanzkrise mit dem Projekt "Live Markets". Mit Hilfe des Einsatzes von Handels-Simulationssoftware können Studierende bald die Entstehung von Finanzkrisen simulieren und deren Auswirkungen im Seminar diskutieren.


Die Judaistik erweitert ihr elektronisches Lernangebot um "Video Podcasts für den Hebräischunterricht" nachdem bereits entwickelte Lernmodule zur Hebräischen Grammatik erfolgreich im Einsatz sind. In den Geowissenschaften ist die Zeit für die Vermittlung des Zeichnens per Hand angesichts wachsender Stofffülle knapp geworden.


Mit dem Projekt "Lernmodule zur Zeichentechnik in der Geographie" werden nun in Zusammenarbeit mit einer Zeichenlehrerin Selbstlerneinheiten zur Vorbereitung und zum Üben entwickelt.


In der Pharmazie wird das studentische Wikiportal BIOKEMIKA professionalisiert. Wichtige Vorarbeiten erfolgten dabei durch eine studentische Initiative im Rahmen der studentischen eLearning-Förderung SeLF 2008/2009 an der Goethe-Universität. Studierende entwickelten hier unter anderem eine Suchmaschine für Moleküldatenbanken, die es so bisher auf dem Markt noch nicht gab.


Auf die Beratung in Lebenskrisen bereitet das Projekt bei den Erziehungswissenschaften "Zwischen Routine und Todesangst" werdende und praktizierende Ärzte vor. In der geplanten Aus- und Fortbildungseinheit, die durch eLearning gestützt wird, werden Grundlagen der Beratungspraxis bei der biographischen Verarbeitung von Brustkrebs vermittelt.


Nun heißt es bei den Projektteams, die Projektpläne anhand der bewilligten Gelder abzustimmen und in die Produktionsphase einzusteigen.