Die Technik muss der Pädagogik folgen
Hannover, Februar 2018 - Vom 20. bis 24. Februar geht es auf dem Messegelände in Hannover um die Zukunft der Bildung. Die Bildungsmesse didacta bildet alle Aspekte des lebenslangen Lernens ab. "Als weltweit größte und Deutschlands wichtigste Bildungsmesse wird die didacta 2018 zur entscheidenden Plattform für die Akteure des Bildungsbereiches", sagt Dr. Andreas Gruchow, der im Vorstand der Deutschen Messe AG verantwortlich für die didacta 2018 ist.
Die Pädagogen aller Bildungsbereiche sind auf Konzepte und Instrumente angewiesen, die Lehr- und Lernprozesse in der digitalen Welt stärken. Das gelingt nur, wenn die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit verbessert, fließende Übergänge im Bildungsverlauf gestaltet und neue didaktische und methodische Ansätze angewandt werden, die differenzierte und individuelle Bildungsprozesse ermöglichen. Sie benötigen Unterstützungsangebote, die eine neue Bildungsqualität sichern und sie dazu befähigen, die wachsenden Anforderungen an ihren Beruf zu leisten.
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, Präsident des Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft: "Neue Technologien verbessern die Bildungsqualität nicht automatisch. Die Bildung in der digitalen Welt gelingt nur, wenn die Technik der Pädagogik folgt. Wir brauchen deshalb eine konstruktiv-kritische Debatte über die Digitalisierung im Bildungsbereich." Der Didacta Verband trägt dazu bei. Er bereitet derzeit eine Reihe von forschungsgestützten Positionspapieren vor, die den aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand aufgreifen sowie im Ausland gewonnene Erkenntnisse in die Diskussion einbringen.
"Wir werden damit zur Versachlichung der Debatte beitragen. Zugleich werden wir den Lehrkräften praxiserprobte Informationen an die Hand geben. Die entscheidende Frage ist, wie Kitas und Schulen Kinder auf das zunehmend digitalisierte Leben vorbereiten", erklärt Fthenakis. Der Didacta Verband werde didaktische Konzepte und Materialien vorstellen, die einen einfachen Zugang zu Wissen ermöglichen, neue Formen des kooperativen Lernens unterstützen und so zu besseren Lernergebnissen führen. "Wir werden den Pädagogen Informationen zur Verfügung stellen, die ihre Arbeit fachlich begründen und sie dabei unterstützen, ihre Lernziele zu erreichen."
Um die Chancen der Digitalisierung für den Bildungsbereich besser nutzbar zu machen, kooperiert der Didacta Verband mit renommierten Forschungseinrichtungen wie dem Hasso-Plattner-Institut (HPI). Fthenakis: "Gemeinsam mit dem HPI werden wir daran arbeiten, Inhalte und Technologien so zusammenzufügen, dass sie Bildungsprozesse stärken."
Eine wesentliche Voraussetzung für die Vermittlung digitaler Kompetenzen ist die Qualifikation der Lehrkräfte und Ausbilder. Der Verband der Bildungswirtschaft fordert, dass ihre Aus- und Fortbildung umfassend weiterentwickelt wird. Der Umgang, die Reflexion und der Einsatz digitaler Medien sowie eine angepasste Methodik und Didaktik gehören seiner Ansicht nach in alle Phasen der Lehrerausbildung.
In einer Kooperation mit der Universität des Saarlandes werden weitere konkrete Unterstützungsmaßnahmen für Pädagogen vorbereitet. Gemeinsam mit den Lehrstühlen Fachdidaktik Deutsch und Fachdidaktik Mathematik plant der Verband den Ausbau von bedarfsorientierten Online-Angeboten zum digitalen Lehren und Lernen, die Entwicklung und Publikation fachspezifischer Materialien sowie die Organisation von Fachveranstaltungen. Die Leiterinnen der Lehrstühle, Prof. Dr. Julia Knopf und Prof. Dr. Silke Ladel, legen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Erforschung digitaler Lehr- und Lernprozesse in den Bereichen Sprachen und MINT.
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