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Digitale Schule: Visionen von der Bildung der Zukunft

Berlin, September 2012 - (von Stephan Bayer, sofatutor.com) Das familiäre Fotoalbum aus dem Schrank wirkt auf die Jugend heutzutage fast antik gegen die mit hunderten Fotos gefüllten Ordner auf ihrem Computer. Videorecorder geraten, als Staubfänger umfunktioniert, in Vergessenheit und das analoge Fernsehen ist endgültig von der Bildfläche verschwunden. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Digitalisierung nahezu
alle Bereiche des Lebens verändert.




Auch unsere Schulen spüren diesen Trend und reagieren
- langsam. Bevölkert von jenen, die ganz selbstverständlich in diese "neue" digitalisierte Welt hineinwachsen, scheint der sonst alles zu vereinnahmende Trend ausgerechnet hier im
feinen Sand der Tradition zu verlaufen. Der selbstverständliche Umgang mit dem Handy auf dem Pausenhof kollidiert in nahezu paradoxer Selbstverständlichkeit mit dem Bild des Lehrers vor einer grünen Tafel, ausgestattet mit Kreide, Zeigestock und Klassenbuch.


Auf den Punkt gebracht bezeichnete Medienmogul Rupert Murdoch den gegenwärtigen Bildungsmarkt in einem Essay als "Digital´s next frontier". Zurecht? Ein Blick auf den Lernalltag von Schülern des 21. Jahrhunderts wirft vor allem eine Frage auf: Welchen Nutzen kann die Digitalisierung im Bereich des Lernens und Lehrens schon heute und in Zukunft liefern?


Einer der maßgeblichen Katalysatoren im Zuge dieser Entwicklung ist das Internet. Als universales Medium zum Lernen sowohl im Unterricht als auch zuhause, wird es sich in den kommenden Jahren fest etablieren. Mehr noch: Es liefert das Potenzial, trotz schrumpfender Bildungsetats den Traum von individueller Förderung für eine breite soziodemographische
Bevölkerungsschicht möglich zu machen, Lehrer zu entlasten und zugleich akademische und schulische Bestleistungen zu erreichen, während der Schulalltag auch für die Eltern
nachvollziehbarer wird.


Damit ergibt sich eine diskutable These, welcher in diesem Beitrag anhand der Betrachtung von zwei bisher relativ unabhängigen Konstrukten nachgegangen werden soll: Vormittagsmarkt und Nachmittagsmarkt.


Der Vormittagsmarkt: Staatlich regulierter B-to-B Markt mit großem Potenzial



Im Vormittagsmarkt stehen das Unterrichten im Klassenverband und alle damit zusammenhängenden Methoden und Materialien im Vordergrund. So haben sich etwa die Unterrichtsmethoden an deutschen Schulen in den vergangenen Jahren in großen Teilen
verändert. Vergleichsweise oft tauchen nun Gruppenarbeiten, Präsentationen, eigenständige Rechercheaufgaben und andere Schwerpunkte im Lehrplan auf, womit die Entwicklung einer
selbstbewussten Schülerpersönlichkeit gefördert wird.


Nahezu unverändert ist jedoch der Einsatz von neuen Medien im Unterricht geblieben. Noch immer sind Bücher und - seit
einigen Jahren in überschaubarem Maße - digitale Whiteboards neben der klassischen Tafel und Schwarz-Weiß-Kopien die gängigen Tools.


Neue Impulse zur Veränderung des klassischen Unterrichts lieferten vor wenigen Jahren die amerikanischen Lehrer Aaron Sams und Jonathan Bergmann mit der Entwicklung der so
genannten "Flipped Classroom"-Methode: Das Prinzip des herkömmlichen Unterrichts wird dabei einfach "umgedreht". Schüler bereiten sich zuhause eigenständig auf die im Unterricht behandelten Themenbereiche vor, indem sie etwa entsprechende Online-Lernvideos ansehen und sich den Stoff auf diese Weise aneignen. Die eigentliche Unterrichtsstunde wird zum gemeinsamen Aufarbeiten, Problemlösen und Diskutieren genutzt.


So verbleibt der Lehrer nicht in der Rolle des alleinigen zentralen Wissensvermittlers, sondern wird als Moderator und Mediator des Lernprozesses zum individuellen Lernpartner des Schülers. Damit bietet diese Lernmethode Lehrern und Schülern gleichermaßen Vorteile, erleichtert sie doch die Arbeit des Lehrers und führt durch die individuelle Betreuung des Schülers zu mehr Effektivität des Unterrichts.


Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie der
Beliebtheitsgrad des Mathematiklehrers bei den Digital Natives in die Höhe schnellt, sobald der statt des einsamen, monotonen Rechnens von Aufgaben aus dem Mathematikbuch die
eigenständige Herleitung der Lösungswege mit Hilfe von motivierenden Online-Videos als Hausaufgabe aufgibt.


Das liegt nicht zuletzt an den eindeutigen Vorteilen, die das Medium "Video" mit sich bringt: Bewegt-Bilder können oft komplexe Sachverhalte greifbar und verständlich visualisieren und zugleich aktiv in Lernprojekte oder Tests integriert werden.


