Lernen anders denken – Den Nutzer im Fokus
Berlin, Januar 2019 - (von Thomas Flum, equeo) Arbeiten und Lernen – zwei Begriffe, die heute kaum noch voneinander zu trennen sind. Die Digitalisierung hat nahezu alle Bereiche unserer Gesellschaft und Wirtschaft erfasst und Innovation folgt auf Innovation. Digitales Lernen ist folglich eine richtige und wichtige Entwicklung innerhalb einer digitalisierten (Arbeits-)Welt. Kontinuierliches Lernen wird ein Teil unseres Alltags, klassische Lernformen können oft aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Entwicklungen hier nicht Schritt halten. Arbeiten und damit auch Lernen sind heute weniger ortsgebunden als früher: Ob am Arbeitsplatz, in der Bahn oder auf dem Sofa zuhause - wie und wo wir uns mit Inhalten beschäftigen ist fließend und variiert.
Dazu finden sich heute unzählige eLearning-Angebote auf dem Markt: von rudimentären Systemen, die lediglich ursprünglich auf Papier konzipierte Inhalte in ein digitales Umfeld umbetten, bis hin zu innovativen Systemen, basierend auf modernen Technologien wie KI oder AR. Entscheidend für erfolgreiches eLearning ist jedoch die Herangehensweise an Lernen: Lernen anders denken! Der Nutzer sollte dabei immer im Fokus stehen.
An einem Beispiel lässt sich das Vorgehen illustrieren: Bernhard S. ist seit über 30 Jahren als Vertriebsmitarbeiter in der gleichen Firma tätig. Seine Kollegin Silvia P. arbeitet seit einem halben Jahr in Deutschland und ist in der Fertigung angestellt. Nun hat ihr Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie angekündigt, die auch die Schulung der Mitarbeiter umfasst, um sie für die neuen Herausforderungen des digitalisierten Arbeitens fit zu machen. Bernhard befürchtet eine weitere, langweilige Schulung wohingegen Silvia sich sorgt, der deutschen Fachsprache und dem Tempo einer Weiterbildung nicht gewachsen zu sein.
Herr Bauers ist für die Digitalisierungsstrategie des Unternehmens verantwortlich und hat sich für einen multimodalen Ansatz entschieden. Dieser soll dazu beitragen, das Unternehmen zu einer lernenden Organisation zu entwickeln, die die Bedürfnisse und relevanten Inhalte der einzelnen Zielgruppen in der Firma erkennt und berücksichtigt. Bauers hat sich für ein Lernen-4.0-System zur Erweiterung der Präsenzschulungen in der Fertigung entschieden. Der Einsatz der Tablet-App soll das Lernen individueller gestalten und den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich die Inhalte im eigenen Tempo anzueignen. Dies gilt vor allem für Lerntypen, die sich die theoretischen Inhalte als Frontalunterricht nicht leicht einprägen können.
Silvia hat durch die App nicht das Gefühl, überfordert zu werden und fühlt sich als Nicht-Muttersprachlerin unterstützt. Sie kann sich durch die Videos, Texteinheiten und Bilder aktiv mit den Inhalten beschäftigen und das gelernte Wissen sofort in einer Testeinheit festigen – zuhause oder am Arbeitsplatz. Situativ erkennt die App, dass Silvia z.B. das Werksgelände betritt und schlägt ihr vor dem Arbeitsbeginn eine kurze Lerneinheit vor, in der sie die Abläufe an der Maschine wiederholen kann.
Zusätzlich setzt Herr Bauers eine Gamification-Lösung ein. In Quiz-Apps werden den Nutzern dabei unternehmensspezifische Themen auf spielerische Art vermittelt. Die gestellten Fragen sind dabei maßgeschneidert und teilweise aus dem Team heraus selbst formuliert. Durch das Sammeln von Punkten wird ein Erfolgsgefühl vermittelt und zum Weiterspielen motiviert. Die Rangliste verdeutlicht den Fortschritt der gesamten Teilnehmergruppe und spornt durch die Vergleichsmöglichkeit an, sich neues Wissen anzueignen oder vorhandene Kenntnisse zu überprüfen und aufzufrischen.
Das intelligente System im Hintergrund führt fortlaufend eine tiefe Analyse der Lernverläufe aller Spieler durch. Dadurch wird es möglich, für den Einzelnen die für ihn optimalen Fragen auszuwählen – angepasst an den aktuellen Wissensstand. Langeweile kommt bei Bernhard so niemals auf und sein Lernerfolg wird gesteigert. Durch das Lernen mit digitalen Medien wird die digitale Transformation direkt erfahrbar und Bernhard erkennt, dass die Digitalisierung nur eine weitere Etappe auf dem Weg der technischen Entwicklung ist, der auch er sich stellen muss. Und: Lernen macht – anders gedacht – Spaß!
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