Neue Kompetenzen fördern

Neue Chancen zur Kompetenzentwicklung durch eLearning?

Hamburg, Juni 2007 - (von Angela Sommer und Ivo van den Berk, Universität Hamburg) Die Weiterentwicklung von eLearning hat den Kompetenzbegriff wieder in den Blickpunkt gerückt. Mentoring, Evaluationen, Feedbacksysteme, Lehr-/Lernangebote zu spezifischen Fachkompetenzen, sie alle werden munter in den "student-lifecycle" integriert. Sind dies bloße Fleißübungen oder eröffnen sich dadurch wirklich neue Chancen - entgegen aller Unkenrufe - sowohl die Kompetenzentwicklung der Studierenden als auch die Qualität und Effizienz der Universitäten, ja der Lehrenden, zu befördern?




Zur Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen sind in den letzten Jahren zahlreiche Tools und Maßnahmen erstellt und evaluiert worden. Diese fokussieren jeweils Fach- und Methodenkompetenz, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz sowie Lernkompetenz, eKompetenz und allgemeine (berufsqualifizierende) Kompetenzen. Diese auszubilden und zu fördern ist Ziel vielfältiger Bemühungen, von denen in der Tagung eine ganze Reihe vorgestellt werden.

Zusammengenommen bedienen sie den gesamten student-lifecycle. Schon vor Aufnahme des Studiums nehmen einzelne Hochschulen die potentiellen BewerberInnen an die Hand, bieten ihnen z.B. die Möglichkeit ihr Kompetenzprofil zu ermitteln, um sie bei der Studienwahl zu unterstützen. Maßnahmen zur Kompetenzförderung in der Studieneingangsphase finden sich ebenso wie Portfolios, mit denen sich Studierende ihren Kompetenzentwicklungsprozess bewusst machen und so im günstigen Fall auch steuern können.


Die fachbezogene Kompetenzentwicklung gelingt - das wird in ausgewählten Beiträgen deutlich werden - besonders gut durch eLearning. Um auch die erforderlichen berufsorientierten Schlüsselkompetenzen anzubahnen, muss sich die Hochschule, und mit ihr alle Lehrenden, konkret darauf einstellen und die Studierenden optimal begleiten. Dies kann nur geschehen, indem auf der Basis von Evaluationen das Lehrangebot und die Tools angepasst werden.

Authentische oder realitätsnahe Lernszenarien, die auf der Tagung im Track "Studieren neu erfinden" thematisiert werden, sind ein idealer Nährboden, der gleichzeitig, quasi nebenbei, in der Lage ist, die Motivation der Studierenden zu erhöhen. Der Monitoringprozess und die obligatorische Evaluation der modularisierten Lehrangebote tragen dazu bei, die Qualität den Erfordernissen bedarfsgerecht anzupassen. Somit sind alle Lehrenden gefordert, die eigene eLehrkompetenz weiter zu entwickeln.


Können bestehende und entstehende Tools diese komplexe Aufgabe bewältigen? Finden sie die notwendige Akzeptanz bei Studierenden, Lehrenden und innerhalb der Hochschule? Sind die Tools wirklich zweckdienlich für die jeweilige Studienphase? Welche Kompetenzen werden dadurch real erworben, und ermöglichen diese didaktisch sinnvoll begründet exemplarisches Lernen? Sind sie eingebettet in ein Curriculum und in eine umfassende Idee von Kompetenzentwicklung als Persönlichkeitsentwicklung? Darauf geben die Vorträge im GMW-Track "Neue Kompetenzen fördern" viel versprechende Antworten.


Die GMW-Tagung und Campus Innovation 2007 findet vom 12. bis 14. September an der Universität Hamburg statt.