Ein gelungenes Praxis-Beispiel, wie neue Lernmethoden dieser Art auch in den deutschen Schulalltag eingebettet werden können, ist der Aufbau von Medienklassen am Berliner
Archenhold Gymnasium, in denen jeder Schüler dieser Klassen mit einem Netbook ausgestattet ist. An drei Tagen in der Woche nutzen die Schüler ihr Netbook gleichberechtigt zu den klassischen Lern- und Lehrmethoden im Unterricht und bei den Hausaufgaben.


Die Lehrinhalte können in vielfacher Weise vermittelt werden, gewinnen durch interaktive Elemente an Attraktivität und steigern zudem die Medienkompetenz und die Fähigkeit des eigenständigen Arbeitens der Schüler. Durch die Vernetzung kann dabei ein projektorientierter und auf gezielte Zusammenarbeit ausgerichteter Unterricht umgesetzt werden, der in dieser Form früher nicht möglich gewesen wäre.


Im Kern steht das Flipped-Classroom-Modell damit dem klassischen Frontalunterricht entgegen und ebnet zugleich den Weg eines digitalisierten Vormittagsmarktes, welcher zunehmend ohne schwere Bücher und Zettelwirtschaft auskommt.


Nachmittagsmarkt als Einstieg in die digitale Bildung



Kreatives Unterrichten fernab von analogen, überholten Unterrichtsmethoden ist heute essentiell in einer Realität, in der das Internet fester integraler Bestandteil im Alltag der Schüler ist und die Sinne bereits früh auf digitale Inhalte gepolt werden. Anders als im Vormittagsmarkt hat diese digitale Revolution im Bildungsbereich den Nachmittagsmarkt bereits ordentlich aufgewirbelt.


Mit mehr als zwei Millionen deutschen Schülern, die privat Nachhilfe in Anspruch nehmen, boomt dieser Markt bereits seit Jahren. Über 1,5 Milliarden Euro geben Eltern im Jahr für den zusätzlichen Unterricht ihrer Kinder aus, was sich in dem wenig regulierten Nachmittagsmarkt dank schneller Entscheidungswege besonders dynamisch niederschlägt. Die Anbieter digitaler Lehr- und Lernangebote sehen sich hier einer grundsätzlich offeneren und flexibleren Marktsituation ausgesetzt und stoßen mit vergleichsweise preiswerten Angeboten zugleich auf reges Interesse der Privathaushalte.


Mit Online-Produkten lassen sich Preismodelle entwickeln, die das zentrale Bedürfnis der Kunden nach besseren Noten befriedigen und dabei so günstig sind, dass dadurch völlig
neue Käufergruppen und -schichten erschlossen werden. Der oft kritisierten Chancenungleichheit die Deutschland, spürbar bei Familien mit geringem Einkommen, die von den Vorzügen der mitunter sehr teuren Nachhilfe nicht profitieren können, kann damit entgegengesteuert werden.


Der Nachmittagsmarkt wird deshalb zum Sprungbrett der
digitalisierten Bildung werden. Auf Grund der anspruchsvollen Nutzergruppen, die bereits digital gepolt sind, sowie dem stärker werdenden Wettbewerb, entstehen hier innovative
Konzepte und Trends. Eine Entwicklung, die sich jetzt schon abzeichnet, ist das Ende des lange vorherrschenden Grundsatzes, dass die Qualität der Nachhilfe mit abnehmendem Preis automatisch abnimmt und generell nur gut ist, was auch viel kostet.


Ähnlich wie beim eBook können mit der Inanspruchnahme digitaler Vermittlungskanäle die Kosten diverser Ressourcen eingespart werden ohne, dass sich dies qualitätsmindernd auswirkt. Während beim eBook die Kosten für Papier, Druck, Buchbindung und Vertrieb entfallen, profitieren Online-Nachhilfe-Angebote je nach Konzept vor allem davon, auf Anfahrtswege- und Kosten verzichten zu können und dem Kunden dafür einen flexiblen, selbstbestimmten Lernrhythmus zu ermöglichen.


Noch profitabler ist es, die Nachhilfe auf Grundlage
aussagekräftiger, online stets abrufbarer Lernvideos aufzubauen. Salman Khan, ehemaliger Hedgefonds-Analyst und Gründer der Khan Academy, gilt international als bekanntester
Vertreter dieses Nachhilfe-Konzepts per Online-Lernvideo. Er erreicht damit bisher mehr als 50 Millionen Nutzer weltweit.


Ein Schüler der 8. Klasse, der Schwierigkeiten in Mathematik
hat, dürfte mit dem Stand seiner Englischkenntnisse wohl kaum eigenständig in der Lage sein, seine Lücken mit Hilfe einfach gestalteter, fremdsprachiger Videos zu schließen. Deutsche Innovatoren wie sofatutor.com revolutionieren die Idee der Nachhilfe via Online-Video dagegen bereits seit Jahren und fördern mit einer systematischen Curation der Inhalte, zusätzlichen Services wie Live-Chat und interaktiven Kontrollen durch Tests nach qualitativ hochwertigen Videos die dynamische Entwicklung des Nachmittagsmarktes.